Es war Giacomo Puccinis erster großer Erfolg. Auch wenn Freunde ihm heftig davon abrieten, überhaupt an diesen Stoff sich zu wagen. Den gab es schon erst wenige Jahre vorher erfolgreich vertont von Jules Massenet.
Aber Puccini brannte der Stoff auf den Nägeln. Er selbst fühlte sich wie die tragische Figur des Liebhabers dieser Manon im Roman von Abbé Prévost aus dem 18. Jahrhundert. Freiwillig folgt dieser Des Grieux ihr, die wegen angeblichen Schmuck-Diebstahls verbannt wird nach Übersee und dort bald stirbt. Er selbst verfällt in tiefe Depression, mittellos.
Puccinis Musik, die sich an der eigenen Empathie gleichsam immer wieder selbst begeistert, ist nicht gerade dazu angetan, ein kritisches Durchleuchten auf der Bühne zu fördern.
Dem Regisseur Philipp Himmelmann schwebte gleichwohl solches vor, wie im Programmheft nachzulesen. Die "Versuchsanordnung einer seelischen Situation" habe er zeigen wollen. Ohne realistische oder gar naturalistische Verweise. Das Geschehen gleichsam im Kopf wollte er darstellen.
Was man auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper sieht, ist dann freilich von ernüchternder Unbeholfenheit. Der sozusagen Patient Des Grieux sitzt da auf einem Stuhl ziemlich weit vorn, meist mit Blick über die Rampe.
Hinter ihm und um ihn herum sitzen oder kauern ebenfalls meist auf Stühlen lemurenhafte Gestalten in unterschiedlich gemusterten schwarz-weißen Kostümen. Irgendwann taucht im bordeaux-roten Rüschenkleid mit blonder Perücke die Frau auf, die eigentlich ins Kloster soll, in die er sich sofort verliebt, Manon.
Aber da gibt’s auch einen alten reichen Nebenbuhler, der mit grauem Gesicht sie ihm wegschnappt, worauf Des Grieux und Manons Bruder sich entschließen, Manon zu entführen – mit dem geschilderten Erfolg.
Sehr oberflächlich als eine Art Sitzoper mit einigen verkrampften Tanzeinlagen ist das inszeniert in einem Bühnenbild von auf Drehtüren geklebten Fotos mit Clownsmasken. Im zweiten Teil, dem Exil, drehen die Türen auf die Rückseite und zeigen dunkle Spiegel.
Da sind die beiden Hauptfiguren allein mit sich. Und es wird dann auch musikalisch intensiver. Im Zwischenspiel strahlen die Philharmoniker sogar eine große Wärme aus.
Dass Hamburg seinem einstigen Opernruhm seit einigen Jahren hinterher guckt, hat sich herumgesprochen. Aber man musste sich kaum über unterdurchschnittliche Sängerleistungen beklagen.
An diesem Abend sind es lediglich zwei Nebenfiguren, die den Ansprüchen gerecht werden: Dovlet Nurgeldiyev als Manons fast tänzerisch agiler Bruder Edmondo und Tigran Matirossian als der alte Finsterling Geronte.
Carlo Ventre als Des Grieux bewegt sich in seiner Tongebung vorzugsweise zwischen Forte und Fortissimo. Norma Fantini überdeckt mit starkem Vibrato alle Unsauberkeiten ihres Ansatzes. Szenisch beide konventionell.
Am Pult braucht Carlo Montanaro doch einige Zeit, um das Band zwischen Bühne und Graben zu knüpfen. Etwas undiszipliniert dabei auch der Chor. Das Publikum beklatschte zwar am Ende Sänger und Musiker. Philipp Himmelmann und sein Team mussten sich kräftige Buhs gefallen lassen. Indes hat man von Johannes Leiacker auch schon inspiriertere Bühnenbilder und von Gesine Völlm geschmackvollere Kostüme gesehen.
Aber Puccini brannte der Stoff auf den Nägeln. Er selbst fühlte sich wie die tragische Figur des Liebhabers dieser Manon im Roman von Abbé Prévost aus dem 18. Jahrhundert. Freiwillig folgt dieser Des Grieux ihr, die wegen angeblichen Schmuck-Diebstahls verbannt wird nach Übersee und dort bald stirbt. Er selbst verfällt in tiefe Depression, mittellos.
Puccinis Musik, die sich an der eigenen Empathie gleichsam immer wieder selbst begeistert, ist nicht gerade dazu angetan, ein kritisches Durchleuchten auf der Bühne zu fördern.
Dem Regisseur Philipp Himmelmann schwebte gleichwohl solches vor, wie im Programmheft nachzulesen. Die "Versuchsanordnung einer seelischen Situation" habe er zeigen wollen. Ohne realistische oder gar naturalistische Verweise. Das Geschehen gleichsam im Kopf wollte er darstellen.
Was man auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper sieht, ist dann freilich von ernüchternder Unbeholfenheit. Der sozusagen Patient Des Grieux sitzt da auf einem Stuhl ziemlich weit vorn, meist mit Blick über die Rampe.
Hinter ihm und um ihn herum sitzen oder kauern ebenfalls meist auf Stühlen lemurenhafte Gestalten in unterschiedlich gemusterten schwarz-weißen Kostümen. Irgendwann taucht im bordeaux-roten Rüschenkleid mit blonder Perücke die Frau auf, die eigentlich ins Kloster soll, in die er sich sofort verliebt, Manon.
Aber da gibt’s auch einen alten reichen Nebenbuhler, der mit grauem Gesicht sie ihm wegschnappt, worauf Des Grieux und Manons Bruder sich entschließen, Manon zu entführen – mit dem geschilderten Erfolg.
Sehr oberflächlich als eine Art Sitzoper mit einigen verkrampften Tanzeinlagen ist das inszeniert in einem Bühnenbild von auf Drehtüren geklebten Fotos mit Clownsmasken. Im zweiten Teil, dem Exil, drehen die Türen auf die Rückseite und zeigen dunkle Spiegel.
Da sind die beiden Hauptfiguren allein mit sich. Und es wird dann auch musikalisch intensiver. Im Zwischenspiel strahlen die Philharmoniker sogar eine große Wärme aus.
Dass Hamburg seinem einstigen Opernruhm seit einigen Jahren hinterher guckt, hat sich herumgesprochen. Aber man musste sich kaum über unterdurchschnittliche Sängerleistungen beklagen.
An diesem Abend sind es lediglich zwei Nebenfiguren, die den Ansprüchen gerecht werden: Dovlet Nurgeldiyev als Manons fast tänzerisch agiler Bruder Edmondo und Tigran Matirossian als der alte Finsterling Geronte.
Carlo Ventre als Des Grieux bewegt sich in seiner Tongebung vorzugsweise zwischen Forte und Fortissimo. Norma Fantini überdeckt mit starkem Vibrato alle Unsauberkeiten ihres Ansatzes. Szenisch beide konventionell.
Am Pult braucht Carlo Montanaro doch einige Zeit, um das Band zwischen Bühne und Graben zu knüpfen. Etwas undiszipliniert dabei auch der Chor. Das Publikum beklatschte zwar am Ende Sänger und Musiker. Philipp Himmelmann und sein Team mussten sich kräftige Buhs gefallen lassen. Indes hat man von Johannes Leiacker auch schon inspiriertere Bühnenbilder und von Gesine Völlm geschmackvollere Kostüme gesehen.