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Zum Tode von Waleri Bykowski
Der russisch-deutsche Kosmonaut

Waleri Bykowski gehörte zur Gagarinschen Garde, wie die Gruppe der ersten zwanzig sowjetischen Kosmonauten genannt wird. Der gelernte Kampfpilot reiste dreimal ins All, zum ersten Mal im Juni 1963 mit Wostok 5.

Von Dirk Lorenzen | 10.05.2019
Der „Kommandant“ Waleri Bykowski (rechts) und Sigmund Jähn bei einem Treffen im Jahr 2011
Zwei große Kosmonauten: „Kommandant“ Waleri Bykowski (rechts) und Sigmund Jähn bei einem Treffen im Jahr 2011. (Deutschlandradio / Gerhard Kowalski)
Zwei Tage später folgte Wostok 6 mit Walentina Tereschkowa, der ersten Frau im All. Doch aus dem geplanten einwöchigen Gruppenflug wurde nichts, weil Bykowskis Raumschiff nicht ganz die geplante Höhe erreicht hatte. Nach nicht einmal fünf Tagen kehrte der Kosmonaut zur Erde zurück.
Erst 13 Jahre später, 1976, flog er mit Sojus 22 erneut in die Umlaufbahn. Bei dieser Mission kam erstmals die Multispektralkamera MKF-6 von Carl Zeiss Jena zum Einsatz.
Unvergessen ist Waleri Bykowski als Kommandant der Mission, mit der Sigmund Jähn 1978 als erster Deutscher ins All geflogen ist. Sechs Tage lang haben sich die beiden an Bord der Raumstation Saljut-6 aufgehalten.
Waleri Bykowski (links) und Sigmund Jähn nach der Rückkehr zur Erde 1978
Waleri Bykowski (links) und Sigmund Jähn nach der Rückkehr zur Erde 1978 (Bundesarchiv)
Waleri Bykowski hatte eine enge Beziehung zu Deutschland. Nach seinem Flug mit Sigmund Jähn wurde auch er Ehrenbürger Ost-Berlins. Der "Kommandant", wie ihn Sigmund Jähn respektvoll nennt, war oft zu Besuch in der DDR.
2003, zum 25. Jahrestag des gemeinsamen Raumfluges, ehrte Bundespräsident Johannes Rau Bykowski und Jähn bei einer Feier in Jähns Heimat in Morgenröthe-Rautenkranz.
Waleri Bykowski, ein besonderer Kosmonaut für die deutsche Raumfahrt, ist am 27. März im Alter von 84 Jahren gestorben.