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Zum Wohle der Kleinen?

Ab 2013 gilt ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz auch für Kinder unter drei Jahren. Ein ehrgeiziges Ziel. In den nächsten zwei Jahren müssen noch 300.000 neue Kita-Plätze geschaffen werden. Deshalb beginnen jetzt auch Wirtschaftsunternehmen, sich in diesem Bereich zu engagieren.

Von Claudia van Laak | 28.05.2011
    Es ist eine Premiere: Mit der Berliner Dussmann-Gruppe steigt jetzt der erste deutsche Großkonzern in den Betrieb von Kindergärten ein. Dussmann beschäftigt 56000 Mitarbeiter in 21 Ländern. Das Tochterunternehmen "Kursana" betreibt Altenpflegeheime, der Bereich Dussmann-Dienstleistungen umfasst Gebäudereinigung und – Management, Catering, Sicherheitsdienste.

    Jetzt kommt als neues Geschäftsfeld der Bereich Betriebskindergärten hinzu, die erste Kita wird am Montag am Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn eröffnet. Mit dem Angebot Betriebskindergärten möchte der Dienstleistungskonzern seine Kunden, die Unternehmen, stärker an sich binden und gleichzeitig neue Geschäftsfelder eröffnen. Der Dussmann-Vorstandsvorsitzende Dirk Brouwers fordert in diesem Zusammenhang eine Gleichbehandlung von freien gemeinnützigen und privat-gewerblichen Anbietern von Kinderbetreuungseinrichtungen. Nur einige Bundesländer wie zum Beispiel Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zahlen kommerziellen Anbietern staatliche Zuschüsse. Andere Länder lehnen dies ab – die Begründung – profitorientierte Unternehmen seien zu wenig an der Qualität der Kinderbetreuung interessiert.