Stück für Stück fallen die Kakaobohnen auf das Fließband: Vor wenigen Stunden erst ist die Lieferung von der Elfenbeinküste per Schiff im Hamburger Hafen angekommen. Zeitnah werden die Säcke auf LKW verladen, und zur Delfi Cocoa GmbH in den Stadtteil Veddel gebracht. Vollautomatisch wird die Fracht des LKW entladen.
"Das sind jetzt Kakaobohnen, ja. Verschiedene Größen, zusammengeklebt, dazu sagen wir dann Doppelbohnen – und das versuchen wir dann nachher noch mal zu zerhäckseln."
Dierk Sternhagen hat schon Milliarden einzelner Bohnen in der Hand gehabt – seit 1985 arbeitet der Anfang 50jährige im Kakaogewerbe, seit zwei Jahren für die Firma Delfi als sogenannter "Troubleshooter". Wo immer es hakt bei Maschinen oder Technik, Dierk Sternhagen hilft. Die Bohnen werden per Fließband zur Reinigung "gefahren", fallen dort in einzelne Trichter .
"Die Maschinen hier nennen sich Steinausleser. Und hier werden die Steine ausgelesen. Die saubere Bohne fällt nach hinten durch, und das schwere Produkt nach vorne."
Nach dem Reinigen werden die Bohnen zunächst geröstet, dann gebrochen und entschalt. Dann kommen sie in die Jumbo-Presse. Durch die Hitze wird Kakaobutter freigesetzt, umhüllt die entstehenden Bruchstücke und es entsteht eine flüssige Masse:
"Vorne wird die Kakaomasse reingepumpt. Mit einem großen Zylinder wird es dann zusammengepresst, sodass das Fett aus der Kakaomasse rausgepresst wird. Das Fett ist Kakaobutter tropft dann nachher runter auf ein Band, wo es dann halt weitertransportiert wird in weitere Silos. Und am Ende des Pressvorganges ist der Rest, der da überbleibt, der Kakaokuchen. Wenn das hier geöffnet wird, fällt der hier in einen anderen Schacht,"
… erklärt Bernd Sieksmeyer, der kaufmännische Leiter, das Prozedere der Presse.
"Jetzt geht die Presse auf – der Kuchen fällt jetzt raus, sehr laut, jetzt geht die Presse wieder zu. Und die nächste Ladung Masse wird wieder eingefüllt."
Ergänzt Troubleshooter Sternhagen. Delfi Cocoa produziert und vertreibt Kakaohalbfabrikate. Das sind zum einen der sogenannte Cake, also der Kakaokuchen sowie Kakaobutter. Der Kuchen wird zu feinem Pulver gemahlen, unter anderem ein Grundstoff zur Zubereitung von Trinkschokolade. Die Kakaobutter, das Fett der Kakaobohne, wird in der Lebensmittelindustrie der Milch- und Schmelzschokolade zugesetzt. Sie ist auch Bestandteil von Nugat.
Es riecht süß. Der Geruch erinnert an Schokolade oder frischen, warmen Kakao. Doch würde man jetzt ein Stück Cake oder einen Tropfen Kakaobutter probieren – der Geschmack wäre bitter und nicht wirklich süß. Rund 100 Tausend Tonnen Kakaobohnen werden bei Delfi Cocoa in Hamburg pro Jahr verarbeitet. Hamburg ist damit das größte Werk der Petra Foods Gruppe, die ihren Hauptsitz in Singapur hat.
"Wir haben noch Produktionsstätten in Malaysia, in Indonesien, in Thailand, in Mexico und in Brasilien."
Erläutert Bernd Sieksmeyer die Zusammensetzung der Holding. Das Werk in Hamburg ist Delfi Cocoa Europe angegliedert, die wiederum ihren Sitz in den Niederlanden hat. Auf der Veddel, wo Delfi Cocoa nun produziert, wird bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts Kakao verarbeitet: Der traditionsreiche Familienbetrieb Hamester war der Kakao-Pionier an dieser Stelle. Doch zum Schluss lief das Werk nur noch im Teilbetrieb. Hamester verkauft das Werk Mitte der neunziger Jahre. Nach mehreren Eigentümerwechseln haben seit 2007 die Asiaten von Petra Foods aus Singapur auf der Veddel das Sagen.
