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Zukunft ungewiss:

Bagdad ist mehr als die Hauptstadt des Irak, es ist die Hauptstadt jedes Arabers, jedes Muslimen der Welt, es war die größte Hauptstadt unserer Geschichte. Wann immer wir eine Zeile Poesie lesen, wann immer wir arabische Grammatik lernen, denken wir an Bagdad. Die Amerikaner bombardieren nicht nur Bagdad, sie bombardieren unsere Sprache, unsere Identität, unsere Kultur, sie bombardieren jede einzelne arabische Moschee. Unser Dank gilt der deutschen und der französischen Regierung, weil sie sich gegen diesen Krieg gewandt haben.

Von Marc Thörner |
    Kairo am 20. März 2003, dem Tag, an dem die ersten US-Raketen in Bagdad einschlagen - eine Stadt im Ausnahmezustand. Wie überall zwischen Rabat und Damaskus, werden irakische Fahnen geschwenkt, britische und amerikanische Fahnen verbrannt. Nicht nur für Ahmed, einen Studenten der Amerikanischen Universität von Kairo, für viele Demonstranten ist der US-Krieg gegen den Irak der Höhepunkt eines neokolonialen Plans. Den Nahen Osten zu dominieren, sich seine Ressourcen anzueignen, dies seien die wahren Motive hinter dem US-geführten Angriff auf den Irak.
    Ein Jahr nach Kriegsbeginn lässt sich das Experiment "Umgestaltung des Irak" in einem Viertel Bagdads aus nächster Nähe beobachten. Wie jede Woche machen sich die Offiziere des 137. Panzerbataillons in einem Konvoi von fünf Humvee-Geländefahrzeugen daran, von zahlreichen Kindern begleitet, den Distrikt von Shaab zu inspizieren. An erster Stelle steht der Besuch bei den einflussreichen Stammeschefs, mit denen man ein Treffen für die nächste Woche verabredet. Um hier eine Demokratie aufzubauen, sagt Lieutenant Chavez, müsse man erst mal die wichtigsten Multiplikatoren auf seine Seite ziehen.

    Im Irak ist das Stammessystem noch sehr einflussreich. Deshalb wenden wir uns an die Stammeschefs, um zu erfahren, wo die Probleme im Viertel liegen. Die Stammesführer können uns in vielen Fällen helfen, Lösungen zu finden. Sie schicken uns zum Beispiel die Arbeitskräfte, die wir benötigen. Und jedes kleine Stadtviertel in Bagdad hat seinen eigenen Stammesrat. Das ist ein System, das auf Gegenseitigkeit beruht. Die Stammesführer sagen uns, wo ihre Probleme sind, wir teilen ihnen unsere mit und suchen gemeinsam nach Lösungen. Das sind höchst einflussreiche Leute, die genau wissen, was in der Stadt vorgeht...

    Die von Präsident Bush proklamierte Mission "Iraqi Freedom" manifestiert sich im Bagdader Stadtteil Shaab in Form einer mit Sandsäcken und Betonwällen gesicherten Polizeistation. Aus Maschinengewehrnestern visieren GI's alle vorüber fahrenden Autos an.
    Dieses Gebäude dient uns als Kommunikationszentrale, so haben wir Kontakt mit der Bevölkerung in unserem Stadtviertel. Unser Stützpunkt liegt sehr weit entfernt, am Rand von Bagdad, deshalb ist es praktischer, hier mitten unter den Leuten eine Anlaufstelle zu haben. Wir nutzen diesen Posten als Polizeistation, als Hauptquartier des Bezirksrates, für seine Sitzungen, als Rekrutierungsstelle für Mitarbeiter aller Art. Wir haben sehr viel Arbeit in die Renovierung gesteckt, besonders in die Sicherheitsmaßnahmen. Ein paar mal sind wir hier schon angegriffen worden.
    Früher war hier eine Zentrale der Geheimpolizei untergebracht. Wir benutzen das Haus, seit die alte Polizeistation in diesem Viertel angegriffen und zerstört wurde. So lange sie die andere Wache reparieren, arbeiten wir hier. Schauen Sie sich um: ziemlich viel Platz hier...
