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Zug der Zukunft?

Die Deutsche Bahn hat den größten Einkauf ihrer Geschichte getätigt: Für rund sechs Milliarden kaufte sie bei Siemens Züge ein, die nicht nur die gesamten alten Intercity-Züge ersetzen sollen, sondern später auch noch die ICEs der ersten und zweiten Generation. Die ICx-Züge dürften den Fernverkehr in Deutschland für die nächsten Jahrzehnte bestimmen.

Sönke Gäthke im Gespräch mit Monika Seynsche | 11.05.2011
    Bis 2030 kann die Auslieferung der Züge noch dauern, die vom Hersteller Siemens stammen. Der ICx ist unterscheidet sich in zwei wichtigen Punkten von den bisherigen Schnellzügen auf deutschen Gleisen: Er ist ein sogenannter Triebzug, bei dem es keine Lokomotive mehr gibt, stattdessen sind die Motoren über den ganzen Zug verteilt. Anders als beim ICE 3, der ebenfalls ein Triebzug ist, besitzt aber jeder Wagen Steuerung und Motoren, kann also komplett aus einem Verbund gelöst werden. Damit lässt sich flexibler auf ein verändertes Passagieraufkommen oder auf Waggonschäden reagieren.

    Zum Zweiten wird der Zug knapp drei Meter längere Waggons haben, als bisher üblich: fast 29 Meter statt 26. Dadurch können in einen Waggon - wenn es so umgesetzt wird wie in den veröffentlichten Unterlagen beschrieben - bis zu 100 Sitze in einen Waggon eingebaut werden statt bisher 80 bei den IC-Waggons.

    Unter der größeren Länge bei gleicher Breite leidet jedoch die Manövrierfähigkeit der Wagen: Manche Kurven könnten für sie zu eng sein. Ingenieure von anderen Unternehmen konstruieren deshalb schon seit einigen Jahren, Waggons eher wieder kürzer und erreichen höhere Belegzahlen beispielsweise durch eine zweite Etage, also den Ausbau nach oben.