Es sind drei Verbände, die in Berlin an die Öffentlichkeit getreten sind – zum einen der Deutsche Bauernverband, die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker und auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten – und alle drei lehnen die Vorschläge der europäischen Union vom Juli dieses Jahres ab – darin geht es ja nicht nur um eine vorgeschlagene Preissenkung um immerhin 37 Prozent, sondern auch um eine Produktionskürzung in Europa von 16 Prozent. Diese beiden Quoten hätten existenzgefährdende Auswirkungen für die europäische und auch natürlich auch deutsche Zuckerindustrie. Und da gehe es ja nicht nur um die Rübenbauern, sondern auch um die verarbeitende Industrie. Hans-Jörg Gebhard, der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker.
Daraus ergibt sich eine Situation, in der möglicherweise 8 Millionen Tonnen , 40 Prozent der europäischen Zuckererzeugung, zur Disposition gestellt werden. Dies entspricht der Erzeugung von rund 900.000 Hektar Zuckerrüben. Betroffen sind 375.000 landwirtschaftliche Betriebe in der Europäischen Union, davon allein in Deutschland rund 48.000. 230 Zuckerfabriken mit mehreren tausend Beschäftigten. Insgesamt steht unser Sektor für rund 300.000 Vollarbeitsplätze.
Hintergrund der EU-Vorschläge ist die Reform der internationalen Zuckermarktordnung. Es geht somit um die Produktionsverhältnisse auf dem Weltmarkt, es geht um die wirtschaftlichen Beziehungen auch zu den Entwicklungsländern. Die drei Verbände fordern nun zuallererst ein Überdenken der Reformvorschläge, soll heißen, eine deutlich geringere Absenkung der Quoten, einen anderen zeitlichen Ablauf des Vorhabens und eben auch die Einbringung anderer Kriterien in die Entscheidung. Gerd Sonnleitner nennt hier vor allem auch ökologische Aspekte in der Produktion von Zucker. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes hat beispielsweise Brasilien als Gewinner dieser Reform ausgemacht.
Doch wir dürfen niemals vergessen, wie dieses Land Zucker produziert. Mit Raubbau an den Regenwäldern, auch mit Raubbau an Menschen im Sozialbereich. Das kann ja nicht das Ziel einer Reform der Zuckermarktordnung sein, dass es woanders in der Welt dann große Verlierer gibt, und vielleicht nur zwei oder drei Familien in Brasilien dann die Gewinner sind.
Man will vor allem auf Verbraucher- und Landwirtschaftsministerin Renate Künast mit Argumenten einwirken, aber auch die Entwicklungspolitik und deren Vertreter spielen bei dieser Neuordnung eine wichtige Rolle. Franz-Josef Möllenberg, der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Und es hört sich immer gut an, wenn man sagt, wir müssen insbesondere für die noch nicht so entwickelten Länder etwas tun. Nur: Wir sind auch in Gesprächen mit unseren Kollegen und Kolleginnen in diesen Ländern. Die beurteilen das auch ähnlich wie wir. Wir haben in diesen Ländern teilweise ökologische und soziale Bedingungen, die jeder Beschreibung spotten. Wir haben nachweislich beispielsweise in Brasilien Kinderarbeit.
Der derzeit niedrige Weltmarkpreis sei das Resultat eines Überangebots – welches aber vor allem auf eine Überproduktion außerhalb Europas zurückzuführen sei. Somit bestehe ohne Zweifel Reformbedarf, aber diese Vorschläge der EU seinen verfrüht und für die Europäer zu radikal. Man hofft nun auf die Beratungen im Europäischen Agrarrat Ende November, aber man geht auch davon aus, dass ungefähr ein Jahr noch verstreichen wird, bis endgültig eine Entscheidung falle.
Daraus ergibt sich eine Situation, in der möglicherweise 8 Millionen Tonnen , 40 Prozent der europäischen Zuckererzeugung, zur Disposition gestellt werden. Dies entspricht der Erzeugung von rund 900.000 Hektar Zuckerrüben. Betroffen sind 375.000 landwirtschaftliche Betriebe in der Europäischen Union, davon allein in Deutschland rund 48.000. 230 Zuckerfabriken mit mehreren tausend Beschäftigten. Insgesamt steht unser Sektor für rund 300.000 Vollarbeitsplätze.
Hintergrund der EU-Vorschläge ist die Reform der internationalen Zuckermarktordnung. Es geht somit um die Produktionsverhältnisse auf dem Weltmarkt, es geht um die wirtschaftlichen Beziehungen auch zu den Entwicklungsländern. Die drei Verbände fordern nun zuallererst ein Überdenken der Reformvorschläge, soll heißen, eine deutlich geringere Absenkung der Quoten, einen anderen zeitlichen Ablauf des Vorhabens und eben auch die Einbringung anderer Kriterien in die Entscheidung. Gerd Sonnleitner nennt hier vor allem auch ökologische Aspekte in der Produktion von Zucker. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes hat beispielsweise Brasilien als Gewinner dieser Reform ausgemacht.
Doch wir dürfen niemals vergessen, wie dieses Land Zucker produziert. Mit Raubbau an den Regenwäldern, auch mit Raubbau an Menschen im Sozialbereich. Das kann ja nicht das Ziel einer Reform der Zuckermarktordnung sein, dass es woanders in der Welt dann große Verlierer gibt, und vielleicht nur zwei oder drei Familien in Brasilien dann die Gewinner sind.
Man will vor allem auf Verbraucher- und Landwirtschaftsministerin Renate Künast mit Argumenten einwirken, aber auch die Entwicklungspolitik und deren Vertreter spielen bei dieser Neuordnung eine wichtige Rolle. Franz-Josef Möllenberg, der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Und es hört sich immer gut an, wenn man sagt, wir müssen insbesondere für die noch nicht so entwickelten Länder etwas tun. Nur: Wir sind auch in Gesprächen mit unseren Kollegen und Kolleginnen in diesen Ländern. Die beurteilen das auch ähnlich wie wir. Wir haben in diesen Ländern teilweise ökologische und soziale Bedingungen, die jeder Beschreibung spotten. Wir haben nachweislich beispielsweise in Brasilien Kinderarbeit.
Der derzeit niedrige Weltmarkpreis sei das Resultat eines Überangebots – welches aber vor allem auf eine Überproduktion außerhalb Europas zurückzuführen sei. Somit bestehe ohne Zweifel Reformbedarf, aber diese Vorschläge der EU seinen verfrüht und für die Europäer zu radikal. Man hofft nun auf die Beratungen im Europäischen Agrarrat Ende November, aber man geht auch davon aus, dass ungefähr ein Jahr noch verstreichen wird, bis endgültig eine Entscheidung falle.