Samstag, 18. Mai 2024

Erinnerungskultur
Zentralrat der Juden: Holocaust nicht relativieren

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, hat vor einer Relativierung des Holocaust-Gedenkens gewarnt.

05.05.2024
    Josef Schuster blickt in die Kamera. Er trägt einen dunklen Anzug mit blauen Schlips.
    Joseph Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden. (imago / IPON)
    Wer glaube, das Erinnern an die Schoah müsse in einen größeren Rahmen eingebettet werden, der liege falsch, sagte Schuster anlässlich einer Gedenkfeier zum 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau. Hintergrund ist ein Konzept von Kulturstaatsministerin Roth. Darin werden nicht nur das Gedenken an NS-Zeit, Schoah und deutsche Teilung angeführt, sondern auch Kolonialismus, Einwanderungsgesellschaft und Demokratiekultur. Schuster sagte, der Zentralrat der Juden werde nicht einfach zuschauen, wenn in Berliner Amtsstuben eine grundsätzliche Neuordnung der Erinnerungskultur geplant werde.
    Auch in der niedersächsischen Gedenkstätte Bergen-Belsen erinnerten heute Überlebende und jüdische Gemeinden an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 79 Jahren.
    Diese Nachricht wurde am 05.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.