Es ist leicht, sich in der Welt Per Kirkebys zu verlieren. Enorme Formate - einige von ihnen drei mal fünf Meter groß. Ausdrucksstarke, ja dramatische Bilder, geprägt von starken Farben und ebensolchen Kontrasten. Gleichzeitig empfindsam und in sich ruhend. Doch mit diesem ersten Eindruck ist es so eine Sache, so die Ausstellungsmacher. Viel zu viele Betrachter würden bei diesem unmittelbaren Eindruck verweilen. Kirkebys Abstraktion geriete leicht zur Dekoration. Die Welt dahinter bleibe unerkannt. So erklärt sich auch der Untertitel der Ausstellung: Bilder, die Du kennst, aber noch nie gesehen hast. Poul Erik Tøjner, Leiter des Louisiana-Museums und Kurator der Ausstellung:
Man tritt hinein in ein Universum, wir sehen einen Künstler mit eigenem Oeuvre, der sich nie wiederholt. Kirkeby ist tief verwurzelt in der Kunstgeschichte, in der europäischen Philosophie und Ideengeschichte. Obwohl wir durch die Ausstellung gehen und Bilder sehen, die die Sinne unmittelbar ansprechen, eben aufgrund dieser wunderbaren Farben, so findet sich in ihnen ein historischer Untertext.
Und eben diesen Untertext, diese Welt dahinter gilt es rauszuarbeiten. So werden die gut 100 Bilder und 50 Skulpturen Kirkebys begleitet von seinen Tafeln, auf denen er Bildmotive entwirft. Von einer Art Manifest, welches er Ende der 60er Jahre schrieb und in dem er seine Grundgedanken, seine Symbolik skizziert. Von einem einstündigen Gespräch zwischen ihm und Poul Erik Tøjner, in dem auf das Werk geblickt, einzelne Bilder näher erörtert werden, die just in der Ausstellung gezeigt werden.
Abgesehen von der Anwendung geologischer Strukturen geht es in meinen Bildern auch um Veränderung und der katastrophalen Natur von Veränderungen. Wenn dieses Drama sich im Bild nicht widerspiegelt, dann ist es gleichgültig. Nicht jeder sieht das, aber jedes einzelne Element, jede einzelne Farbfläche hatte ihren Preis.
Schon in seiner Jugend begriff Kirkeby, es gebe nichts Unbeflecktes mehr, jede Landschaft sei geformt durch das kulturell geformte Auge des Betrachters. Ursprünglich ein Schock, gesteht er, wurde dieser Gedanke zu einer Säule seines Werkes. Kirkeby möchte dementieren. Immer wieder malt er über, was zu gefällig erscheinen mag, nur um auf den Ruinen des Zerstörten das Neue zu formen, vielleicht auch die Hoffnung zu retten.
Ich möchte die Schönheit der Farbe zerstören, aber nur weil sie mir etwas bedeutet. Jeder Farbfleck sagt etwas aus, transportiert einen Inhalt, der schwer definierbar ist. Doch eben darum geht es in der Malerei.
Es ist also eine pädagogische, multimediale Großoffensive, die das Louisiana-Museum mit dieser Ausstellung lanciert. Kirkeby soll als einer der großen zeitgenössischen Künstler stilisiert werden, als einer, der nicht weniger an den Kopf wie an das Herz des Betrachters appelliert - eine Entdeckungsreise, die weit über die Ausstellung hinaus verweist. Nur eines gelingt der Schau am Ende nicht: Kirkeby seine unmittelbare Faszination zu nehmen. Wer je an der eigenständigen Kraft von Bildern zweifelte, wird mit dieser Schau - und fast entgegen ihres Willens - eines Besseren belehrt.
Man tritt hinein in ein Universum, wir sehen einen Künstler mit eigenem Oeuvre, der sich nie wiederholt. Kirkeby ist tief verwurzelt in der Kunstgeschichte, in der europäischen Philosophie und Ideengeschichte. Obwohl wir durch die Ausstellung gehen und Bilder sehen, die die Sinne unmittelbar ansprechen, eben aufgrund dieser wunderbaren Farben, so findet sich in ihnen ein historischer Untertext.
Und eben diesen Untertext, diese Welt dahinter gilt es rauszuarbeiten. So werden die gut 100 Bilder und 50 Skulpturen Kirkebys begleitet von seinen Tafeln, auf denen er Bildmotive entwirft. Von einer Art Manifest, welches er Ende der 60er Jahre schrieb und in dem er seine Grundgedanken, seine Symbolik skizziert. Von einem einstündigen Gespräch zwischen ihm und Poul Erik Tøjner, in dem auf das Werk geblickt, einzelne Bilder näher erörtert werden, die just in der Ausstellung gezeigt werden.
Abgesehen von der Anwendung geologischer Strukturen geht es in meinen Bildern auch um Veränderung und der katastrophalen Natur von Veränderungen. Wenn dieses Drama sich im Bild nicht widerspiegelt, dann ist es gleichgültig. Nicht jeder sieht das, aber jedes einzelne Element, jede einzelne Farbfläche hatte ihren Preis.
Schon in seiner Jugend begriff Kirkeby, es gebe nichts Unbeflecktes mehr, jede Landschaft sei geformt durch das kulturell geformte Auge des Betrachters. Ursprünglich ein Schock, gesteht er, wurde dieser Gedanke zu einer Säule seines Werkes. Kirkeby möchte dementieren. Immer wieder malt er über, was zu gefällig erscheinen mag, nur um auf den Ruinen des Zerstörten das Neue zu formen, vielleicht auch die Hoffnung zu retten.
Ich möchte die Schönheit der Farbe zerstören, aber nur weil sie mir etwas bedeutet. Jeder Farbfleck sagt etwas aus, transportiert einen Inhalt, der schwer definierbar ist. Doch eben darum geht es in der Malerei.
Es ist also eine pädagogische, multimediale Großoffensive, die das Louisiana-Museum mit dieser Ausstellung lanciert. Kirkeby soll als einer der großen zeitgenössischen Künstler stilisiert werden, als einer, der nicht weniger an den Kopf wie an das Herz des Betrachters appelliert - eine Entdeckungsreise, die weit über die Ausstellung hinaus verweist. Nur eines gelingt der Schau am Ende nicht: Kirkeby seine unmittelbare Faszination zu nehmen. Wer je an der eigenständigen Kraft von Bildern zweifelte, wird mit dieser Schau - und fast entgegen ihres Willens - eines Besseren belehrt.