Das sieht Thorsten Karau von der "Deutschen Hochschulwerbung" gar nicht gern und erlaubt ist es erst recht nicht: Wild geklebte Werbezettel und dann auch noch am eigens gemieteten Rahmen! Weg damit und ab in den Papierkorb, schließlich kosten die Flächen Geld und die vertretene Firma hat für die Fläche gezahlt. Doch die Werbung steckt nicht nur hinter großflächigen verglasten Rahmen - auch Postkärtchen und Flyer in einem metallenen Auslagesystem oder gar drehbare, leuchtende Litfaßsäulen sind beliebte Werbeträger an der Uni. Wo man hinschaut - Werbung? Thorsten Karau verneint:
" Vorher sah es hier ganz anders aus: Vorher hat man ne echte Reizüberflutung gehabt, die waren nicht geordnet, d.h. hier waren halt schwarze Bretter, das war der reinste Wald, sah aus wie ne große Traube das ganze, und wir ordnen das. Dafür zahlen wir feste Beträge an die Universität und vielleicht hat man jetzt den Eindruck, wenn man sich das genauer anschaut, dass das mehr geworden ist, aber im Prinzip ist das viel weniger und sichtbarer, einfach qualitativ besser. "
An qualitativ hochwertiger Werbung hat nicht nur der Marktführer in Sachen Uniwerbung Interesse. Auch die Universität selbst hat guten Grund auf Ordnung zu achten: Denn Werbekunden bringen Geld in die mageren Unikassen. Beispielsweise bekommt die Universität Bochum rund 35.000 Euro feste Miete pro Jahr für die vermarkteten Flächen von der Deutschen Hochschulwerbung. Dazu kommt eine Art "Kopfpauschale" von einem bis zwei Euro pro Student bzw. Studentin, je nach Dauer der Werbekampagne. Das Geld fließt in den Etat und wird für laufende Ausgaben genutzt. Und das Interesse an den Flächen in Gängen, vor Hörsälen und Fachbereichen ist groß:
" Man muss sich vorstellen, der Student kommt an die Hochschule, hier in Bochum eben, der kommt vielleicht aus Mainz und wird hier seine Konsumstruktur wieder neu aufbauen, der sucht sich ne neue Diskothek, einen neuen Frisör, vielleicht ein Fitnessstudio und diese regionalen Kunden sind natürlich extrem dran interessiert, den Kunden möglichst schnell auch zu bekommen, den Kontakt früh zu bekommen. Jetzt am Semesterstart, der jetzt ansteht, da wird ganz viel Werbung geschaltet um eben den Erstsemester zu bekommen. "
Da gibt es Ersti-Parties, Promotion-Aktionen und "Student-Welcome-Bags" mit kleinen "Giveaways" wie Stiften, Blöcken, Süßigkeiten. Geworben wir dauch für gebrauchte Waschmaschinen, günstige Zeitschriften, Bankkonten oder Bahntarife. Wer aufmerksam hinschaut, entdeckt jedoch mehr als nur Konsumprodukte. Nämlich Jobs: Die Pharmaindustrie sucht Probanden, ein bekannter Kaffeeröster helle Köpfe, große Firmen Absolventen. Doch auch die Werbefirma hat Arbeit zu vergeben. Thorsten Karau :
" Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, als Promoter z.B. oder sich um die so genannte Wildplakatierung zu kümmern, das sind eben Unternehmen, die widerrechtlich hier an der Universität werben wollen, in Form von Plakaten oder Flyern, das wird alles eingesammelt, protokolliert, falls es mal zum Rechtsstreit kommen sollte und das sind alles Tätigkeiten, die auch erledigt werden müssen wir haben Internetportale die gepflegt werden müssen und dazu brauchen wir ne ganze Menge Hilfskräfte. "
Auch Thorsten Karau, inzwischen Vertriebsleiter, hat so angefangen. Gestattet ist natürlich längst nicht alles, was manchen Anbietern gefallen würde: Werbung für Tabak und Alkohol, für politische Parteien oder Vereinigungen, für dubiose Finanzdienstleister und sexistische Werbung sind tabu.
Ansonsten ist erlaubt was gefällt. Auch die Firmen selbst sind in der Regel mit der Rückmeldung zufrieden, denn Werbung wirkt:
" Da gibt es Messungen, das nennt man Responsmessungen und wir haben bei Gutscheinverteilungen, da gab es einen Möbelhaus hier in der Region, das hatte z.B. einen Warengutschein über ne Summe x und die hatten knapp 10 Prozent Response drauf. Also 10 Prozent von den verteilten Flyern sind in der Filiale auch eingelöst worden und das reizt natürlich, die Sache wieder zu machen. "
Werbung an Hochschulen ist also von vielen gewünscht, viele profitieren. Die eigentlichen Objekte der Begierde, die so stark umworbenen Studierenden, sehen’s gelassen:
" Manchmal sind halt irgendwo Freikarten dabei, oder irgendwelche speziellen Angebote, das nutzt man dann schon wenn’s halt gelegen kommt.
Ich find generell viel Arten von Werbung sehr unsinnig, und gerade die auf Studenten abgestellte Werbung finde ich oft, marktschreierisch und so n bisschen unseriös.