    Es geht hier um den Versuch, den Zentralismus der Baath-Partei durch neue dezentrale Strukturen zu ersetzen. Begonnen hat das bereits im Mai 2003, als alle Stadtteile und Gemeinden von der US-Verwaltung aufgefordert wurden, ihre Repräsentanten in die neu geschaffenen Bezirksräte zu wählen. Bis Ende Juni 2004 die Souveränität an eine irakische Regierung übergeht, üben US-Offiziere die Aufsicht über die Lokalräte aus. GI's und irakische Honoratioren: Lehrer, Kaufleute und Mediziner - in der Sitzung des Lokalrats prallen Mentalitäten aufeinander. Gleich zu Beginn bringen die Gemeindevertreter die Frage des Sitzungsortes aufs Tapet: War es überhaupt richtig, die alte Polizeiwache zu verlassen. Hätte man nicht, trotz der Gefahr neuer Anschläge, am einmal gewählten Ort ausharren sollen?
    Ein Abgeordneter wendet sich mit Hilfe des Dolmetschers an den Stadtteilkommandanten Captain Kuester.
    Wir müssen den Leuten im Viertel ein Beispiel geben, wir müssen tapfer sein. Nie im Leben hätten wir unser altes Gebäude aufgeben sollen. Damit signalisieren wir der Bevölkerung, dass wir Angst vor den Terroristen haben, dass wir Feiglinge sind. Haben wir nicht unsere Gewehre? Sind wir nicht Manns genug, unser altes Gebäude zu verteidigen? Auch wenn wir von der Koalition keine Unterstützung bekommen - wir bleiben da, wir kämpfen!
    Stadtteilkommandant Captain Kuester sieht die Sache dagegen pragmatisch.
    Punkt eins: Sie nützen niemandem dadurch, dass Sie sich in die Luft sprengen lassen. Punkt zwei: Scheren Sie sich nicht darum, was andere Leute über Sie denken. Sie wissen selber wer Sie sind, das sollte Ihnen reichen.
    Er sei bereit, für sein Land zu sterben, beharrt der Abgeordnete und klopft sich heroisch auf die Brust. Eine irakische Tradition sei es, sich für sein Vaterland zu opfern. Mag sein, erwidert Captain Kuester. Aber lebend könne er seinen Mitbürgern mehr nützen als tot.
    Ein Jahr nach Kriegsbeginn in Najaf, der Hochburg der irakischen Schiiten. Hier haben die Menschen besonders leidvolle Erfahrungen mit dem Saddam-Regime gemacht. Wer unweit des Mausoleums Imam Alis, des Stammesvaters der Schiiten, versucht, über die völkerrechtliche Legitimation für den Angriff zu sprechen, kommt sich bald vor wie jemand, der im Nachhinein erörtern will, ob die Feuerwehr im Parkverbot hätte halten sollen oder nicht. Auf Deutschland sind viele hier nicht gut zu sprechen.
    Die deutsche Regierung ist eine sehr schlechte Regierung! Warum hat sie George Bush im Stich gelassen, Tony Blair im Stich gelassen und José Maria Aznar? Diese drei Männer haben uns geholfen, uns von Saddam zu befreien. Fragen Sie, wen Sie wollen, jeder hier wird ihnen sagen, was für ein Verbrecher Saddam gewesen ist. Fragen Sie irgend jemanden, und Sie werden hören: Saddam hat meinen Vater umgebracht oder meine Schwester oder meinen Bruder. Schande über Gerhard Schröder! Schröder hat Saddam geholfen anstatt Bush und Blair, und das nur, weil er die Wahlen gewinnen wollte.