"Delfi hat in Europa, speziell hier in Hamburg, 65 Millionen Euro investiert. Gerade in Hamburg, weil Hamburg von der Historie eine sehr erfolgreiche Hafen- und Handelsstadt ist. Und auch eine lange Geschichte als Standort der Kakaoverarbeitung."
Die Investition scheint sich zu lohnen: Im ersten Halbjahr 2009 hat die Delfi Cocoa Gruppe einen Umsatz von knapp 435 Millionen US-Dollar generiert: Der Gewinn im Zeitraum Januar bis Juni dieses Jahres liegt bei knapp 12 Millionen Euro. Zum vergleichbaren Quartal 2008 ist das eine Steigerung von nahezu 84 Prozent.
"Europa ist der größte Markt der Welt. Circa 40 Prozent werden von der gesamten Weltproduktion in Europa verarbeitet. Aus diesem Grund ist es eben auch, dass wir unseren Kunden hier gefolgt sind, die global agieren. Und dann natürlich auch nach Europa, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen."
Je nach Wunsch des Kunden werden Bohnen aus allen Teilen der Welt verarbeitet: Aus Togo oder Nigeria, von der Elfenbeinküste, aus Ecuador oder Malaysia. Je nach Herkunft hat auch die Kakaobohne verschiedene Geschmacksrichtungen. Die wichtigsten Kunden von Delfi Cocoa sind internationale Lebensmittel- und Getränkehersteller: Beispielsweise Nestlé oder A.B. Foods. Damit der Kakaokuchen auch in bestem Zustand beim Kunden ankommt, wird er Vakuum in Säcken verpackt.
"Ja also hier sind wir in dem Bereich, wo die Ware momentan auf 25 Kilo Sackware auf Paletten gepackt wird. Und wenn eine Palette fertig ist, 750 Kilo – dann wird sie weitertransportiert, zu einem Stretcher. Da kommt ne Haube obendrauf und wird eingewickelt mit Stretchfolie."
150 neue Arbeitsplätze hat Delfi Cocoa mit der Übernahme und dem Ausbau des Werks in Hamburg geschaffen. Von der Hansestadt aus beliefert Delfi Kunden auf der ganzen Welt – in über 30 Länder.
http://www.delficocoa.com/
"Das sind jetzt Kakaobohnen, ja. Verschiedene Größen, zusammengeklebt, dazu sagen wir dann Doppelbohnen – und das versuchen wir dann nachher noch mal zu zerhäckseln."
Dierk Sternhagen hat schon Milliarden einzelner Bohnen in der Hand gehabt – seit 1985 arbeitet der Anfang 50jährige im Kakaogewerbe, seit zwei Jahren für die Firma Delfi als sogenannter "Troubleshooter". Wo immer es hakt bei Maschinen oder Technik, Dierk Sternhagen hilft. Die Bohnen werden per Fließband zur Reinigung "gefahren", fallen dort in einzelne Trichter .
"Die Maschinen hier nennen sich Steinausleser. Und hier werden die Steine ausgelesen. Die saubere Bohne fällt nach hinten durch, und das schwere Produkt nach vorne."
Nach dem Reinigen werden die Bohnen zunächst geröstet, dann gebrochen und entschalt. Dann kommen sie in die Jumbo-Presse. Durch die Hitze wird Kakaobutter freigesetzt, umhüllt die entstehenden Bruchstücke und es entsteht eine flüssige Masse:
"Vorne wird die Kakaomasse reingepumpt. Mit einem großen Zylinder wird es dann zusammengepresst, sodass das Fett aus der Kakaomasse rausgepresst wird. Das Fett ist Kakaobutter tropft dann nachher runter auf ein Band, wo es dann halt weitertransportiert wird in weitere Silos. Und am Ende des Pressvorganges ist der Rest, der da überbleibt, der Kakaokuchen. Wenn das hier geöffnet wird, fällt der hier in einen anderen Schacht,"
… erklärt Bernd Sieksmeyer, der kaufmännische Leiter, das Prozedere der Presse.
"Jetzt geht die Presse auf – der Kuchen fällt jetzt raus, sehr laut, jetzt geht die Presse wieder zu. Und die nächste Ladung Masse wird wieder eingefüllt."
