Auf Dauer muss der Sensor unter die Haut. Alle anderen Versuche mit offener Haut bekommen immer Probleme, auch wenn man die Haut perforiert. Messungen von außen haben sich als nicht praktikabel erwiesen. Und insofern ist das Endziel für den Verbraucher, für den Diabetiker, der vollständig implantierbare Glukosesensor, der dann ein Mikrosystem sein muss, so groß wie ein Herzschrittmacher.
So umriss Professor Wolfgang Barnikol von der Firma Sangui in Witten 1998 die Vision der Medizintechniker. Eine Vision, die auch gesundheitspolitisch Sinn macht, denn ein Diabetiker, dessen Blutzuckerspiegel nicht auf der richtigen Höhe ist, kostet die Kassen immerhin rund 7500 Euro pro Jahr. Seitdem ist daher auch die internationale Konkurrenz nicht untätig gewesen. Seit etwa zwei Jahren sind Systeme zur kontinuierlichen Messung des Glukosespiegels im Handel, die allerdings den Nachteil haben, dass sie nur wenige Tage funktionieren. Der von Wolfgang Barnikol geplante Glukosesensor sollte hingegen mehrere Jahre halten und kontinuierlich messen. Ein technisch anspruchsvolles Unterfangen. Sechs Jahre und rund 15 Millionen Euro Entwicklungskosten später sind einige der anfänglichen Schwierigkeiten überwunden. Mittlerweile konnten die Forscher die Messsysteme so empfindlich machen, dass sie auch kleine Schwankungen des Glukosespiegels wahrnehmen und sie konnten zeigen, dass die Messungen zuverlässig genug sind. Auch ein drittes Problem scheint gelöst:
Das Gewebe merkt ja, wenn man was reintut und es reagiert oft mit Kapselbildungen ganz verschiedener Art. Die Membran des Apparats muss so beschaffen sein, dass die Zellen des Gewebes gar nicht merken, dass da was Fremdes liegt. Und dieses Problem haben wir auch gelöst. Wir haben also eine Mebran gefunden, die schnell genug dieses Gleichgewicht einstellt und die auch so darin liegt, dass die Zellen des Gewebes nicht merken, dass die Membran dort ist.
Durch diese Membran gelangen einzelne Zellen aus der Gewebeflüssigkeit auf einen Messkopf. Der misst alle fünf bis zehn Minuten die Glukosekonzentration im Gewebe und sendet die so gewonnenen Daten telemetrisch an eine Glukoseuhr, die vom Patienten, wie eine Armbanduhr getragen wird. Sind die gemessenen Werte zu hoch oder zu niedrig warnt diese Uhr den Träger mit einem akustischen Signal. So weit jedenfalls die Theorie, an deren Umsetzung es allerdings noch hapert. Denn noch ist das System etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel und damit weit davon entfernt, problemlos eingesetzt werden zu können. Wolfgang Barnikol schätzt die Kosten, die für die weitere Miniaturisierung anfallen würden, auf noch einmal 15 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren. Die müssten durch Partner aus der Industrie bereitgestellt werden, doch die Chancen dafür stehen alles andere als gut. Denn die herkömmlichen Blutzucker-Messsysteme, bei denen ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe gewonnen und auf einen Teststreifen gegeben wird, verkaufen sich gut.
Die Industrie, die diese Streifen gut im Markt verkauft - das ist ein Milliardenmarkt - hat im Moment kein Interesse an einer solchen Entwicklung. Das würde ja zu einer Kannibalisierung führen. Also der Umsatz würde extrem zurückgehen. Zwar würden wir die Streifen immer noch brauchen, aber der Markt würde bedeutungslos. Deshalb ist aus dieser Ecke der Industrie überhaupt nichts zu erwarten. Die beobachten jede Entwicklung mit Argusaugen, was da passiert. Sie würden vielleicht, wenn es denn brennt und ihnen wichtig erscheint, in der Zukunft noch eine Rolle zu spielen, dann einsteigen, die Zeit ist aber wohl derzeit nicht gekommen.