    Rund 80 Prozent der arabischstämmigen Iraker sind Schiiten. Die Mehrheit der irakischen Bevölkerung ist von Saddam 35 Jahre lang in ihrer Religionsausübung unterdrückt, Hunderttausende sind unter Saddam umgebracht worden. Kaum ein Schiit, der nicht einen Familienangehörigen oder Bekannten verloren hat. Zwar ist auch unter den Schiiten die Meinung über die Besatzung geteilt. Doch kritisiert wird die US-geführte Koalition von den meisten nicht dafür, dass sie Saddam gewaltsam vertrieben hat, sondern dafür, die Machtübergabe an eine gewählte irakische Regierung unnötig lange hinauszuzögern.
    Wie viele Menschen unter der Herrschaft Saddam Husseins umgekommen sind, wird sich wahrscheinlich nie ganz klären lassen. Über die während der schiitischen Revolte 1991 massakrierten Opfer gibt es nur wenige Unterlagen. Penibel archiviert hingegen haben Saddams Dienste die "regulären" Hinrichtungen und selbst die Folter. Schiitische Organisationen haben gleich nach dem Sturz Saddams Akten aus den Polizeistationen, Geheimdienstzentralen und Ministerien sichergestellt. Im Dokumentationszentrum der "Freien Gefangenen", einer Selbsthilfegruppe von Regimeopfern, kommen täglich ein neue Mosaiksteine hinzu.
    Auf einer Empore stehen zwei Geräte, die die "Freien Gefangenen" im Keller des Ex-Generals sichergestellt haben: Ein Bett mit Kopfstütze, von dessen Fußende die Drähte für Elektroschocks herunterbaumeln. Daneben ein skurriles Möbel mit Nussbaumfurnier, das auf den ersten Blick aussieht wie ein Schrank, in dem sich aber eine Art von Flaschenzug befindet, mit dem Menschen an Händen oder Füßen hochgezogen werden können. In einem Seitenraum sind Freiwillige an mehreren Computern beschäftigt: Sie speichern Folterszenen auf CD-Rom, die Saddams Geheimdienste fotografiert und archiviert haben.

    Szene eins: Ein wohlgenährter Mann mit Schnurrbart steht auf einem Tisch. Mit beiden Händen hält er einen dürren Menschen fest, um dessen Hals der Galgenstrick schon festgezurrt ist. Auf dem folgenden Bild hat der Mann mit Schmerbauch den Tisch verlassen. Der Dürre baumelt. Ein Fingertipp - eine neue CD-Rom-Sequenz: Ein bärtiger, noch junger Mann liegt mit entblößtem Oberkörper auf einem Feldbett. Seine Augen blicken aus halb geöffneten Lidern in die Kamera, es ist schwer zu sagen, ob er tot ist oder lebt. Sein linker Arme ist kurz unter der Achselhöhle abgetrennt.

    Wahrscheinlich ist ihm der linke Arm ausgerissen worden. Walid al Hilli aus der Führung der schiitischen Dawa-Partei, ist einer derjenigen, die versuchen, Ordnung in das Material zu bringen, damit später im Prozess gegen Saddam und seine Helfershelfer Anklage erhoben werden kann.
    Unsere Leute haben bisher 200 000 Akten sichergestellt, die Namen Hingerichteter enthalten. Im Ganzen rechnen wir damit, dass etwa zwei Millionen Menschen vom Saddam-Regime ermordet worden sind. An die sechs Millionen Menschen waren unter Saddam im Gefängnis oder sind gefoltert worden, das heißt: ein Drittel der irakischen Bevölkerung war von Mord, Gefängnis oder Folter betroffen.
    Wo genau die Zahlen sich auch einpendeln - fest steht, dass die Grausamkeiten und die Massenmorde des Saddam-Regimes ein Ausmaß haben, das weit größer ist als es die Öffentlichkeit im Westen vor dem Krieg annehmen konnte. Warum über die Massenhinrichtungen so wenig bekannt wurde, müssen sich auch Informationsstellen wie das Deutsche Orient Institut fragen lassen, das vom Auswärtigen Amt unterhalten wird. Seit Jahren ist dort der Iraker Aziz Alkazaz für sein Heimatland zuständig. Zwar hat der Wirtschaftswissenschaftler diverse Untersuchungen über die Ideale des irakischen Baath-Sozialismus vorgelegt, nicht jedoch zu den Verbrechen des Saddam-Regimes. War es unmöglich, darüber etwas zu erfahren? Wussten selbst Iraker nicht, was im Irak geschah?
