
So erhielten zum bevorstehenden Wintersemester rund 10.000 Erstsemester einen Studienplatz an einer Medizinischen Hochschule. Etwa 20.000 Bewerberinnen und Bewerber gingen leer aus. 1.500 Studienanfänger bekommen derzeit einen Platz an Privatunis.
Häufige Forderung: 5.000 neue Plätze
Wie viele Studienplätze zusätzlich nötig wären, um dem Ärztemangel wirksam entgegenzuwirken, wird in der Studie nicht angegeben. Gesundheitspolitiker und Ärztevertreter nannten in der Vergangenheit mehrfach eine Zahl von 5.000 zusätzlichen Studienplätzen.
Studierendenvertreter wiesen dagegen darauf hin, dass vielerorts die Bedingungen und Räumlichkeiten bereits am Rande ihrer Kapazitäten seien. Außerdem gebe es zwar Versorgungslücken, dagegen aber in den Ballungsräumen teilweise auch eine Überversorgung. Und die Arbeitsbedingungen in den Kliniken seien für viele abschreckend.
Viele Studienplätze in Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland
Bei der Verteilung der Studienplätze gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Der Auswertung zufolge weisen das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern besonders viele Studienplätze in Bezug auf die Einwohnerzahl auf. Auch in Sachsen-Anhalt, Hamburg sowie in Hessen und Berlin sehe es vergleichsweise gut aus. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen nimmt mit Baden-Württemberg und Thüringen einen mittleren Platz ein.
Brandenburg und Bremen derzeit ohne öffentliches Studienangebot
In Brandenburg und Bremen gibt es derzeit gar kein staatliches Studienangebot für angehende Ärztinnen und Ärzte. Das Centrum für Hochschulentwicklung vermutet als Hauptgrund die hohen Kosten für medizinische Fakultäten. Allein die laufenden Ausgaben pro Jahr und Person belaufen sich auf rund 25.000 Euro im Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften, hieß es unter Berufung auf das Statistische Bundesamt. In Brandenburg solle aber die neu gegründete Medizinische Universität Lausitz im Wintersemester 2026/27 den Betrieb aufnehmen. Zudem gibt es in Brandenburg einige Plätze an Privatunis.
Die Studie stellt heraus, dass Länder, die mehr Medizinstudienplätze bereitstellten, auch bei der ärztlichen Versorgung profitieren. Medizinstudienplätze sind für die langfristige ärztliche Versorgung zentral. Regionen mit medizinischer Fakultät hätten tendenziell eine vergleichsweise hohe Arztdichte, heißt es in der Auswertung.
Diese Nachricht wurde am 21.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.