Antisemitismus
Zentralrat der Juden spricht von bedrohlicher Stimmung gegenüber Israel-Verteidigern

Nach der Farbattacke auf jüdische Aktivisten in Frankfurt am Main und Tätlichkeiten gegen die FDP-Politikerin Preisler in Berlin am Wochenende hat sich der Zentralrat der Juden besorgt geäußert. Die Organisation spricht von einer bedrohlichen Stimmung im Land.

    Josef Schuster blickt nachdenklich in die Kamera.
    Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster (Archivbild) (imago / Emmanuele Contini)
    "Ist das das Deutschland, an das wir uns gewöhnen wollen oder sollen?", fragte der Zentralrats-Präsident Schuster. In Frankfurt am Main waren am Freitag jüdische Gemeindemitglieder mit Farbbeuteln attackiert worden. Sie hatten im Grüneburgpark gegen ein Camp protestiert, dem sie antisemitische und antiisraelische Propaganda vorwerfen. Schon zuvor hatte es Kritik an dem Camp gegeben, dem es nach eigenen Angaben um Kritik am Kapitalismus geht.
    Die FDP-Politikerin Preisler war am Samstag in Berlin angegriffen worden. Sie stand mit einer israelischen Fahne und einem Schild am Rande einer propalästinensischen Demonstration. Darauf erinnerte sie an die israelischen Geiseln der Terrororganisation Hamas. Laut Polizei versuchten ein Mann und eine Frau, ihr die Gegenstände zu entreißen - dabei wurde die Politikerin an der Hand verletzt. Gegen die zwei mutmaßlichen Angreifer wird wegen versuchter Körperverletzung ermittelt.
    Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor knapp zwei Jahren ist die Zahl antisemitischer Vorfälle stark angestiegen.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.