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Zum Tod von John Glenn
Der Letzte der sieben Ersten

Zu den legendären Mercury Seven, den ersten sieben Astronautenkandidaten der NASA, gehörte John Glenn. Vor seiner Raumfahrtkarriere war er – nach einem abgebrochenen Mathematik-Studium – als Pilot bei der US-Marine tätig.

Von Dirk Lorenzen | 12.04.2017
    John Glenn (1921-2016)
    John Glenn (1921-2016) (NASA)
    1962 kreiste John Glenn als erster Amerikaner um die Erde, gut zehn Monate nach dem Erstflug des Russen Juri Gagarin, heute vor 56 Jahren.
    Wie bei Gagarin, hat auch bei John Glenn die vermeintliche Heldentat des Vordringens in den Weltraum einen weiteren Einsatz im Raumfahrtprogramm zunächst verhindert: Die Helden wurden am Boden gebraucht und durften sich nicht den Gefahren einer weiteren Mission aussetzen.
    John Glenn wechselte schließlich in die Politik und war 24 Jahre lang für die Demokraten Senator von Ohio. 1984 bemühte er sich um die Präsidentschaftskandidatur, unterlag aber Walter Mondale.
    1998, dreieinhalb Jahrzehnte nach seinem Erstflug, reiste er an Bord einer US-Raumfähre erneut in den Weltraum. John Glenn war damals 77 Jahre alt. Er ist der älteste Mensch, der je in der Erdumlaufbahn war.
    Die NASA behauptete, sein zweiter Flug sei eine exzellente Möglichkeit, zu untersuchen, wie die Schwerelosigkeit auf einen älteren Organismus wirkt. Kritiker sahen darin die Bevorzugung eines Politikers und spotteten, der reifere Herr sei der erste Tourist im Weltraum gewesen.
    Im Dezember 2016 ist John Glenn, der letzte der Mercury Seven, gestorben. Er wurde 95 Jahre alt.