Beschichtete Materialien, bei denen der Überzug die Eigenschaften des Ausgangsmaterials, also etwa von Glas, Keramik oder Metall, verändert und verbessert, sind besonders zahlreich auf der Materialica 2001 vertreten. Um aber den glatten Oberflächen von Bauteilen zu neuem, genau gesteuerten Verhalten zu verhelfen, sind zumeist sehr aufwändige Verfahren und Substanzen notwendig. Um Glas zu entspiegeln, ein bislang sehr komplexer und teurer Vorgang, stellt Stefan Wahlheim vom Institut für Nanotechnologie am Forschungszentrum Karlsruhe eine Methode vor, die auf Recyclingstoffe und einfache Technik zurückgreift. Der Ingenieur verwendet dazu zwei verschiedene Plastiksorten quasi aus dem "Gelben Sack" und löst sie zunächst zu einer klaren, flüssigen Phase auf. "Über einen elektrischen Drehmotor zentrifugieren wir die Lösung über eine rotierende Platte und erhalten so einen sehr dünnen Film. Anschließend entfernen wir aus der getrockneten Schicht eine Polymerkomponente auf chemischem Weg und erhalten so eine poröse Beschichtung", erklärt der Forscher.
Gerade 100 Nanometer dick ist die so erzeugte Beschichtung. Ihre Nanostruktur ist so beschaffen, dass sie einfallendes Licht nicht streut. Zunächst stand Wahlheim allerdings vor dem Problem, dass die Polymerhaut sehr leicht entfernt werden konnte, doch auch dies konnte der Ingenieur lösen: "Weil der Film jetzt aus dem gleichen Material wie der beschichtete Untergrund besteht, nämlich Siliziumoxid, kann die Entspiegelungsschicht nicht mehr abgelöst werden." Neben klassischen Anwendungen in der Optik und Mikroskopie sei auch angedacht, mit dem neuen Verfahren die Effektivität von Sonnenkollektoren zu geringen Kosten zu steigern.
Ultradünne Schichten zu stapeln und so neuartige Röntgenspiegel herzustellen, ist ein Projekt des Nanotechnologiezentrums Dresden. "Wir stellen dazu Spiegel aus Silizium-Wafern her, auf denen abwechselnd wenige Nanometer dünne Schichten aus Kohlenstoff und Nickel aufgetragen werden", erklärt Ralf Jaeckl vom Nanotechnologiezentrum. Mit rund Hundert solcher "Sandwich-Lagen" könnten Röntgenstrahlen umgelenkt und sogar fokussiert werden. Eine Anwendung sei, selbst kleinste Mengen neuer Substanzen in der Röntgen-Fluoreszenzanalyse zu untersuchen. Erste Prototypen der Röntgenlinsen können auf der Materialica bewundert werden und schon bald sollen sie ihren Weg in die praktische Anwendung finden.
[Quelle: Wolfgang Nitschke]
Links:
http://www.materialica.de/deutsch/index.html
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Gerade 100 Nanometer dick ist die so erzeugte Beschichtung. Ihre Nanostruktur ist so beschaffen, dass sie einfallendes Licht nicht streut. Zunächst stand Wahlheim allerdings vor dem Problem, dass die Polymerhaut sehr leicht entfernt werden konnte, doch auch dies konnte der Ingenieur lösen: "Weil der Film jetzt aus dem gleichen Material wie der beschichtete Untergrund besteht, nämlich Siliziumoxid, kann die Entspiegelungsschicht nicht mehr abgelöst werden." Neben klassischen Anwendungen in der Optik und Mikroskopie sei auch angedacht, mit dem neuen Verfahren die Effektivität von Sonnenkollektoren zu geringen Kosten zu steigern.
Ultradünne Schichten zu stapeln und so neuartige Röntgenspiegel herzustellen, ist ein Projekt des Nanotechnologiezentrums Dresden. "Wir stellen dazu Spiegel aus Silizium-Wafern her, auf denen abwechselnd wenige Nanometer dünne Schichten aus Kohlenstoff und Nickel aufgetragen werden", erklärt Ralf Jaeckl vom Nanotechnologiezentrum. Mit rund Hundert solcher "Sandwich-Lagen" könnten Röntgenstrahlen umgelenkt und sogar fokussiert werden. Eine Anwendung sei, selbst kleinste Mengen neuer Substanzen in der Röntgen-Fluoreszenzanalyse zu untersuchen. Erste Prototypen der Röntgenlinsen können auf der Materialica bewundert werden und schon bald sollen sie ihren Weg in die praktische Anwendung finden.
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