An deutschen Hochschulen ist von einer Krise im Medienbereich kaum etwas zu spüren: In den Vorlesungsverzeichnissen tauchen immer neue medienbezogene Studiengänge auf. Neben Altbekanntem wie Publizistik und Journalismus stehen inzwischen Medienmanagement oder PR und Öffentlichkeitsarbeit. Prof. Helmut Scherer vom Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover, kurz IJK.
Das ist ein Problem, das heut ein junger Mensch hat, der für einen Medienberuf etwas Adäquates studieren will, er findet ein sehr verstreutes und sehr heterogenes Angebot vor. Er findet Studiengänge, die den gleichen Titel haben und überhaupt nichts miteinander zu tun, und er findet Studiengänge, die einen anderen Titel haben, aber eigentlich das gleiche machen.
Überschaubare Lehrpläne und vergleichbare Abschlüsse - das sind zwei der Themen, die während der Tagung "Die Zukunft der Medienberufe" auf dem Programm stehen. Bei der Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationsforschung, kurz DG PuK, moderiert Prof. Gunter Reus vom IJK Hannover den Workshop "Bachelor/Master".
Überall wird das eingeführt, BA, MA, aber jeder macht das so, wie er sich das vorstellt, und das führt natürlich den Gedanken der Vergleichbarkeit oder der Standardisierung ad absurdum, und deswegen gibt es jetzt wieder eine Arbeitsgruppe, die versucht, das zurechtzustutzen.
Auf der Tagung beschäftigen sich viele Arbeitsgruppen und Vorträge mit einem: Den Berufschancen der späteren Absolventen sowie den erforderlichen Qualifikationen und Ausbildungsinhalte. Dagegen wird der Praxisbezug kaum diskutiert: Viele Studiengänge orientieren sich schon heute weitgehend am späteren Berufsalltag, das ergeben Untersuchungen der Kommunikationswissenschaftler der DG PuK. Allerdings eröffnen verschiedene Studienrichtungen auch unterschiedliche Berufschancen, sagt Prof. Helmut Scherer vom IJK.
Wir haben einmal den Journalismus und wir haben einmal die Öffentlichkeitsarbeit oder Unternehmenskommunikation, wir haben das Management in Medienbetrieben und wir haben Medienmarktforschung, dann würde ich sagen, haben wir damit schon fast eine aufsteigende Reihenfolge.
Für Absolventen der jeweiligen Fachrichtungen heißt das: Die schlechtesten Berufaussichten bietet ein Studienabschluss in Journalismus. Freundlicher sieht es dagegen schon für Berufsanfänger mit PR-Abschluss aus: In vielen Öffentlichkeitsarbeitsabteilungen ist Hochschulwissen über Medien heiß begehrt. In den Bereichen Medienmanagement und Medienmarktforschung schließlich müssen sich Studienabgänger kaum Kopfzerbrechen über ihre berufliche Zukunft machen: Hier wird die Nachfrage über Jahre stark bleiben, meinen die Dozenten vom IJK. Die in Hannover ausgebildeten Medienmanager jedenfalls finden meist schnell angemessene Jobs, ähnliches wird von den Absolventen des noch jungen Studiengangs PR und Öffentlichkeitsarbeit an der benachbarten Fachhochschule erwartet. Stimmen von Studierenden:
Das läuft gerade ganz gut, ich habe einen Nebenjob zur Zeit, der im PR-Bereich spielt, ich hab das Gefühl, ich hab so viel Arbeit und eigentlich ist es gar nicht zu schaffen, ich mache mir zurzeit überhaupt keine Sorgen über einen Job.
Ich studiere Medienwissenschaften, weil ich mich mein ganzes Leben eigentlich schon für diesen Bereich interessiere und ich lass mich da auch nicht entmutigen von momentanen wirtschaftlichen Flauten oder Stimmungen. Ich bin gerade im dritten Semester, das kann in drei Jahren ja auch schon wieder ganz anders aussehen.
Seine Dozenten würden ihm zustimmen: Antizyklisch sollen die Studierenden denken, also in die Zukunft blicken und nicht auf die momentane Medienflaute. Aus dieser Perspektive sind die Aussichten gar nicht so düster, noch nicht einmal auf dem angeblich so gebeutelten Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt. Prof. Gunter Reus vom IJK Hannover:
Sicher geht das Anzeigenaufkommen zurück, aber die Verlage profitieren natürlich auch davon, was ihre Personalpolitik angeht und räumen mal ein bisschen auf. Und das werden sie irgendwann auch ökonomisch spüren: Die Qualität wird nachlassen und dann wird man auch wieder Leute einstellen, ich glaube nicht, dass es einen dauerhaften Rückgang in der Beschäftigung gibt.
