Jeder würde die Frage , ob Bildung für Jugend eine Zukunftsinvestition sei selbstverständlich mit "Ja" beantworten, sagte gestern Dr. Marianne Kaiser von der Kontaktstelle Studium im Alter an der Uni Münster bei der Kongresseröffnung. Dieselbe Frage nach der Bildung für Ältere gestellt, ergäbe dagegen keine eindeutige Antwort. Grund genug also, sich nach über 20 Jahren " Studium im Alter" diesem Thema zu widmen.
"Der Anlass war der, dass wir immer wieder Anfragen bekamen, ja was machen die Älteren denn, beschäftigen sich die nur an der Uni ? Das wird häufig noch belächelt und da einfach mal deutlich zu machen es ist tatsächlich eine Investition in Zukunft. "
Wenn Ältere zur Uni gehen , dann ist das nicht nur ein persönlicher Gewinn, auch die Gesellschaft und die Hochschule profitiert. Hierin sind sich die Wissenschaftler einig. Weiterbildung ist auch Gesundheitsfördernd betont Marianne Kaiser:
"Präventiv hat das ganz enorme Auswirkungen auch auf das Altern. Was heißt das denn, wenn Leute hier zum Studium kommen, wenn sie integriert bleiben, wenn sie eine Aufgabe haben und nicht vereinsamen. Wenn sie lernen sich geistig fit zu halten ... ... ... ... damit kann man Pflegebedürftigkeit nicht abschaffen aber aufhalten ... ..und Hilfe sei erst später nötig und das wäre ein Gewinn in ökonomischer Hinsicht."
Das bestätigt das Beispiel von Karin Rochelle. Die 62 Jährige - frühere Dolmetscherin - hatte eine schwere persönliche Krise. Ihr wurde zum Studium im Alter geraten, damit sie wieder aus dem Haus gehe, ihren Tag strukturiere, Kontakte aufbaue und geistig fit bleibe.
"Das nehme ich sehr ernst. Das ist auch nicht nur just for fun, sondern ich will dabei etwas lernen und ich habe jetzt die Möglichkeit auch ohne Druck zu lernen wie das früher in der Schule war, sondern dass ich freiwillig lerne. "
Von einem hohen persönlichen Gewinn spricht auch Adolf Lang, 63 , früher Geschäftsführer eines Maschinenbauunternehmens. Er studiert im dritten Semester und will mit einem Zertifikat abschließen. Seine Schwerpunkte: Demographische Entwicklung / Soziale Praxis.
"Für mich habe ich einen sehr hohen Gewinn festgestellt, weil ich mich viel tiefgreifender mit diesen Themen befasse als zu Hause zum Beispiel oder im Freundeskreis. Das ist meist sehr oberflächlich. Hier ist es wissenschaftlich fundiert, das ist das was mich interessiert. Ich hab zum Beispiel Wirtschaftsethik belegt und mir gedacht, da müsste so mancher Politiker sitzen. "
Sowohl Karin Rochelle als auch Adolf Lang denken an die Umsetzung ihrer Kompetenzen und des an der Uni Erlernten. Karin Rochelle, nach eigenen Angaben ein Organisationstalent, hat zum Beispiel bei der Kongressvorbereitung mitgearbeitet. Adolf Lang denkt darüber nach, wie er sich später für die Gemeinschaft einsetzen kann.
"Ich hab jetzt im letzten Semester, wo wir das Thema Alter hatten, wo es auch um das Thema Altersversorgung geht, um die ganze Pflege geht, hab ich dann mit einem bekannten Arzt bei uns in Bocholt, das Altersheim besucht und konnte 30 Gespräche mitverfolgen und hab mir einfach angeguckt , wie geht es da zu und ich denke mir schon, dass ich das was ich hier erworben habe, irgendwo wieder einsetzen, weitergeben kann. Ich denke hier an soziale Dienste."
Auch Professoren sind froh dass Ältere im Hörsaal sitzen oder an Seminaren teilnehmen, sagt Mechthild Kaiser von der Kontaktstelle Studium im Alter. Die Senioren können hier ihr Wissen und ihre Erfahrungen an Jüngere weitergeben und stellen in der Kleingruppenarbeit realitätsnahe Praxisbezüge her.
Noch stehen im Ranking Geschichte und Theologie bei den Senioren ganz vorn. Das könne sich zugunsten der Fächer Politik oder Soziologie ändern, heißt es , denn jetzt kämen die ersten Alt 68 er und die träten anders auf und hätten andere Ansprüche. Auch der Proporz der Bildungsabschlüsse hat sich in den letzten Jahren verändert. Waren früher je zu einem Drittel Hochschulabsolventen, Abiturienten und Nichtabiturienten vertreten, so sind heute die Hälfte aller Senior Studenten Akademiker.
Diese Fakten wurden in Studien gesammelt aber leider gebe es noch keine empirische Forschung , kritisiert Felizitas Sagebiel, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft " wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere".
"Wir haben große Potentiale um Forschung durchzuführen. Wir hätten sie. Das Land beispielsweise Nordrhein Westfaeln, die sagen, O.Ton, ihr könnt das ja machen, aber wieso forschen darüber, Bildung von Älteren ist nicht Wert beforscht zu werden, dafür gibt es kein Geld.
