Von außen sieht das so genannte Haus der erneuerbaren Energien im Brüsseler Europaviertel ganz normal aus: graue Fassade, hohe weißgerahmte Fenster, eine türkis getünchte Holztüre. Aber dahinter verbergen sich die modernsten Technologien, um Energie zu sparen und die Umwelt zu entlasten.
"Dieses Haus wurde renoviert, und von den Renovierungskosten waren zusätzliche 15 Prozent für die Umsetzung des Energiekonzeptes. Das waren zwei Millionen Euro für die 2000 Quadratmeter. Aber wenn man bedenkt, dass wir hier Energieeinsparungen von 50 Prozent im Vergleich zu einer konventionellen Renovierung erzielen, ist es ganz klar, dass sich das innerhalb weniger Jahre rechnet","
sagt Christine Lins, Generalsekretärin des europäischen Verbands für erneuerbare Energieträger und gleichzeitig Hausherrin. Seit knapp einem Jahr haben elf Verbände ihre Büros in der Rue d'Arlon bezogen. Das Projekt war vor allem durch eine großzügige Spende der belgischen Königsfamilie möglich geworden.
Alle Bewohner kämpfen dafür, dass erneuerbare Energieträger in der Europäischen Union einen höheren Stellenwert bekommen. Uwe Brechlin vom europäischen Verband der Solar-Industrie:
""Wir haben sehr viele gemeinsame Interessen, und die Zusammenarbeit mit den anderen Wärmeverbänden, Biomasse, Geotermi, aber auch mit unseren Dachverband ist unbezahlbar."
Über Parkettboden und eine verstaubte Holztreppe geht es in den Keller des fast 2000 Quadratmeter großen Gebäudes. Das Untergeschoss ist das Herzstück des Vorzeigeobjekts. Denn in diesem Haus werden ganz verschiedene erneuerbare Energiequellen genutzt. Ein Beispiel:
"Das Gebäude wird mit Pellets geheizt. Pellets sind nichts anders als komprimierte Sägespäne, die von einem Lastwagen angeliefert werden, in den Tankraum eingeblasen werden und mit einer Förderschnecke automatisch in den Kessel transportiert werden. Es ist also ein voll automatischer Brennstoff wie Öl oder Gas. Aber es ist ein 100 Prozent heimischer Brennstoff, 100 Prozent Holz und es ist ein CO2-neutraler Verbrennungsprozess."
Pellets, die so ähnlich aussehen wie Katzentrockenfutter, sind nur eine von mehreren Techniken. Das Haus wird auch durch Erdwärme und Solarenergie beheizt beziehungsweise im Sommer gekühlt und mit Strom versorgt. Allein die insgesamt 30 Quadratmeter Solaranlagen liefern fünf Prozent des gesamten Strombedarfs.
Die Europäische Union hat zu diesem Projekt keine Finanzierungshilfe gegeben - die Bearbeitungszeiten für die Anträge wären zu lange gewesen, sagt Generalsekretärin Christine Lins. Das Interesse der Politiker sei schon groß am Energiehaus. Zum Beispiel waren schon der Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker und der Vizepremier von China zu Besuch. Aber trotzdem bleibe noch viel zu tun, meint Uwe Brechlin vom Europäischen Verband der Solar-Industrie:
"Die Politiker ringen wie alle damit, die richtigen Wege zu finden. Leider gibt es da auch viele, die Atomenergie oder andere Lösungen, die wir nicht für den richtigen Weg halten, favorisieren."
Auch deshalb werden die Bewohner des Hauses in der Rue d'Arlon die Diskussionen beim anstehenden EU-Gipfel ganz genau verfolgen. Denn eben über genau diese zukunftsweisenden Entscheidungen werden die Vertreter der Mitgliedsstaaten beraten. Uwe Brechlin hofft, dass den vielen schönen Worten nun auch endlich Taten folgen werden. Denn bisher haben die Institutionen in Brüssel, was umweltfreundliche Bautechniken angeht, noch nicht viel getan:
"Brüssel insgesamt ist sehr schlecht versorgt mit erneuerbaren Energien. Das EU-Parlament hat sich kürzlich eine Solaranlage auf das Dach gebaut. Wir sehen, auch bei Energie-Effizienz hat die EU-Kommission mit der Renovierung des Berlaymont-Gebäudes das erste Klasse-A-Gebäude in Brüssel errichtet. Es tut sich was, aber von einem sehr schlechten Gesamtstandard in Belgien."
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die zurzeit den EU-Ratsvorsitz inne hat, hat bereits angekündet, sich für verbindliche Ziele für erneuerbare Energien in der EU einzusetzen. Ein mögliches Ziel wäre ein Anteil von 20 Prozent bis zum Jahr 2020. Aber noch konnten sich die Mitgliedsstaaten darüber nicht einig werden.
Christine Lins blickt dennoch optimistisch auf den Gipfel. Denn sie ist überzeugt,
"dass Deutschland ein Land ist, dass den erneuerbaren Energieträgern entsprechende Bedeutung zumisst und in diesem Bereich auch eine klare Vorreiterrolle hat. Wir sind sehr zuversichtlich, denn wenn Ziele für erneuerbare Energieträger erreicht werden können, dann wahrscheinlich in erster Linie unter deutscher Präsidentschaft."
