Archiv


Zum Untergang verdammt

Noch sehen Sie das Kreuz des Nordens in der ersten Nachthälfte über dem Nordwesthorizont. An seinem oberen Ende funkelt Deneb, einer der hellsten Sterne in der Milchstraße. Er ist dazu verdammt, einmal noch viel heller zu leuchten.

Von Damond Benningfield |
    Deneb ist ein Überriese - hundertfach größer als unsere Sonne und hunderttausendfach heller. Beide Eigenschaften werden von der Masse des Sterns diktiert. Deneb hat etwa die 25fache Masse der Sonne. Das bedeutet: der Stern verbrennt seinen nuklearen Brennstoffvorrat im Kern in rasantem Tempo.
    Schon in wenigen Millionen Jahren wird Deneb den Punkt erreicht haben, an dem er keine Energie mehr im Innern erzeugen kann.

    In weniger als einer Sekunde wird der Kern zu einem Neutronenstern zusammen fallen. Die Schichten um den Kern werden zunächst nach innen fallen, dann zurück prallen und eine gewaltige Schockwelle erzeugen. Diese Schockwelle wird den Stern zerreißen und seine äußeren Schichten ins All schleudern. Es kommt zu einer Supernova, die alle anderen Sterne der Galaxis bei weitem überstrahlt.

    In diesem Ablauf sehen Astronomen ein Problem: während Materie der äußeren Schichten in Richtung Kern fällt, bremst sie die von innen nach außen rasende Schockwelle ab. Bleibt diese stecken, kann der Stern nicht explodieren. Forscher bemühen sich heraus zu finden, was der Schockwelle den extra Schub gibt, der es ihr ermöglicht, durch die Sternmasse zu rasen und ihn zu kosmischem Staub zu zerfetzen.