Eine Querstraße der Sonnenallee in Berlin-Neukölln, auf dem Fußweg vor dem Café "Dritter Raum": ein, zwei Tische, eine Bank, Gäste, die ihren Kaffee trinken. Und eine Tafel mit dem Hinweis "Heute Kleidertauschparty". Drinnen, im Café hantiert Rolf Sindermann, der Chef, hinter dem Tresen. Er hatte die Idee zu dieser Kleidertausch-Party.
"Wir sehen, dass ein wahnsinniger Überfluss an Klamotten da ist. Wir haben Hunderte von Stücken, die abgegeben werden, mehr als die Leute wieder mitnehmen, und das zeigt, dass jeder Unmengen an Klamotten zu Hause rum liegen hat. Und es dann auch Sinn macht, nicht immer wieder neue zu kaufen, sondern die weiter zu geben."
Und er selbst ist für diese Alternative der lebende Beweis:
"Die Hose habe ich beispielsweise beim letzten Kleidertausch mitgenommen, die Schuhe habe ich auf dem Flohmarkt gefunden, und das Hemd weiß ich nicht, das hat mir meine Freundin geschenkt."
Das Café, nicht größer als geschätzte zwanzig Quadratmeter, hat selbst diesen alternativen Charme. Als Stehlampen fungieren ehemalige sogenannte Frisierhauben aus Zeiten, als sich ältere Damen noch Dauerwellen machen ließen, halbhohe dunkelbraune Holzpaneele an den Wänden, eine hellen Plüschcouch, die sicher einmal der ganze Stolz ihrer Besitzer war, Sessel aus gemustertem olivgrünem Plüsch, dazu dunkle Holzstühle und -tische, gleich neben dem Eingang ein Kleiderständer mit Blazern, Hosen, Röcken. Das Publikum ist jung, sitzt entspannt da, mit oder ohne Getränk, eine junge Frau arbeitet unter Kopfhörern an ihrem Laptop.Und dann ist da die Tür in den Nebenraum, früher vielleicht das Hinterzimmer, in dem gepokert wurde.
Heute quellen hier Tops, Blusen, Miniröcke, Pullover aus Plastetüten. Sie überschwemmen den kleinen Raum förmlich. Vier, fünf junge Frauen – mehr haben nicht Platz – wühlen, ziehen, wenden in und aus den Stapeln, begutachten und verwerfen, beratschlagen:
"Woher hast Du die denn?"
"Die habe ich aus dem Secondhandladen"
"Das ist doch zum Gucken, oder ist das schon Euers?"
"Du kannst es ruhig durchgucken, aber ich habe es schon in die Vorauswahl genommen."
"Vorauswahl, okay, dann wählt erst mal aus, dann gucke ich. Da muss man immer bisschen vorsichtig sein, dass ich nicht Deine Schuhe mitnehme."
"Ich hatte auch schon ein anderes Mal, wo jemand mein Kleid anhatte, und da war auch noch mein Schlüssel drin :mein Kleid und mein Schlüssel."
Schließlich hat die 23jährige Liandra eine schwarze Bluse für sich gefunden, und auch ihre mitgebrachten T-Shirts und Tops haben neue Besitzer.
"Ich finde das immer eine ganz schöne Sache, dass man nicht unbedingt was Neues kaufen muss, weil, es gibt eh schon viel zu viel. Und man hat immer was zu Hause, was man gern wieder abgeben möchte."
Und manchmal sind echte Raritäten dabei, zum Beispiel von Uroma Gertrud die Bluse…
"Ja, sie ist noch ungebügelt, aber ich glaub’ ich nehm sie mit."
Und Mirjam, die sie mitgebracht hat, freut sich,
"…ja, dass die noch jemand anzieht. Die passt mir nämlich nicht, aber bei Anne sieht’s schön aus."
Einen Nachteil haben die Kleidertauschpartys. Bisher gibt es sie nur für junge Leute. Bisher?
"Wir sehen, dass ein wahnsinniger Überfluss an Klamotten da ist. Wir haben Hunderte von Stücken, die abgegeben werden, mehr als die Leute wieder mitnehmen, und das zeigt, dass jeder Unmengen an Klamotten zu Hause rum liegen hat. Und es dann auch Sinn macht, nicht immer wieder neue zu kaufen, sondern die weiter zu geben."
Und er selbst ist für diese Alternative der lebende Beweis:
"Die Hose habe ich beispielsweise beim letzten Kleidertausch mitgenommen, die Schuhe habe ich auf dem Flohmarkt gefunden, und das Hemd weiß ich nicht, das hat mir meine Freundin geschenkt."
Das Café, nicht größer als geschätzte zwanzig Quadratmeter, hat selbst diesen alternativen Charme. Als Stehlampen fungieren ehemalige sogenannte Frisierhauben aus Zeiten, als sich ältere Damen noch Dauerwellen machen ließen, halbhohe dunkelbraune Holzpaneele an den Wänden, eine hellen Plüschcouch, die sicher einmal der ganze Stolz ihrer Besitzer war, Sessel aus gemustertem olivgrünem Plüsch, dazu dunkle Holzstühle und -tische, gleich neben dem Eingang ein Kleiderständer mit Blazern, Hosen, Röcken. Das Publikum ist jung, sitzt entspannt da, mit oder ohne Getränk, eine junge Frau arbeitet unter Kopfhörern an ihrem Laptop.Und dann ist da die Tür in den Nebenraum, früher vielleicht das Hinterzimmer, in dem gepokert wurde.
Heute quellen hier Tops, Blusen, Miniröcke, Pullover aus Plastetüten. Sie überschwemmen den kleinen Raum förmlich. Vier, fünf junge Frauen – mehr haben nicht Platz – wühlen, ziehen, wenden in und aus den Stapeln, begutachten und verwerfen, beratschlagen:
"Woher hast Du die denn?"
"Die habe ich aus dem Secondhandladen"
"Das ist doch zum Gucken, oder ist das schon Euers?"
"Du kannst es ruhig durchgucken, aber ich habe es schon in die Vorauswahl genommen."
"Vorauswahl, okay, dann wählt erst mal aus, dann gucke ich. Da muss man immer bisschen vorsichtig sein, dass ich nicht Deine Schuhe mitnehme."
"Ich hatte auch schon ein anderes Mal, wo jemand mein Kleid anhatte, und da war auch noch mein Schlüssel drin :mein Kleid und mein Schlüssel."
Schließlich hat die 23jährige Liandra eine schwarze Bluse für sich gefunden, und auch ihre mitgebrachten T-Shirts und Tops haben neue Besitzer.
"Ich finde das immer eine ganz schöne Sache, dass man nicht unbedingt was Neues kaufen muss, weil, es gibt eh schon viel zu viel. Und man hat immer was zu Hause, was man gern wieder abgeben möchte."
Und manchmal sind echte Raritäten dabei, zum Beispiel von Uroma Gertrud die Bluse…
"Ja, sie ist noch ungebügelt, aber ich glaub’ ich nehm sie mit."
Und Mirjam, die sie mitgebracht hat, freut sich,
"…ja, dass die noch jemand anzieht. Die passt mir nämlich nicht, aber bei Anne sieht’s schön aus."
Einen Nachteil haben die Kleidertauschpartys. Bisher gibt es sie nur für junge Leute. Bisher?