Mittwoch, 01. Mai 2024

Untersuchung
Zucker in Nestlé-Babynahrung - aber nur in ärmeren Ländern

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé steht wegen Zucker in der Babynahrung in der Kritik. Einer Untersuchung zufolge sind die Produkte für europäische Länder meist zuckerfrei, in Babynahrung für ärmere Länder fanden die Tester aber hohe Zuckerwerte.

18.04.2024
    Ein Kleinkind in Thailand trinkt aus einer Flasche
    Ein Kleinkind in Thailand: Die Organisation "Public Eye" wirft dem Konzern Nestlé vor, der Baby- und Kleinkindkost für ärmere Länder, Zucker zuzusetzen. (picture alliance / dpa / Barbara Walton)
    Nestlé stellt unter anderem Brei und Milchpulver für Babys her - in unterschiedlicher Zusammensetzung je nach Land. In Babynahrungsproben aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien fanden die Fachleute keinen zugesetzten Zucker, in Proben aus Ländern wie Bangladesch, Pakistan, Indien, Südafrika, Äthiopien und Thailand dagegen schon. Der Bericht der Schweizer Organisation "Public Eye" wirft dem Konzern Doppelmoral vor. Nestlé mache Babys und Kleinkinder in Entwicklungs- und Schwellenländern zuckersüchtig. Public Eye fordert Nestlé in einer Petition auf, auf Zucker in Babynahrung zu verzichten.
    In dem Bericht heißt es, Nestlé versuche, Kinder schon früh an zuckerhaltige Lebensmittel und damit ihre eigenen Produkte zu gewöhnen. Diese Firmenpolitik könne zu Fettleibigkeit und Diabetes führen. Nestlé stritt die Ergebnisse der Laboranalysen auf Nachfrage nicht ab. 
    Diese Nachricht wurde am 18.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.