Der Spaziergang durch den hoch gewachsenen deutschen Fichtenforst hat etwas Beklemmendes: Das Licht fällt so spärlich auf den Waldboden, dass dort kaum ein Halm sprießt. Durch die unnatürliche Stille pfeift nur ab und an eine Tannenmeise, und das Säuseln des Goldhähnchens klingt wie eine Ansprache im leeren Saal. Was für ein Unterschied zu einem naturnah bewirtschafteten Wald, der von Lichtungen, Gebüschen und Weiden durchzogen ist! Da klingt ein vielstimmiges Konzert, aus dem ein Kenner hundert oder mehr Vogelarten heraushören kann. In der Fichtenmonokultur leben nicht einmal ein Dutzend verschiedene Vögel. So eine deutsche Fichtenplantage ist extrem arm an natürlicher Vielfalt, an Biodiversität.
Genau wie die Ölpalmenplantage in Indonesien. Für sie musste tropischer Regenwald weichen, der noch viel reicher an Arten war als ein natürlicher Wald in unseren gemäßigten Breiten. Reich an Vogelarten und reich an Arten von Bäumen und Blumen, von Insekten und Säugetieren, und von winzigen Lebewesen im Boden.
Nirgends leben so viele Tier- und Pflanzenarten wie im tropischen Regenwald. Und nirgends werden so schnell so viele Lebewesen ausgerottet, weil ihr Lebensraum vernichtet wird. Ein Zoologe von der Harvard-Universität meinte dazu: Das ist so, als wenn ich hilflos zusehen muss, wie mein Labor niederbrennt.
Das muss uns berühren, weil jede Tier- und jede Pflanzenart ein Recht darauf hat zu leben, genau wie wir Menschen selbst. So sehen das viele Naturschützer. Nüchtern denkenden Technokraten ist dieses Argument zu emotional. Sie wollen aus anderen Gründen die natürliche Vielfalt auf der Erde erhalten. Die Tropenwälder bergen einen bislang nicht einmal ansatzweise geborgenen Schatz an medizinisch wirksamen Substanzen und gentechnisch interessanten Organismen, die kein Mensch je erfinden könnte. Und auch die Überlebenskünstler in den Eis- und Sandwüsten sind besonders lukrativ, auch die Wesen, die in der Tiefsee und in siedend heißen Vulkanquellen leben. Sie beherrschen nämlich chemische und physikalische Tricks, die Technologiekonzerne nur zu gerne nachahmen würden. - Übrigens gibt es noch ein Argument dafür, die Artenvielfalt der Erde zu bewahren: Die Zahl der Pflanzen und Tiere in unserer Umgebung ist nämlich ein Barometer. Es zeigt an, wie es um die Lebensgrundlage von uns Menschen steht. Je weniger andere Lebewesen neben uns existieren können, desto düsterer sieht es für künftige Menschengenerationen aus.
Ein Quadratkilometer Urwald ist binnen Tagen abgeholzt. Die anschließend gepflanzte Ölpalmenplantage hat den Urwaldboden schon bald völlig ausgelaugt. Und dann dauert es im günstigsten Falle einige Menschengenerationen lang, bis dieses Stück Erde wieder Menschen ernähren kann. Mancher deutsche Waldbesitzer hat solche Zusammenhänge inzwischen begriffen: Die Fichtenmonokultur garantiert gerade nicht den sicheren Ertrag, den der Großvater vor Augen hatte, als er den Wald gepflanzt hat. Ein Frühjahrsorkan oder eine Borkenkäferplage, und aus Ertrag wird Verlust. Ein naturnah bewirtschafteter Wald übersteht solche Ereignisse und heilt seine Wunden selbst.
Genau wie die Ölpalmenplantage in Indonesien. Für sie musste tropischer Regenwald weichen, der noch viel reicher an Arten war als ein natürlicher Wald in unseren gemäßigten Breiten. Reich an Vogelarten und reich an Arten von Bäumen und Blumen, von Insekten und Säugetieren, und von winzigen Lebewesen im Boden.
Nirgends leben so viele Tier- und Pflanzenarten wie im tropischen Regenwald. Und nirgends werden so schnell so viele Lebewesen ausgerottet, weil ihr Lebensraum vernichtet wird. Ein Zoologe von der Harvard-Universität meinte dazu: Das ist so, als wenn ich hilflos zusehen muss, wie mein Labor niederbrennt.
Das muss uns berühren, weil jede Tier- und jede Pflanzenart ein Recht darauf hat zu leben, genau wie wir Menschen selbst. So sehen das viele Naturschützer. Nüchtern denkenden Technokraten ist dieses Argument zu emotional. Sie wollen aus anderen Gründen die natürliche Vielfalt auf der Erde erhalten. Die Tropenwälder bergen einen bislang nicht einmal ansatzweise geborgenen Schatz an medizinisch wirksamen Substanzen und gentechnisch interessanten Organismen, die kein Mensch je erfinden könnte. Und auch die Überlebenskünstler in den Eis- und Sandwüsten sind besonders lukrativ, auch die Wesen, die in der Tiefsee und in siedend heißen Vulkanquellen leben. Sie beherrschen nämlich chemische und physikalische Tricks, die Technologiekonzerne nur zu gerne nachahmen würden. - Übrigens gibt es noch ein Argument dafür, die Artenvielfalt der Erde zu bewahren: Die Zahl der Pflanzen und Tiere in unserer Umgebung ist nämlich ein Barometer. Es zeigt an, wie es um die Lebensgrundlage von uns Menschen steht. Je weniger andere Lebewesen neben uns existieren können, desto düsterer sieht es für künftige Menschengenerationen aus.
Ein Quadratkilometer Urwald ist binnen Tagen abgeholzt. Die anschließend gepflanzte Ölpalmenplantage hat den Urwaldboden schon bald völlig ausgelaugt. Und dann dauert es im günstigsten Falle einige Menschengenerationen lang, bis dieses Stück Erde wieder Menschen ernähren kann. Mancher deutsche Waldbesitzer hat solche Zusammenhänge inzwischen begriffen: Die Fichtenmonokultur garantiert gerade nicht den sicheren Ertrag, den der Großvater vor Augen hatte, als er den Wald gepflanzt hat. Ein Frühjahrsorkan oder eine Borkenkäferplage, und aus Ertrag wird Verlust. Ein naturnah bewirtschafteter Wald übersteht solche Ereignisse und heilt seine Wunden selbst.