
Nach Angaben des Centrums für Reisemedizin (CRM) werden bisher aber keine schweren Erkrankungen mit einer Alongshan-Virus-Infektion in Verbindung gebracht. Der wissenschaftliche Leiter des CRM, Jelinek, geht davon aus, dass das Virus in Europa bereits länger zirkuliert und schon zu Erkrankungen geführt hat. Diese seien aber vermutlich mit nur leichten grippeähnlichen Symptomen verbunden gewesen.
Zecken können eine Vielzahl an Viren und Bakterien übertragen, etwa die virale Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder die von Bakterien verursachte Borreliose. Mit dem Alongshan-Virus sei die Liste der über Zeckenstiche verbreiteten Krankheitserreger "noch einmal angewachsen", erklärte das CRM. Das Virus hat seinen Namen von der chinesischen Stadt Alongshan. Dort wurde es 2017 erstmals identifiziert, als Patienten nach einem Zeckenstich FSME-typische Symptome wie Kopfschmerzen und Fieber entwickelten, sich jedoch keine FSME-Viren nachwiesen ließen.
In der Schweiz etwa war das Virus in Proben aus dem Jahr 2021 nachgewiesen worden. Eine Studie der Universität Hannover zeige, dass auch in Niedersachsen viele Zecken das ALS-Virus in sich tragen, hieß es nun vom CRM.
Diese Nachricht wurde am 30.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.