Die Zeiten, da Handys nur zum Telefonieren da waren, sind schon lange vorüber. Inzwischen gibt es fast nichts, was die aufgemotzten Hightech-Geräte nicht können. Doch diese Fähigkeiten verbergen sie in einem aufwendig aufgebauten Menü-System, mit dem immer weniger Menschen zurecht kommen. Offenbar stimmt etwas nicht im Verhältnis zwischen Bediener und Gerät, oder technisch-wissenschaftlich formuliert: die Mensch-Maschinen-Schnittstelle könnte besser funktionieren. Bisher lautet die Lösung ausschließlich: der Mensch hat sich eingehend mit der Maschine zu beschäftigen. Handy-Kurse an Volkshochschulen oder bei den Verbraucherzentralen gibt es mittlerweile in jeder größeren Stadt. Jetzt haben Psychologen erstmals die Anforderungen untersucht, die die Mobiltelefone an die kognitiven Fähigkeiten der Menschen stellen.
Die Wissenschaftler interessierten sich für die Struktur, nach denen die Geräte funktionieren. Sie besteht in einer mit wachsendem Funktionsumfang immer ausgefeilteren Hierarchie von Menüs und Untermenüs, in denen man sich heillos verirren kann. Arbeitspsychologin Martina Ziefle von der RWTH Aachen: "Schwierig wird es dann, wenn die Menüfunktionen unendlich tief und breit angelegt sind." Die Schwierigkeiten der 900 Probanden waren immer ähnlich. Sie suchten Funktionen in den falschen Menüs, missverstanden die Funktionsbezeichnungen und gerieten bei den Menüebenen durcheinander. Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen, Älteren und Jüngeren mit oder ohne Handyerfahrung gab es kaum. Ziefle: "Die Benutzer können sich an 80 Prozent des Menüs nicht erinnern oder wissen gar nicht, dass das Gerät so etwas kann. Offensichtlich werden die Funktionen nicht gebraucht, aber möglicherweise deshalb, weil die Bedienung so unübersichtlich ist." Das hat zur Folge, dass der Besitzer im Alltag nur vier Funktionen seines Handys nutzt: das Telefon, das Schreiben von Kurznachrichten, den Wecker und die programmierten Spiele.
Die Hersteller, so eine Schlussfolgerung der Untersuchung, müssen sich mehr an ihren Kunden orientieren. Weniger Technikzentriertheit, mehr Bedienerfreundlichkeit – die Forderung kommt auch von anderen High-Tech-Produkten bekannt vor. Monika Ziefle geht davon aus, dass sie nicht folgenlos verklingen wird: "Ergonomie wird sich durchsetzen. Auch wenn ein neues Handy erst mal einen hohen Kauferfolg hat, auf lange Sicht setzt sich durch, was einfach bedienbar ist."
[Quelle: Lutz Bernhardt]
Die Wissenschaftler interessierten sich für die Struktur, nach denen die Geräte funktionieren. Sie besteht in einer mit wachsendem Funktionsumfang immer ausgefeilteren Hierarchie von Menüs und Untermenüs, in denen man sich heillos verirren kann. Arbeitspsychologin Martina Ziefle von der RWTH Aachen: "Schwierig wird es dann, wenn die Menüfunktionen unendlich tief und breit angelegt sind." Die Schwierigkeiten der 900 Probanden waren immer ähnlich. Sie suchten Funktionen in den falschen Menüs, missverstanden die Funktionsbezeichnungen und gerieten bei den Menüebenen durcheinander. Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen, Älteren und Jüngeren mit oder ohne Handyerfahrung gab es kaum. Ziefle: "Die Benutzer können sich an 80 Prozent des Menüs nicht erinnern oder wissen gar nicht, dass das Gerät so etwas kann. Offensichtlich werden die Funktionen nicht gebraucht, aber möglicherweise deshalb, weil die Bedienung so unübersichtlich ist." Das hat zur Folge, dass der Besitzer im Alltag nur vier Funktionen seines Handys nutzt: das Telefon, das Schreiben von Kurznachrichten, den Wecker und die programmierten Spiele.
Die Hersteller, so eine Schlussfolgerung der Untersuchung, müssen sich mehr an ihren Kunden orientieren. Weniger Technikzentriertheit, mehr Bedienerfreundlichkeit – die Forderung kommt auch von anderen High-Tech-Produkten bekannt vor. Monika Ziefle geht davon aus, dass sie nicht folgenlos verklingen wird: "Ergonomie wird sich durchsetzen. Auch wenn ein neues Handy erst mal einen hohen Kauferfolg hat, auf lange Sicht setzt sich durch, was einfach bedienbar ist."
[Quelle: Lutz Bernhardt]