"Dieses Haus wurde renoviert, und von den Renovierungskosten waren zusätzliche 15 Prozent für die Umsetzung des Energiekonzeptes. Das waren zwei Millionen Euro für die 2000 Quadratmeter. Aber wenn man bedenkt, dass wir hier Energieeinsparungen von 50 Prozent im Vergleich zu einer konventionellen Renovierung erzielen, ist es ganz klar, dass sich das innerhalb weniger Jahre rechnet","
sagt Christine Lins, Generalsekretärin des europäischen Verbands für erneuerbare Energieträger und gleichzeitig Hausherrin. Seit knapp einem Jahr haben elf Verbände ihre Büros in der Rue d'Arlon bezogen. Das Projekt war vor allem durch eine großzügige Spende der belgischen Königsfamilie möglich geworden.
Alle Bewohner kämpfen dafür, dass erneuerbare Energieträger in der Europäischen Union einen höheren Stellenwert bekommen. Uwe Brechlin vom europäischen Verband der Solar-Industrie:
""Wir haben sehr viele gemeinsame Interessen, und die Zusammenarbeit mit den anderen Wärmeverbänden, Biomasse, Geotermi, aber auch mit unseren Dachverband ist unbezahlbar."
Über Parkettboden und eine verstaubte Holztreppe geht es in den Keller des fast 2000 Quadratmeter großen Gebäudes. Das Untergeschoss ist das Herzstück des Vorzeigeobjekts. Denn in diesem Haus werden ganz verschiedene erneuerbare Energiequellen genutzt. Ein Beispiel:
"Das Gebäude wird mit Pellets geheizt. Pellets sind nichts anders als komprimierte Sägespäne, die von einem Lastwagen angeliefert werden, in den Tankraum eingeblasen werden und mit einer Förderschnecke automatisch in den Kessel transportiert werden. Es ist also ein voll automatischer Brennstoff wie Öl oder Gas. Aber es ist ein 100 Prozent heimischer Brennstoff, 100 Prozent Holz und es ist ein CO2-neutraler Verbrennungsprozess."
Pellets, die so ähnlich aussehen wie Katzentrockenfutter, sind nur eine von mehreren Techniken. Das Haus wird auch durch Erdwärme und Solarenergie beheizt beziehungsweise im Sommer gekühlt und mit Strom versorgt. Allein die insgesamt 30 Quadratmeter Solaranlagen liefern fünf Prozent des gesamten Strombedarfs.
Die Europäische Union hat zu diesem Projekt keine Finanzierungshilfe gegeben - die Bearbeitungszeiten für die Anträge wären zu lange gewesen, sagt Generalsekretärin Christine Lins. Das Interesse der Politiker sei schon groß am Energiehaus. Zum Beispiel waren schon der Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker und der Vizepremier von China zu Besuch. Aber trotzdem bleibe noch viel zu tun, meint Uwe Brechlin vom Europäischen Verband der Solar-Industrie:
"Die Politiker ringen wie alle damit, die richtigen Wege zu finden. Leider gibt es da auch viele, die Atomenergie oder andere Lösungen, die wir nicht für den richtigen Weg halten, favorisieren."
Auch deshalb werden die Bewohner des Hauses in der Rue d'Arlon die Diskussionen beim anstehenden EU-Gipfel ganz genau verfolgen. Denn eben über genau diese zukunftsweisenden Entscheidungen werden die Vertreter der Mitgliedsstaaten beraten. Uwe Brechlin hofft, dass den vielen schönen Worten nun auch endlich Taten folgen werden. Denn bisher haben die Institutionen in Brüssel, was umweltfreundliche Bautechniken angeht, noch nicht viel getan:
"Brüssel insgesamt ist sehr schlecht versorgt mit erneuerbaren Energien. Das EU-Parlament hat sich kürzlich eine Solaranlage auf das Dach gebaut. Wir sehen, auch bei Energie-Effizienz hat die EU-Kommission mit der Renovierung des Berlaymont-Gebäudes das erste Klasse-A-Gebäude in Brüssel errichtet. Es tut sich was, aber von einem sehr schlechten Gesamtstandard in Belgien."
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die zurzeit den EU-Ratsvorsitz inne hat, hat bereits angekündet, sich für verbindliche Ziele für erneuerbare Energien in der EU einzusetzen. Ein mögliches Ziel wäre ein Anteil von 20 Prozent bis zum Jahr 2020. Aber noch konnten sich die Mitgliedsstaaten darüber nicht einig werden.
Christine Lins blickt dennoch optimistisch auf den Gipfel. Denn sie ist überzeugt,
"dass Deutschland ein Land ist, dass den erneuerbaren Energieträgern entsprechende Bedeutung zumisst und in diesem Bereich auch eine klare Vorreiterrolle hat. Wir sind sehr zuversichtlich, denn wenn Ziele für erneuerbare Energieträger erreicht werden können, dann wahrscheinlich in erster Linie unter deutscher Präsidentschaft."