    Man konnte das ahnen. Wenn man da war, aber auch mit den Familien, die betroffen waren, kam man zufällig in Kontakt und hörte das und kriegte hier und da Gänsehaut... Wir haben das innerhalb der Iraqi Community hier immer wieder diskutiert, wenn wir da waren ja auch. Nur: Wir haben das nicht in den westlichen Medien gemacht. Insbesondere in der Zeit, wo der Krieg wirklich vorbereitet wurde und diese Kritik dann instrumentalisiert wurde als Deckmantel für den Krieg. Da haben wir gesagt: Nicht draußen das machen, um einem geplanten Krieg den Cover zu geben. Es sind Idealismen, an denen man sich orientiert hat, wobei die Praxis natürlich eine große Kluft dazu auswies.
    Einheit, Stärke, soziale Gerechtigkeit, arabische Identität - die staatlich verordneten Ideale Saddam Husseins klingen heute noch genauso so attraktiv wie zu Zeiten Gamal Abdel Nassers. Dass aber im Namen des arabischen Sozialismus und der Baath-Ideologie nicht nur Kavaliersdelikte, sondern systematische Massenmorde begangen worden sind, wollen bis heute die wenigsten Meinungsführer im arabischen Raum hören. In einer Reaktion auf die Gefangennahme Saddam Husseins schreibt der tunesische Historiker Mohammed Talbi:
    Damit sind die Iraker endgültig zu Knechten einer ausländischen Macht geworden. Und das ist schlimmer als die Diktatur Saddams. Die Gefangennahme Saddam Husseins wird den Irakern weder Freiheit noch Demokratie bringen. Koste es, was es wolle - von dieser Demütigung müssen wir uns reinwaschen. Wie sie ihre Kollaborateure in Vietnam hatten, so haben die Vereinigten Staaten auch heute ihre Kollaborateure im Irak. An unseren Völkern ist es, diese neue Herausforderung zu erkennen, so wie sie die kolonialistische Herausforderung erkannt haben. Das Bild eines ungewaschenen Saddam Hussein, gedemütigt von einem amerikanischen Offizier, der einen DNA-Test an ihm vornimmt, wird in unserem Gedächtnis als unser aller Demütigung eingegraben bleiben.
    Demütigung und Stärke; Ehre und Schande - während prominente Intellektuelle wie Mohammed Talbi sich in die altbekannten Kategorien flüchten, um das Unfassbare einzuordnen, läuft unter den jungen Bagdadis an der Mustansiríyah-Universität die Vergangenheitsbewältigung auf vollen Touren. Zwischen dem 26-jährigen Anglistikstudenten Achmed und seinem 21-jährigen Kommilitonen Said kommt es zu einer hitzigen Debatte:
    Vor dem Krieg haben wir in Sicherheit und Stabilität gelebt. Es gab keine Plünderungen, keine Diebstähle, keine Entführungen und Vergewaltigungen. Die arabische Baath-Partei war eine anerkannte, legale Partei. Kann sein, dass einzelne Baath-Mitglieder einige Menschen schlecht behandelt haben. Aber warum? Wenn das geschehen ist, dann nur deshalb, weil er ein Verräter war, und Verräter mussten... sagen wir: sie mussten aus dem Verkehr gezogen werden.
    Said, Achmeds Nebenmann im Englisch-Seminar, sieht die Sache völlig anders:
    Die Leute von der Baath-Partei kann ich nur hassen, sie sind allesamt Opportunisten. Wer immer eine höhere Position in der Partei innehatte, ist über die Leichen seiner Landsleute gegangen. Je mehr seiner Landsleute ein Baath-Mitglied umgebracht hat, desto höher ist er in der Hierarchie gestiegen. Hast du jemanden getötet? Prima, mach weiter so, hier hast du deinen Posten, das war die Regel.