Letzteres sehen einige Fachleute allerdings anders, zumindest für den Journalismus: Der könnte auch in Zukunft kränkeln. Manche Experten rechnen sogar damit, dass die Zahl der Beschäftigten schrumpft - anders als in den übrigen Bereichen der Medienindustrie.
[Autor: Hans Peter Fischer]
Das ist ein Problem, das heut ein junger Mensch hat, der für einen Medienberuf etwas Adäquates studieren will, er findet ein sehr verstreutes und sehr heterogenes Angebot vor. Er findet Studiengänge, die den gleichen Titel haben und überhaupt nichts miteinander zu tun, und er findet Studiengänge, die einen anderen Titel haben, aber eigentlich das gleiche machen.
Überschaubare Lehrpläne und vergleichbare Abschlüsse - das sind zwei der Themen, die während der Tagung "Die Zukunft der Medienberufe" auf dem Programm stehen. Bei der Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationsforschung, kurz DG PuK, moderiert Prof. Gunter Reus vom IJK Hannover den Workshop "Bachelor/Master".
Überall wird das eingeführt, BA, MA, aber jeder macht das so, wie er sich das vorstellt, und das führt natürlich den Gedanken der Vergleichbarkeit oder der Standardisierung ad absurdum, und deswegen gibt es jetzt wieder eine Arbeitsgruppe, die versucht, das zurechtzustutzen.
Auf der Tagung beschäftigen sich viele Arbeitsgruppen und Vorträge mit einem: Den Berufschancen der späteren Absolventen sowie den erforderlichen Qualifikationen und Ausbildungsinhalte. Dagegen wird der Praxisbezug kaum diskutiert: Viele Studiengänge orientieren sich schon heute weitgehend am späteren Berufsalltag, das ergeben Untersuchungen der Kommunikationswissenschaftler der DG PuK. Allerdings eröffnen verschiedene Studienrichtungen auch unterschiedliche Berufschancen, sagt Prof. Helmut Scherer vom IJK.
Wir haben einmal den Journalismus und wir haben einmal die Öffentlichkeitsarbeit oder Unternehmenskommunikation, wir haben das Management in Medienbetrieben und wir haben Medienmarktforschung, dann würde ich sagen, haben wir damit schon fast eine aufsteigende Reihenfolge.
Für Absolventen der jeweiligen Fachrichtungen heißt das: Die schlechtesten Berufaussichten bietet ein Studienabschluss in Journalismus. Freundlicher sieht es dagegen schon für Berufsanfänger mit PR-Abschluss aus: In vielen Öffentlichkeitsarbeitsabteilungen ist Hochschulwissen über Medien heiß begehrt. In den Bereichen Medienmanagement und Medienmarktforschung schließlich müssen sich Studienabgänger kaum Kopfzerbrechen über ihre berufliche Zukunft machen: Hier wird die Nachfrage über Jahre stark bleiben, meinen die Dozenten vom IJK. Die in Hannover ausgebildeten Medienmanager jedenfalls finden meist schnell angemessene Jobs, ähnliches wird von den Absolventen des noch jungen Studiengangs PR und Öffentlichkeitsarbeit an der benachbarten Fachhochschule erwartet. Stimmen von Studierenden:
Das läuft gerade ganz gut, ich habe einen Nebenjob zur Zeit, der im PR-Bereich spielt, ich hab das Gefühl, ich hab so viel Arbeit und eigentlich ist es gar nicht zu schaffen, ich mache mir zurzeit überhaupt keine Sorgen über einen Job.
Ich studiere Medienwissenschaften, weil ich mich mein ganzes Leben eigentlich schon für diesen Bereich interessiere und ich lass mich da auch nicht entmutigen von momentanen wirtschaftlichen Flauten oder Stimmungen. Ich bin gerade im dritten Semester, das kann in drei Jahren ja auch schon wieder ganz anders aussehen.
Seine Dozenten würden ihm zustimmen: Antizyklisch sollen die Studierenden denken, also in die Zukunft blicken und nicht auf die momentane Medienflaute. Aus dieser Perspektive sind die Aussichten gar nicht so düster, noch nicht einmal auf dem angeblich so gebeutelten Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt. Prof. Gunter Reus vom IJK Hannover:
Sicher geht das Anzeigenaufkommen zurück, aber die Verlage profitieren natürlich auch davon, was ihre Personalpolitik angeht und räumen mal ein bisschen auf. Und das werden sie irgendwann auch ökonomisch spüren: Die Qualität wird nachlassen und dann wird man auch wieder Leute einstellen, ich glaube nicht, dass es einen dauerhaften Rückgang in der Beschäftigung gibt.
Letzteres sehen einige Fachleute allerdings anders, zumindest für den Journalismus: Der könnte auch in Zukunft kränkeln. Manche Experten rechnen sogar damit, dass die Zahl der Beschäftigten schrumpft - anders als in den übrigen Bereichen der Medienindustrie.
[Autor: Hans Peter Fischer]