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Zum Lernen ist es nie zu früh?!

Beim Neugeborenen bilden die Nervenzellen ein gleichmäßiges Netz, das Impulse in alle Richtungen weiterleitet. Bis zum 2. Lebensjahr wächst die Zahl der Synapsen, der Verbindungen zwischen den Nervenbahnen. Mit dem Prozess des Lernens, der Häufung von Impulsen in bestimmten Bahnen, verstärken sich die Synapsen - die wenig genutzten verkümmern. Je vielfältiger die Anregungen sind, desto komplexere Strukturen bilden sich im Gehirn. Dieser Prozess ist bis zur Pubertät im wesentlichen abgeschlossen - danach steht dem Lernenden im wesentlichen das bis dahin gebildete Netz zur Verfügung. Einmal geschaltete Synapsen aufzulösen und neu zu verschalten, ist ein mühseliges Unterfangen... Kein Wunder, dass die Neurobiologen sagen - und im Tierexperiment nachgewiesen haben: Zum Lernen ist es nie zu früh! Eine Erfahrung, die auch Frühpädagogen haben: Dreijährige graben täglich bis zu 30 Wörtern unwiderruflich in ihr Gehirn ein, und Eltern ist es selbstverständlich, dass ihre Kinder beim Sprechen lernen ganz nebenbei auch die grammatikalischen Strukturen ihrer Muttersprache lernen. Und immer mehr Kindern lernen gleichzeitig eine Mutter- und eine Vatersprache.... Lernen ist buchstäblich kinderleicht und in bestimmten Zeitfenstern - etwa zwischen dem vierten und dem achten Lebensjahr- gelingt es am besten. Aber: warum nutzen wir diese Chance so wenig? Warum stehen Frühpädagogen in dem Verdacht, die armen Kleinen zu malträtieren? Warum gibt es so wenig brauchbare Konzepte zur frühkindlichen Bildung? Und wie sehen die vorhandenen aus?

Moderation: Ulrike Bajohr |
    Moderation: Ulrike Bajohr

    Studiogäste:

    Prof. Dr. Anna Katharina Braun, Neurobiologin, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg http://www.ifn-magdeburg.de/resgroups/ifn_gg.jsp http://www.uni-magdeburg.de/bio/ibio.html http://www.ifn-magdeburg.de

    Dr. Donata Elschenbroich, Kindheitsforscherin, Deutsches Jugendinstitut München, Autorin des Bestsellers "Weltwissen der Siebenjährigen" http://cgi.dji.de/cgi-bin/Mitarbeiter/mailist.php http://www.kunstmann.de/

    Literaturhinweise: Donata Elschenbroich Weltwissen der Siebenjährigen Was sollte ein Kind in seinen ersten sieben Lebensjahren erfahren haben, können, wissen? Ein Bildungspanorama für die frühen Jahre - als Anregung und Orientierung für Eltern und Erzieher, als Herausforderung für die Bildungspolitik. 16.90 EUR, 260 Seiten, gebunden

    Der Spiegel Heft 27/2002 Katja Thimm: "Guten Morgen, liebe Zahlen !"

    Modellbeitrag: Waldkindergarten Fliegenpilz, München

    Ihre Fragen und Meinungen erwarten wir während der Sendung unter: Hörertelefon: 00800 44 64 44 64 Hörerfaxnummer: 00800 44 64 44 65 E-Mails können Sie uns auch vorab senden: dlf.forumpisa@dradio.de

    Wir danken allen Hörerinnen und Hörern, die sich per Mail, Fax und Telefon an unserer Sendung beteiligen und versichern Ihnen: Auch wenn nicht jede Wortmeldung individuell behandelt werden kann - es wird jede sorgfältig ausgewertet. Mit Ihrer Mithilfe gestalten wir unsere Sendung. Die Redaktion.

    Vorschau: Freitag, 25.10. 2002: Forum PISA vor Ort Einzige Bedingung: Neugier. Außerschulische Bildung in der Kinder-Akademie Fulda Moderation: Jürgen Wiebicke

    Von allen Sendungen können Sie einen Kassettenmitschnitt bestellen. Senden Sie einen Verrechnungsscheck über EUR 10,- an: DeutschlandRadio Marketing GmbH Raderberggürtel 40 50968 Köln

    Außerhalb der Sendung erreichen Sie die Redaktion unter: 0221/345 1527/1503