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Zeman und Shapiro
Diplomatische Verstimmungen in Prag

Erst vor ein paar Monaten stattete der US-Botschafter Andrew Shapiro seinen Antrittsbesuch beim tschechischen Präsidenten Milos Zeman auf dessen Amtssitz, der Prager Burg, ab. Der damalige protokollarisch höfliche Ton hat sich inzwischen deutlich verschärft: Zeman hat Shapiro eine Art Hausverbot ausgesprochen.

Von Kilian Kirchgessner | 06.04.2015
    Der tschechische Präsident Milos Zeman
    Der tschechische Präsident Milos Zeman hat seinen Amtssitz auf der Prager Burg. (picture alliance / dpa / Jan Koller)
    Der tschechische Präsident hat verkündet, dass die Türen der Prager Burg dem amerikanischen Botschafter nicht mehr offen stünden. Hintergrund der Verstimmung: Präsident Zeman plant, an der Militärparade in Moskau teilzunehmen. Mit dieser umstrittenen Veranstaltung wird an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert. Andere Regierungsvertreter reisen wegen der Ukrainekrise bewusst nicht an.
    Auslöser für die Verstimmung Zemans waren Äußerungen des US-Botschafters Andrew Shapiro im tschechischen Fernsehen. In einem Interview bezeichnete Shapiro die Entscheidung des tschechischen Präsidenten zu der Reise als ziemlich heikel. Zwar steht der tschechische Präsident in seinem eigenen Land wegen der Reise immer mehr in der Kritik, doch verteidigte er seine Entscheidung in den vergangenen Tagen mehrfach.
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