Und da wird sich hoffentlich durch den demographischen Wandel möglicherweise auch im Nachhinein nach dem Konsum, den man von den Älteren erwartet, vielleicht dann auch die Bildung nachziehe und die Bildung ist vielleicht dann auch mal der Forschung Wert."
"Der Anlass war der, dass wir immer wieder Anfragen bekamen, ja was machen die Älteren denn, beschäftigen sich die nur an der Uni ? Das wird häufig noch belächelt und da einfach mal deutlich zu machen es ist tatsächlich eine Investition in Zukunft. "
Wenn Ältere zur Uni gehen , dann ist das nicht nur ein persönlicher Gewinn, auch die Gesellschaft und die Hochschule profitiert. Hierin sind sich die Wissenschaftler einig. Weiterbildung ist auch Gesundheitsfördernd betont Marianne Kaiser:
"Präventiv hat das ganz enorme Auswirkungen auch auf das Altern. Was heißt das denn, wenn Leute hier zum Studium kommen, wenn sie integriert bleiben, wenn sie eine Aufgabe haben und nicht vereinsamen. Wenn sie lernen sich geistig fit zu halten ... ... ... ... damit kann man Pflegebedürftigkeit nicht abschaffen aber aufhalten ... ..und Hilfe sei erst später nötig und das wäre ein Gewinn in ökonomischer Hinsicht."
Das bestätigt das Beispiel von Karin Rochelle. Die 62 Jährige - frühere Dolmetscherin - hatte eine schwere persönliche Krise. Ihr wurde zum Studium im Alter geraten, damit sie wieder aus dem Haus gehe, ihren Tag strukturiere, Kontakte aufbaue und geistig fit bleibe.
"Das nehme ich sehr ernst. Das ist auch nicht nur just for fun, sondern ich will dabei etwas lernen und ich habe jetzt die Möglichkeit auch ohne Druck zu lernen wie das früher in der Schule war, sondern dass ich freiwillig lerne. "
Von einem hohen persönlichen Gewinn spricht auch Adolf Lang, 63 , früher Geschäftsführer eines Maschinenbauunternehmens. Er studiert im dritten Semester und will mit einem Zertifikat abschließen. Seine Schwerpunkte: Demographische Entwicklung / Soziale Praxis.
"Für mich habe ich einen sehr hohen Gewinn festgestellt, weil ich mich viel tiefgreifender mit diesen Themen befasse als zu Hause zum Beispiel oder im Freundeskreis. Das ist meist sehr oberflächlich. Hier ist es wissenschaftlich fundiert, das ist das was mich interessiert. Ich hab zum Beispiel Wirtschaftsethik belegt und mir gedacht, da müsste so mancher Politiker sitzen. "
Sowohl Karin Rochelle als auch Adolf Lang denken an die Umsetzung ihrer Kompetenzen und des an der Uni Erlernten. Karin Rochelle, nach eigenen Angaben ein Organisationstalent, hat zum Beispiel bei der Kongressvorbereitung mitgearbeitet. Adolf Lang denkt darüber nach, wie er sich später für die Gemeinschaft einsetzen kann.
"Ich hab jetzt im letzten Semester, wo wir das Thema Alter hatten, wo es auch um das Thema Altersversorgung geht, um die ganze Pflege geht, hab ich dann mit einem bekannten Arzt bei uns in Bocholt, das Altersheim besucht und konnte 30 Gespräche mitverfolgen und hab mir einfach angeguckt , wie geht es da zu und ich denke mir schon, dass ich das was ich hier erworben habe, irgendwo wieder einsetzen, weitergeben kann. Ich denke hier an soziale Dienste."
Auch Professoren sind froh dass Ältere im Hörsaal sitzen oder an Seminaren teilnehmen, sagt Mechthild Kaiser von der Kontaktstelle Studium im Alter. Die Senioren können hier ihr Wissen und ihre Erfahrungen an Jüngere weitergeben und stellen in der Kleingruppenarbeit realitätsnahe Praxisbezüge her.
Noch stehen im Ranking Geschichte und Theologie bei den Senioren ganz vorn. Das könne sich zugunsten der Fächer Politik oder Soziologie ändern, heißt es , denn jetzt kämen die ersten Alt 68 er und die träten anders auf und hätten andere Ansprüche. Auch der Proporz der Bildungsabschlüsse hat sich in den letzten Jahren verändert. Waren früher je zu einem Drittel Hochschulabsolventen, Abiturienten und Nichtabiturienten vertreten, so sind heute die Hälfte aller Senior Studenten Akademiker.
Diese Fakten wurden in Studien gesammelt aber leider gebe es noch keine empirische Forschung , kritisiert Felizitas Sagebiel, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft " wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere".
"Wir haben große Potentiale um Forschung durchzuführen. Wir hätten sie. Das Land beispielsweise Nordrhein Westfaeln, die sagen, O.Ton, ihr könnt das ja machen, aber wieso forschen darüber, Bildung von Älteren ist nicht Wert beforscht zu werden, dafür gibt es kein Geld.
Und da wird sich hoffentlich durch den demographischen Wandel möglicherweise auch im Nachhinein nach dem Konsum, den man von den Älteren erwartet, vielleicht dann auch die Bildung nachziehe und die Bildung ist vielleicht dann auch mal der Forschung Wert."