"Ich denke, Städte begehen manchmal den großen Fehler, dass sie Hochschulen nur als Zulieferbetriebe sehen für die heimische Wirtschaft. Das greift zu kurz. Das ist sicherlich ein wichtiges Element, aber wenn man die Studierenden nur als Human Capital begreift, wird man dem nicht gerecht, was eine Uni für eine Stadt bedeuten kann: Eine Bereicherung auch des geistig-kulturellen Klimas einer Stadt. Eine Bereicherung der gesamten Stadtentwicklung im politischen Bereich. Auch wenn man das ernst nimmt, hat man die Chance, auf der gleichen Ebene zu kommunizieren."
Annette Klinkert leitet das Wissenschaftsbüro der Stadt Bielefeld und ist zuständig für die strategische Allianz zwischen Stadtmarketing und Wissenschaft. Bis 2015 fließt eine Milliarde Euro in die Stadt – allein zum Bau eines neuen Hochschulcampus.
"Und das Land NRW investiert deshalb so viel in den Standort Bielefeld, weil man davon ausgeht, dass die Entwicklung positiv bleiben wird. Das ist ein Vorschuss, den wir bekommen als Stadt, sind stolz, weil wir damit sowohl die bauliche Stadt weiterentwickeln können, aber auch neue Wissenschaftler binden können."
Doch nicht nur High Potentials – Leistungsträger, Führungskräfte – sind interessant für das Marketing einer Stadt, es sind zunehmend die neuen Kreativen. Die Wissenschaft spricht von einer kreativen Klasse, einem Klientel, dass für Kultur, städtische Wirtschaft bis hin zur Kommunalpolitik sichtbar wird. Und zwar als Potenzial einer Stadt, die sich nicht nur als Stadt mit - auch einer Hochschule - versteht, sondern als Universitätsstadt nach außen wird und erkennbar ist, sagt Ingo Lohuis von der Universität Bielefeld:
"Natürlich wird die Kulturszene profitieren. Sie tut es schon seit vielen Jahren. Die jungen Leute, die zum Studieren kommen, die wollen sich austoben. Sie tun es im kulturellen Bereich, im sportlichen. Wir haben die Chance, international sichtbar zu werden, haben die Chance, international Studierende und Wissenschaftler nach Bielefeld zu holen, die das Klima prägen, die Einfluss haben auf die wirtschaftliche Entwicklung einer Region."
Von einer Zeitenwende ist die Rede, es verändere sich vieles, Ingo Lohuis:
"Wir bekommen den Wettbewerb zwischen den Städten, haben ja schon den Wettbewerb zwischen den Hochschulen sehr lange. Die Städte spielen immer eine Rolle. Und wer dort einen Nachteil hat, hat auch einen Nachteil mit der Hochschule von daher ist jede Hochschule darauf angewiesen, ein gutes Umfeld zu haben."
Städtetag, Hochschulrektorenkonferenz und Studentenwerke tagen erstmals gemeinsam. Ihr Ziel sind Vernetzungen und neue Konzepte für ein besseres Marketing von Städten und Hochschulen.
Das Potenzial muss besser genutzt werden – ist der Tenor. Ein Stadtmarketing kann sich darauf einstellen. Zumal sich die neue kreative Klasse nicht in Raster einordnen lässt wie die Gruppe der Akademiker, der High Potentials. Auch die Studentenwerke sehen ein Umdenken:
"Wenn sie nach Halle kommen, dann steht am Tourismusamt: 'Universitätsstadt Halle-Wittenberg' und Sie bekommen einen Stadtplan ausgehändigt mit allen Gebäuden. Das ist ein gutes Beispiel, das man die Stadt auch sichtbar macht."
Halle ist nur ein Beispiel, sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerkes:
"Oder wir haben die TU Berlin, die haben untersuchen lassen von Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, wie ihre regionalwirtschaftlichen Effekte sind und das ist hochinteressant. Das ist nicht nur die Ausdehnung der Hochschule, sondern das sind Unternehmenskooperation, das ist Nachfrage, das sind 11.000 Arbeitsplätze, die im Land Berlin eine wichtige Rolle spielen."
Die Bundespolitik stärke derzeit die Hochschulstandorte, ob die Länder auch immer mitziehen sei eine andere Frage:
"Da haben wir im Moment eine gegenläufige Entwicklung, wenn Sie sich Hamburg, Schleswig-Holstein, aber auch Hessen ansehen, das ist aus unserer Sicht problematisch, insbesondere wenn wir wissen, das die Zahl der Studierenden steigen wird, dass die demografische Entwicklung dazu führt, das wir besser ausbilden müssen und da sind natürlich Investitionen erforderlich."
Davon hätten dann alles etwas: Die Städte, die Studierenden und die Wissenschaftler.
"Dass sie sowohl im Hinblick auf Arbeitsplätze, im Hinblick auf Unternehmensgründungen, im Blick auf Forcierung wirtschaftlicher Trends mit den Hochschulen gut kooperieren können."