Und so scheint es trotz der bislang erfolgten Investitionen mehr als fraglich, wann denn nun die Vision von der kontinuierlichen Glukosemessung Wirklichkeit wird.
So umriss Professor Wolfgang Barnikol von der Firma Sangui in Witten 1998 die Vision der Medizintechniker. Eine Vision, die auch gesundheitspolitisch Sinn macht, denn ein Diabetiker, dessen Blutzuckerspiegel nicht auf der richtigen Höhe ist, kostet die Kassen immerhin rund 7500 Euro pro Jahr. Seitdem ist daher auch die internationale Konkurrenz nicht untätig gewesen. Seit etwa zwei Jahren sind Systeme zur kontinuierlichen Messung des Glukosespiegels im Handel, die allerdings den Nachteil haben, dass sie nur wenige Tage funktionieren. Der von Wolfgang Barnikol geplante Glukosesensor sollte hingegen mehrere Jahre halten und kontinuierlich messen. Ein technisch anspruchsvolles Unterfangen. Sechs Jahre und rund 15 Millionen Euro Entwicklungskosten später sind einige der anfänglichen Schwierigkeiten überwunden. Mittlerweile konnten die Forscher die Messsysteme so empfindlich machen, dass sie auch kleine Schwankungen des Glukosespiegels wahrnehmen und sie konnten zeigen, dass die Messungen zuverlässig genug sind. Auch ein drittes Problem scheint gelöst:
Das Gewebe merkt ja, wenn man was reintut und es reagiert oft mit Kapselbildungen ganz verschiedener Art. Die Membran des Apparats muss so beschaffen sein, dass die Zellen des Gewebes gar nicht merken, dass da was Fremdes liegt. Und dieses Problem haben wir auch gelöst. Wir haben also eine Mebran gefunden, die schnell genug dieses Gleichgewicht einstellt und die auch so darin liegt, dass die Zellen des Gewebes nicht merken, dass die Membran dort ist.
Durch diese Membran gelangen einzelne Zellen aus der Gewebeflüssigkeit auf einen Messkopf. Der misst alle fünf bis zehn Minuten die Glukosekonzentration im Gewebe und sendet die so gewonnenen Daten telemetrisch an eine Glukoseuhr, die vom Patienten, wie eine Armbanduhr getragen wird. Sind die gemessenen Werte zu hoch oder zu niedrig warnt diese Uhr den Träger mit einem akustischen Signal. So weit jedenfalls die Theorie, an deren Umsetzung es allerdings noch hapert. Denn noch ist das System etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel und damit weit davon entfernt, problemlos eingesetzt werden zu können. Wolfgang Barnikol schätzt die Kosten, die für die weitere Miniaturisierung anfallen würden, auf noch einmal 15 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren. Die müssten durch Partner aus der Industrie bereitgestellt werden, doch die Chancen dafür stehen alles andere als gut. Denn die herkömmlichen Blutzucker-Messsysteme, bei denen ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe gewonnen und auf einen Teststreifen gegeben wird, verkaufen sich gut.
Die Industrie, die diese Streifen gut im Markt verkauft - das ist ein Milliardenmarkt - hat im Moment kein Interesse an einer solchen Entwicklung. Das würde ja zu einer Kannibalisierung führen. Also der Umsatz würde extrem zurückgehen. Zwar würden wir die Streifen immer noch brauchen, aber der Markt würde bedeutungslos. Deshalb ist aus dieser Ecke der Industrie überhaupt nichts zu erwarten. Die beobachten jede Entwicklung mit Argusaugen, was da passiert. Sie würden vielleicht, wenn es denn brennt und ihnen wichtig erscheint, in der Zukunft noch eine Rolle zu spielen, dann einsteigen, die Zeit ist aber wohl derzeit nicht gekommen.
Und so scheint es trotz der bislang erfolgten Investitionen mehr als fraglich, wann denn nun die Vision von der kontinuierlichen Glukosemessung Wirklichkeit wird.