Was Johannes Wortberg entwickelt, hat mitunter wenig Beständigkeit. Doch das grämt den Kunststoff-Techniker und Professor für Konstruktion und Kunststoffmaschinen an der Universität Duisburg-Essen kaum: "Bei Kunststoff-Verpackungen, die letztendlich in der Gelben Tonne landen, ist dem Verbraucher am wenigsten bewusst, welche Ingenieurleistung letztendlich auch dahinter steckt." Dabei haben die dünnen Kunst-Häute, die allerlei Verderbliches vor dem Zahn der Zeit bewahren, es durchaus in sich: "Schon wenn man eine zentrale Funktionsschicht über haftvermittelnde Zwischenschichten mit bedruckbarer Außenfolie verbindet, erhält man fünf unterschiedliche Lagen. Bis zu elf Schichten können sehr moderne Anlagen heute bereits herstellen." Dass es dabei um weit mehr geht als um einen Einkaufsbeutel mit buntem Firmenlogo, leuchtet ein. Vielmehr stellt moderne Lebensmittelfolie die letzte Grenze zur Umwelt dar, erläutert Wortberg: "Sie ist eine funktionelle Barriere, die schädliche Stoffe wie Sauerstoff, Infrarot- oder ultraviolette Strahlung fernhält. Umgekehrt soll diese Grenze verhindern, dass Feuchtigkeit oder etwa Aromastoffe aus dem Lebensmittel nach außen wandern."
Um eine wirksame Barriere um ein Lebensmittel zu errichten, verfügt die Verpackungsindustrie über ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen Materialien und Verfahren. So kann etwa eine Trägerfolie auch mit Aluminium oder Metalloxiden bedampft werden. Dadurch entsteht ein hauchdünner Film, der weder Sauerstoff noch Wasserdampf durchtreten lässt. Doch soviel Knowhow hat seinen Preis und in Zeiten wie diesen sparen Hersteller eben nicht nur am Inhalt, sondern auch und vor allem beim Drumherum. "In vielen Bereichen geht es heute sicherlich nach dem Preis. Die Folien werden immer dünner. Lag ihre Dicke noch vor einigen Jahren bei etwa 0,1 bis 0,08 Millimeter, kommen Folien etwa für die Fleischverpackung heute auf gerade etwa 0,03 Millimeter", resümiert Herbert Nagorski, Chemiker und Technischer Direktor bei AMCOR Flexibles, einem der größten Produzenten von Verpackungsmitteln in Deutschland. Damit, so der Experte, sei dann aber auch das Ende des Machbaren fast erreicht.
Wer also zum Niedrigstpreis einkauft, muss sich nicht wundern, wenn ihm dann die Chips oder Gummibärchen beim Aufreißen der Tüte gleich um die Ohren fliegen, weil die Verpackung ein wenig "unkontrolliert" reagiert. Dabei ginge es für ein paar Cent mehr auch ganz anders, sagt Nagorski: "Eine Perforation etwa erleichtert das Öffnen eines Beutels ganz erheblich. Das so genannte Laser-Cut-Verfahren, bei dem der Laser im Verpackungsprozess eine Vorschädigung der Folie erzeugt, ermöglicht sogar, dass man etwa den gesamten Kopf einer Verpackung abreißen kann." In punkto Sollbruchstellen hat die Industrie noch andere Tricks zu bieten, darunter beispielsweise strukturierte Folien-Kunststoffe: "Dabei wird durch die Molekularstruktur quasi eine Faserrichtung erzeugt. Das kann man sich vorstellen wie beim Holzhacken: wenn die Folie angerissen wird, reißt sie entlang der Faserung weiter." Noch stehen solche Verpackungen in der Entwicklung, klar scheint aber, dass eines Tages darin eher kostbare Delikatessen als Discounter-Hack landen werden.
[Quelle: Volker Mrasek]
Um eine wirksame Barriere um ein Lebensmittel zu errichten, verfügt die Verpackungsindustrie über ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen Materialien und Verfahren. So kann etwa eine Trägerfolie auch mit Aluminium oder Metalloxiden bedampft werden. Dadurch entsteht ein hauchdünner Film, der weder Sauerstoff noch Wasserdampf durchtreten lässt. Doch soviel Knowhow hat seinen Preis und in Zeiten wie diesen sparen Hersteller eben nicht nur am Inhalt, sondern auch und vor allem beim Drumherum. "In vielen Bereichen geht es heute sicherlich nach dem Preis. Die Folien werden immer dünner. Lag ihre Dicke noch vor einigen Jahren bei etwa 0,1 bis 0,08 Millimeter, kommen Folien etwa für die Fleischverpackung heute auf gerade etwa 0,03 Millimeter", resümiert Herbert Nagorski, Chemiker und Technischer Direktor bei AMCOR Flexibles, einem der größten Produzenten von Verpackungsmitteln in Deutschland. Damit, so der Experte, sei dann aber auch das Ende des Machbaren fast erreicht.
Wer also zum Niedrigstpreis einkauft, muss sich nicht wundern, wenn ihm dann die Chips oder Gummibärchen beim Aufreißen der Tüte gleich um die Ohren fliegen, weil die Verpackung ein wenig "unkontrolliert" reagiert. Dabei ginge es für ein paar Cent mehr auch ganz anders, sagt Nagorski: "Eine Perforation etwa erleichtert das Öffnen eines Beutels ganz erheblich. Das so genannte Laser-Cut-Verfahren, bei dem der Laser im Verpackungsprozess eine Vorschädigung der Folie erzeugt, ermöglicht sogar, dass man etwa den gesamten Kopf einer Verpackung abreißen kann." In punkto Sollbruchstellen hat die Industrie noch andere Tricks zu bieten, darunter beispielsweise strukturierte Folien-Kunststoffe: "Dabei wird durch die Molekularstruktur quasi eine Faserrichtung erzeugt. Das kann man sich vorstellen wie beim Holzhacken: wenn die Folie angerissen wird, reißt sie entlang der Faserung weiter." Noch stehen solche Verpackungen in der Entwicklung, klar scheint aber, dass eines Tages darin eher kostbare Delikatessen als Discounter-Hack landen werden.
[Quelle: Volker Mrasek]