Ergänzt Troubleshooter Sternhagen. Delfi Cocoa produziert und vertreibt Kakaohalbfabrikate. Das sind zum einen der sogenannte Cake, also der Kakaokuchen sowie Kakaobutter. Der Kuchen wird zu feinem Pulver gemahlen, unter anderem ein Grundstoff zur Zubereitung von Trinkschokolade. Die Kakaobutter, das Fett der Kakaobohne, wird in der Lebensmittelindustrie der Milch- und Schmelzschokolade zugesetzt. Sie ist auch Bestandteil von Nugat.
Es riecht süß. Der Geruch erinnert an Schokolade oder frischen, warmen Kakao. Doch würde man jetzt ein Stück Cake oder einen Tropfen Kakaobutter probieren – der Geschmack wäre bitter und nicht wirklich süß. Rund 100 Tausend Tonnen Kakaobohnen werden bei Delfi Cocoa in Hamburg pro Jahr verarbeitet. Hamburg ist damit das größte Werk der Petra Foods Gruppe, die ihren Hauptsitz in Singapur hat.
"Wir haben noch Produktionsstätten in Malaysia, in Indonesien, in Thailand, in Mexico und in Brasilien."
Erläutert Bernd Sieksmeyer die Zusammensetzung der Holding. Das Werk in Hamburg ist Delfi Cocoa Europe angegliedert, die wiederum ihren Sitz in den Niederlanden hat. Auf der Veddel, wo Delfi Cocoa nun produziert, wird bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts Kakao verarbeitet: Der traditionsreiche Familienbetrieb Hamester war der Kakao-Pionier an dieser Stelle. Doch zum Schluss lief das Werk nur noch im Teilbetrieb. Hamester verkauft das Werk Mitte der neunziger Jahre. Nach mehreren Eigentümerwechseln haben seit 2007 die Asiaten von Petra Foods aus Singapur auf der Veddel das Sagen.
"Delfi hat in Europa, speziell hier in Hamburg, 65 Millionen Euro investiert. Gerade in Hamburg, weil Hamburg von der Historie eine sehr erfolgreiche Hafen- und Handelsstadt ist. Und auch eine lange Geschichte als Standort der Kakaoverarbeitung."
Die Investition scheint sich zu lohnen: Im ersten Halbjahr 2009 hat die Delfi Cocoa Gruppe einen Umsatz von knapp 435 Millionen US-Dollar generiert: Der Gewinn im Zeitraum Januar bis Juni dieses Jahres liegt bei knapp 12 Millionen Euro. Zum vergleichbaren Quartal 2008 ist das eine Steigerung von nahezu 84 Prozent.
"Europa ist der größte Markt der Welt. Circa 40 Prozent werden von der gesamten Weltproduktion in Europa verarbeitet. Aus diesem Grund ist es eben auch, dass wir unseren Kunden hier gefolgt sind, die global agieren. Und dann natürlich auch nach Europa, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen."
Je nach Wunsch des Kunden werden Bohnen aus allen Teilen der Welt verarbeitet: Aus Togo oder Nigeria, von der Elfenbeinküste, aus Ecuador oder Malaysia. Je nach Herkunft hat auch die Kakaobohne verschiedene Geschmacksrichtungen. Die wichtigsten Kunden von Delfi Cocoa sind internationale Lebensmittel- und Getränkehersteller: Beispielsweise Nestlé oder A.B. Foods. Damit der Kakaokuchen auch in bestem Zustand beim Kunden ankommt, wird er Vakuum in Säcken verpackt.
"Ja also hier sind wir in dem Bereich, wo die Ware momentan auf 25 Kilo Sackware auf Paletten gepackt wird. Und wenn eine Palette fertig ist, 750 Kilo – dann wird sie weitertransportiert, zu einem Stretcher. Da kommt ne Haube obendrauf und wird eingewickelt mit Stretchfolie."
150 neue Arbeitsplätze hat Delfi Cocoa mit der Übernahme und dem Ausbau des Werks in Hamburg geschaffen. Von der Hansestadt aus beliefert Delfi Kunden auf der ganzen Welt – in über 30 Länder.
http://www.delficocoa.com/