
Die beiden restituierten Bücher sind vermutlich 1943 aus der städtischen Pfandleihanstalt in den Bestand der Bibliothek gelangt. Die Zuordnung erfolgte über das Autogramm "Cäcilie Jacoby" im Buch. In Datenbanken mit Unterlagen von Opfern des Holocaust waren laut Bibliothek zwei Personen mit dem Namen Cäcilie Jacoby und Bezug zu Berlin auffindbar. Durch Unterschriftenvergleich konnte die richtige Person identifiziert werden.
Jacoby war der Mädchenname von Cäcilie Holländer. Sie und ihr Mann Ernst Julius wurden 1941 vom Bahnhof Grunewald in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet. Ihre Kinder konnten emigrieren.
Bis heute befinden sich den Angaben zufolge in den Beständen der Zentral- und Landesbibliothek im Nationalsozialismus geraubte Bücher. Die ZLB sei bestrebt, NS-Raubgut in ihren Beständen zu ermitteln und zurückzugeben, hieß es.
Diese Nachricht wurde am 19.08.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.