    Für die 21-jährige Aischa birgt die Einführung einer Demokratie in erster Linie Gefahren:
    Demokratie ist etwas völlig Neues und Ungewohntes für uns. Den Irakern von heute auf morgen die Chance zu geben: Hier ist ein Zettel, schreibt den Namen eures neuen Präsidenten auf - das wird den ganzen Staat aus den Angeln heben. Ich will keinen Präsidenten wie Bush, der nach vier Jahren wieder verschwindet. Alle vier Jahre ein neues System? Alle vier Jahre ein neuer Präsident? Das wird das Land ins Chaos stürzen.
    Ihr Kommilitone Mohammed protestiert:
    Wir Iraker, auf jeden Fall die Gebildeten unter uns, werden nie mehr wieder einen neuen Diktator akzeptieren. Wir werden niemandem erlauben, hier eine neue Diktatur zu installieren. Wir wollen eine neue Verfassung, die für alle unantastbar sein soll, mit der keiner herumspielen oder sie durch irgendein populistisches Referendum außer Kraft setzen kann. Wir werden nie wieder zulassen, dass eine Diktatur sich wiederholt, dass eine Minderheit der Mehrheit wieder ihren Willen aufzwingt. Demokratie ist die einzige Lösung für uns.
    Einer der sich für die Demokratie im Irak einsetzt, ist Adnan Pachachi. Der 80-jährige Ex-Außenminister aus der Zeit vor Saddam Hussein, ist einer der Politiker, die in den Augen arabischer Intellektueller wie Mohammed Talbi Verräter und Kollaborateure sind. In den letzten Monaten war er der Vorsitzende des irakischen Regierungsrates. Neben US-Zivilverwalter Bremer hat er die Gefangennahe Saddams verkündet und hat sein Land bei politischen Gesprächen in Washington repräsentiert. Ehre, Schande, Stärke, Schwäche - ein Leben lang hat sich Pachachi mit diesen Begriffen auseinandergesetzt. Das Saddam-Regime hat er überlebt. Die nächste Katastrophe wird er auch noch überleben. Am Ende seines Daseins geht es ihm nur noch um praktische Veränderungen - und Verbesserungen für den Alltag.
    Wahlen sind im Augenblick so gut wie gar nicht durchführbar. Wir haben weder ein Wahlgesetz, noch ein Wahlregister, wir erfüllen nicht die Vorbedingungen, die nötig wären, um Wahlen abzuhalten. Hinzu kommt noch die prekäre Sicherheitslage, der Mangel an Recht und Ordnung, die drängenden Wirtschaftsprobleme, kurz: Für Wahlen ist jetzt die falsche Zeit, Wahlen sind vor diesem Hintergrund ganz ausgeschlossen. Wir müssen warten, bis die Zeit für unsere Bevölkerung gekommen ist, unter internationaler Aufsicht frei und fair eine Regierung zu bestimmen, die tatsächlich repräsentativ ist.
    Im eleganten Wohnzimmer seiner klimatisierten Bagdader Villa werden Pachachis Analysen von Minute zu Minute kühler. Entscheidend ist für ihn nur eines: Saddam Hussein ist weg. Die in Europa und den USA so heftig geführte Debatte über Kriegsgründe findet er zwar interessant, für die jetzige Situation im Irak aber irrelevant.
    Weshalb haben die Amerikaner den Irak eigentlich angegriffen? Nun, als ursprünglichen Grund haben sie ja die angeblichen Massenvernichtungswaffen des Irak genannt. Sie haben gesagt, sie wollten sichergehen, dass der Terrorismus ein für alle Mal gestoppt wird. Ein anderes Motiv könnte die dauerhafte Sicherheit für Israel sein. Das entspräche ja der traditionellen Leitlinie der US-Politik. Aber offen gesagt, was die Amerikaner wirklich zu ihrem Schritt bewogen hat, weiß ich auch nicht... Saddam an sich war ja keine Bedrohung, die Bedrohung entstand eher durch das, was die Amerikaner in sein Regime hineinprojiziert haben.