Ich empfinde sie nicht als störend, sondern manchmal, wenn man zum Beispiel allein hier sitzt als ein Zeitvertreib.
Nein, ich glaube ich bin n ganz undankbarer Werbekunde, mich spricht das überhaupt nicht an. "
" Vorher sah es hier ganz anders aus: Vorher hat man ne echte Reizüberflutung gehabt, die waren nicht geordnet, d.h. hier waren halt schwarze Bretter, das war der reinste Wald, sah aus wie ne große Traube das ganze, und wir ordnen das. Dafür zahlen wir feste Beträge an die Universität und vielleicht hat man jetzt den Eindruck, wenn man sich das genauer anschaut, dass das mehr geworden ist, aber im Prinzip ist das viel weniger und sichtbarer, einfach qualitativ besser. "
An qualitativ hochwertiger Werbung hat nicht nur der Marktführer in Sachen Uniwerbung Interesse. Auch die Universität selbst hat guten Grund auf Ordnung zu achten: Denn Werbekunden bringen Geld in die mageren Unikassen. Beispielsweise bekommt die Universität Bochum rund 35.000 Euro feste Miete pro Jahr für die vermarkteten Flächen von der Deutschen Hochschulwerbung. Dazu kommt eine Art "Kopfpauschale" von einem bis zwei Euro pro Student bzw. Studentin, je nach Dauer der Werbekampagne. Das Geld fließt in den Etat und wird für laufende Ausgaben genutzt. Und das Interesse an den Flächen in Gängen, vor Hörsälen und Fachbereichen ist groß:
" Man muss sich vorstellen, der Student kommt an die Hochschule, hier in Bochum eben, der kommt vielleicht aus Mainz und wird hier seine Konsumstruktur wieder neu aufbauen, der sucht sich ne neue Diskothek, einen neuen Frisör, vielleicht ein Fitnessstudio und diese regionalen Kunden sind natürlich extrem dran interessiert, den Kunden möglichst schnell auch zu bekommen, den Kontakt früh zu bekommen. Jetzt am Semesterstart, der jetzt ansteht, da wird ganz viel Werbung geschaltet um eben den Erstsemester zu bekommen. "
Da gibt es Ersti-Parties, Promotion-Aktionen und "Student-Welcome-Bags" mit kleinen "Giveaways" wie Stiften, Blöcken, Süßigkeiten. Geworben wir dauch für gebrauchte Waschmaschinen, günstige Zeitschriften, Bankkonten oder Bahntarife. Wer aufmerksam hinschaut, entdeckt jedoch mehr als nur Konsumprodukte. Nämlich Jobs: Die Pharmaindustrie sucht Probanden, ein bekannter Kaffeeröster helle Köpfe, große Firmen Absolventen. Doch auch die Werbefirma hat Arbeit zu vergeben. Thorsten Karau :
" Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, als Promoter z.B. oder sich um die so genannte Wildplakatierung zu kümmern, das sind eben Unternehmen, die widerrechtlich hier an der Universität werben wollen, in Form von Plakaten oder Flyern, das wird alles eingesammelt, protokolliert, falls es mal zum Rechtsstreit kommen sollte und das sind alles Tätigkeiten, die auch erledigt werden müssen wir haben Internetportale die gepflegt werden müssen und dazu brauchen wir ne ganze Menge Hilfskräfte. "
Auch Thorsten Karau, inzwischen Vertriebsleiter, hat so angefangen. Gestattet ist natürlich längst nicht alles, was manchen Anbietern gefallen würde: Werbung für Tabak und Alkohol, für politische Parteien oder Vereinigungen, für dubiose Finanzdienstleister und sexistische Werbung sind tabu.
Ansonsten ist erlaubt was gefällt. Auch die Firmen selbst sind in der Regel mit der Rückmeldung zufrieden, denn Werbung wirkt:
" Da gibt es Messungen, das nennt man Responsmessungen und wir haben bei Gutscheinverteilungen, da gab es einen Möbelhaus hier in der Region, das hatte z.B. einen Warengutschein über ne Summe x und die hatten knapp 10 Prozent Response drauf. Also 10 Prozent von den verteilten Flyern sind in der Filiale auch eingelöst worden und das reizt natürlich, die Sache wieder zu machen. "
Werbung an Hochschulen ist also von vielen gewünscht, viele profitieren. Die eigentlichen Objekte der Begierde, die so stark umworbenen Studierenden, sehen’s gelassen:
" Manchmal sind halt irgendwo Freikarten dabei, oder irgendwelche speziellen Angebote, das nutzt man dann schon wenn’s halt gelegen kommt.
Ich find generell viel Arten von Werbung sehr unsinnig, und gerade die auf Studenten abgestellte Werbung finde ich oft, marktschreierisch und so n bisschen unseriös.
Ich empfinde sie nicht als störend, sondern manchmal, wenn man zum Beispiel allein hier sitzt als ein Zeitvertreib.
Nein, ich glaube ich bin n ganz undankbarer Werbekunde, mich spricht das überhaupt nicht an. "