Denn allein ein Hochschul-"Standort" sei künftig kein Alleinstellungsmerkmal für Städte, die auf ein modernes, dynamisches und junges Image setzen wollen.
In Zeiten einer sich ändernden Demografie, mehr Nachfrage nach guten Studienorten und dem internationalen Austausch.
Annette Klinkert leitet das Wissenschaftsbüro der Stadt Bielefeld und ist zuständig für die strategische Allianz zwischen Stadtmarketing und Wissenschaft. Bis 2015 fließt eine Milliarde Euro in die Stadt – allein zum Bau eines neuen Hochschulcampus.
"Und das Land NRW investiert deshalb so viel in den Standort Bielefeld, weil man davon ausgeht, dass die Entwicklung positiv bleiben wird. Das ist ein Vorschuss, den wir bekommen als Stadt, sind stolz, weil wir damit sowohl die bauliche Stadt weiterentwickeln können, aber auch neue Wissenschaftler binden können."
Doch nicht nur High Potentials – Leistungsträger, Führungskräfte – sind interessant für das Marketing einer Stadt, es sind zunehmend die neuen Kreativen. Die Wissenschaft spricht von einer kreativen Klasse, einem Klientel, dass für Kultur, städtische Wirtschaft bis hin zur Kommunalpolitik sichtbar wird. Und zwar als Potenzial einer Stadt, die sich nicht nur als Stadt mit - auch einer Hochschule - versteht, sondern als Universitätsstadt nach außen wird und erkennbar ist, sagt Ingo Lohuis von der Universität Bielefeld:
"Natürlich wird die Kulturszene profitieren. Sie tut es schon seit vielen Jahren. Die jungen Leute, die zum Studieren kommen, die wollen sich austoben. Sie tun es im kulturellen Bereich, im sportlichen. Wir haben die Chance, international sichtbar zu werden, haben die Chance, international Studierende und Wissenschaftler nach Bielefeld zu holen, die das Klima prägen, die Einfluss haben auf die wirtschaftliche Entwicklung einer Region."
Von einer Zeitenwende ist die Rede, es verändere sich vieles, Ingo Lohuis:
"Wir bekommen den Wettbewerb zwischen den Städten, haben ja schon den Wettbewerb zwischen den Hochschulen sehr lange. Die Städte spielen immer eine Rolle. Und wer dort einen Nachteil hat, hat auch einen Nachteil mit der Hochschule von daher ist jede Hochschule darauf angewiesen, ein gutes Umfeld zu haben."
Städtetag, Hochschulrektorenkonferenz und Studentenwerke tagen erstmals gemeinsam. Ihr Ziel sind Vernetzungen und neue Konzepte für ein besseres Marketing von Städten und Hochschulen.
Das Potenzial muss besser genutzt werden – ist der Tenor. Ein Stadtmarketing kann sich darauf einstellen. Zumal sich die neue kreative Klasse nicht in Raster einordnen lässt wie die Gruppe der Akademiker, der High Potentials. Auch die Studentenwerke sehen ein Umdenken:
"Wenn sie nach Halle kommen, dann steht am Tourismusamt: 'Universitätsstadt Halle-Wittenberg' und Sie bekommen einen Stadtplan ausgehändigt mit allen Gebäuden. Das ist ein gutes Beispiel, das man die Stadt auch sichtbar macht."
Halle ist nur ein Beispiel, sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerkes:
"Oder wir haben die TU Berlin, die haben untersuchen lassen von Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, wie ihre regionalwirtschaftlichen Effekte sind und das ist hochinteressant. Das ist nicht nur die Ausdehnung der Hochschule, sondern das sind Unternehmenskooperation, das ist Nachfrage, das sind 11.000 Arbeitsplätze, die im Land Berlin eine wichtige Rolle spielen."
Die Bundespolitik stärke derzeit die Hochschulstandorte, ob die Länder auch immer mitziehen sei eine andere Frage:
"Da haben wir im Moment eine gegenläufige Entwicklung, wenn Sie sich Hamburg, Schleswig-Holstein, aber auch Hessen ansehen, das ist aus unserer Sicht problematisch, insbesondere wenn wir wissen, das die Zahl der Studierenden steigen wird, dass die demografische Entwicklung dazu führt, das wir besser ausbilden müssen und da sind natürlich Investitionen erforderlich."
Davon hätten dann alles etwas: Die Städte, die Studierenden und die Wissenschaftler.
"Dass sie sowohl im Hinblick auf Arbeitsplätze, im Hinblick auf Unternehmensgründungen, im Blick auf Forcierung wirtschaftlicher Trends mit den Hochschulen gut kooperieren können."
Denn allein ein Hochschul-"Standort" sei künftig kein Alleinstellungsmerkmal für Städte, die auf ein modernes, dynamisches und junges Image setzen wollen.
In Zeiten einer sich ändernden Demografie, mehr Nachfrage nach guten Studienorten und dem internationalen Austausch.