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Zentralafrikanische Republik
Übergangsregierung tritt zurück

In der Zentralafrikanischen Republik ist die Übergangsregierung zugunsten eines Friedenskabinetts zurückgetreten. Der Schritt gehört zu den vor knapp zwei Wochen im Kongo getroffenen Vereinbarungen über eine Waffenruhe und eine politische Lösung des Bürgerkriegs.

    Tritt als Ministerpräsident der Zentralafrikanischen Republik zurück: André Nzapayéké.
    Tritt als Ministerpräsident der Zentralafrikanischen Republik zurück: André Nzapayéké. (ISSOUF SANOGO / AFP)
    Die Regierung von Ministerpräsident André Nzapayéké sei der Bitte von Übergangspräsidentin Catherine Samba Panza zur Abdankung nachgekommen, erklärte ein Sprecher der Präsidentin in der Hauptstadt Bangui. Wer dem 62-jährigen früheren Bankier Nzapayéké an die Spitze der Regierung folgt, blieb unklar.
    Trotz der am 23. Juli in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville vereinbarten Waffenruhe steht das Land weiter unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen. Zwar befinden sich rund 6.500 afrikanische, 2.000 französische sowie 700 weitere europäische Angehörige einer Friedenstruppe im Land. Die Bevölkerung schützen können die ausländischen Soldaten aber nur punktuell. Beobachter berichten immer wieder von schweren Übergriffen; die Bevölkerung leidet weiter unter den Gräueltaten beider Seiten.
    In dem zentralafrikanischen Land eskaliert die Gewalt seit einem Militärputsch im März 2013. Die Hälfte der Bevölkerung, etwa 2,2 Millionen Menschen, sind von humanitärer Hilfe abhängig. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen warnen seit Monaten vor ethnischen Säuberungen im Land. Die Anti-Balaka liefert sich Gefechte mit der muslimischen Ex-Séléka-Miliz.
    (bor/jama)