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Zerstückelte Antennen

In der Regel beobachten Astronomen weit entfernte, kosmische Strahlungsquellen. Dabei müssen sie zwei Schwierigkeiten überwinden: Zum einen erscheinen solche Quellen zumeist sehr klein, sodass - ungeachtet ihrer wahren Ausmaße - kaum oder gar keine Einzelheiten zu erkennen sind.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Zum anderen nimmt die Intensität ihrer Strahlung mit dem Quadrat der Entfernung ab, und so können auch noch so starke Quellen mitunter im Hintergrundleuchten verblassen.

    In beiden Fällen helfen Teleskope. Sie wirken wie riesige Trichter, die wesentlich mehr Strahlung auf den jeweiligen Empfänger bündeln, und mit ihren großen Durchmessern zeigen sie auch mehr Details.

    Allerdings sind diesem Auflösungsvermögen physikalische Grenzen gesetzt: Je größer die Wellenlänge der beobachteten Strahlung ist, desto größer muss auch die Öffnung des Teleskops sein, um vergleichbare Einzelheiten zu erkennen. So liefert das 100-Meter-Radioteleskop bei Effelsberg in der Eifel am Himmel nicht mehr Details als das bloße menschliche Auge im sichtbaren Bereich.

    Um dennoch auch bei kosmischen Radioquellen mehr Einzelheiten erkennen zu können, wurde in den 70er Jahren in New Mexico ein Teleskopsystem mit 27 fahrbar montierten Parabolantennen von jeweils 25 Metern Durchmesser errichtet. Sie lassen sich zusammenschalten und können so eine Verbundantenne von rund 30 Kilometer Durchmesser simulieren.

    Doch auch dieses Very Large Array genannte Radioteleskop, das heute vor 30 Jahren seiner Bestimmung übergeben wurde, hat lediglich ein Auflösungsvermögen wie ein optisches Teleskop von eineinhalb Metern Öffnung.

    Website des Very Large Array

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