Jahrestag des Hamas-Terrors
Zentralrat der Juden: Aufrufe zu "Israel-Hass-Protesten" sind neuer Tiefpunkt der Menschlichkeit in Deutschland

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, hat vor den Auswirkungen von Aufrufen zum Juden-Hass auf die offene Gesellschaft gewarnt.

    Josef Schuster blickt in die Kamera. Er trägt einen dunklen Anzug mit blauem Schlips.
    Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster (imago / IPON)
    Die Jubelszenen auf deutschen Straßen nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel sowie die Aufrufe zu offenen Israel-Hass-Protesten rund um den Jahrestag des Hamas-Terrors vom 7. Oktober seien ein neuer Tiefpunkt der Menschlichkeit in unserer Gesellschaft, sagte Schuster den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Wer angesichts des Jahrestags dieses grausamen Anschlages nicht in der Lage sei, Empathie für Jüdinnen und Juden, für die Menschen Israels, zu empfinden, der werde es nie tun. Wenn man das in Deutschland nicht klar erkenne und benenne, drohe die offene Gesellschaft, in der die Menschenwürde über allem stehe, zu fallen, meinte Schuster.
    Bundesaußenministerin Baerbock schrieb in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag", auch für Deutschland sei der 7. Oktober eine Zäsur. Es beschäme sie, dass sich Jüdinnen und Juden auch in Deutschland seitdem unsicherer fühlten und dass iranische Raketen gegen den Staat Israel auf deutschen Straßen gefeiert würden, betonte Baerbock.
    Diese Nachricht wurde am 06.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.