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Schwarzmeer-Abkommen ausgelaufen
Zukunft der weltweit wichtigen Getreidelieferungen aus der Ukraine unklar

Nach dem Auslaufen des Getreideabkommens ist die Zukunft von ukrainischen Agrarexporten über das Schwarze Meer unklar.

    Martin Frick,  Direktor des UNO-Welternährungs-Programms für Deutschland, Österreich und Liechtenstein, sitzt mit einem Mikrofon in der Hand auf einem Sessel.
    Der Direktor des UNO-Welternährungs-Programms für Deutschland, Österreich und Liechtenstein, Martin Frick. (Minamata-Kiara Worth)
    Russland knüpft eine Fortsetzung der von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelten Vereinbarung an die Aufhebung von Exportbeschränkungen für russische Lebensmittel und Dünger. Der ukrainische Präsident Selenskyj will die Exporte über den Seeweg fortsetzen - auch ohne Sicherheitsgarantien. Kreml-Sprecher Peskow erklärte, dies sei mit Risiken verbunden, da die Ukraine die Gewässer für militärische Aktivitäten nutze.
    Der EU-Außenbeauftragte Borrell warf Moskau vor, mit seiner Entscheidung die durch seinen Angriffskrieg verursachte Lebensmittelkrise zu verschärfen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Thomas-Greenfield, sprach von einem Akt der Grausamkeit. Der Leiter des Berliner Büros des UNO-Welternährungsprogramms, Frick, bezeichnete die Schwarzmeerroute im Deutschlandfunk als Hauptschlagader des globalen Lebensmittelexports. Werde diese unterbrochen, seien immer mehr Menschen wegen steigender Nahrungsmittelpreise von Hunger bedroht.
    Die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Vereinbarung endete nach knapp einem Jahr gestern Abend, weil Moskau eine Verlängerung ablehnte.
    Diese Nachricht wurde am 18.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.