Es ist kurz nach halb acht. Bei den Christensens herrscht morgendlicher Trubel. In der Küche bereitet Vater Martin das Frühstück. Im kleinen Bad wickelt Majken den elf Monate alten Tobias. In knapp einer halben Stunde muss die junge Steuerberaterin aus dem Haus.
"Als ich schwanger wurde, dachte ich: Ein ganzes Jahr weg vom Job, das ist zu lange. Als Tobias dann geboren und acht Monate alt war, da hätte ich sicher noch zu Hause bleiben können, denn da fing alles an, richtig Spaß zu machen. Andererseits habe ich mich auch auf meinen Job gefreut. Und so war es natürlich ideal, dass wir Tobias noch nicht in die Krippe geben mussten, sondern dass er daheim bei seinem Vater war."
Am Herd rührt Martin langsam den Hirsebrei für Tobias. Seit drei Monaten ist der 27-jährige Polizist daheim bei seinem Sohn.
"Unter den Kollegen ist der Vaterschaftsurlaub sehr anerkannt. Die Älteren sticheln schon ab und an, aber ich glaube, das ist der pure Neid – die hatten damals ja höchstens 14 Tage. Generell finden die meisten, dass man die Möglichkeit wahrnehmen sollte, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, noch dazu bei vollem Gehalt. Denn gerade die ersten Monate sind ja eine wertvolle Zeit."
Jörgen Meyer, Konzernchef bei Majkens Arbeitgeber, der international tätigen Steuerberatungsfirma Deloitte, unterstreicht den familienfreundlichen Ansatz seines Unternehmens. Nur wenn das Privat- mit dem Geschäftsleben vereinbar sei, habe man auf Dauer motivierte Mitarbeiter – und somit Erfolg. Und das lasse man sich im Hause auch Einiges kosten. Während des Mutterschaftsurlaubes habe man Majken ihr volles Gehalt gezahlt. Und auch im Arbeitsalltag versuche man Anreize für alle Mitarbeiter zu schaffen:
"Wir finden selbst, dass wir eine Menge anbieten. Natürlich muss man die richtige Balance finden, denn unter dem Strich müssen wir ja Geld verdienen. Aber hier im Haus haben wir ein Fitness-Center, die Mitarbeiter bekommen gratis Obst, wer Überstunden macht, kriegt warmes Essen, wir haben ein Versicherungsprogramm, das gegen alle möglichen Risiken schützt, wir haben besondere Renten- und Autoversicherungsprogramme. Und dann ist es uns ganz wichtig, auch die Familien der Mitarbeiter in das Firmenleben einzubeziehen, sowohl was soziale Arrangements wie Informationsveranstaltungen betrifft, wo wir berichten, wie und wohin sich die Firma entwickelt."
Flache Strukturen und der laufende Kontakt mit den Mitarbeitern, dies beides sind Kernelemente im Hause Deloitte, berichtet Meyer. Wer etwa Überstunden mache, der könne selbst entscheiden, ob er diese ausgezahlt oder abgebummelt haben möchte.
"Natürlich war es früher sicherlich leichter, ein Unternehmen zu führen, als man über all seine Mitarbeiter quasi nach Belieben verfügen konnte. Heute aber haben sich die Zeiten geändert, und es ist sehr spannend, das eigene Unternehmen anzupassen. Ich muss zugeben, dass ich mich selbst erst einmal daran gewöhnen musste, dass selbst unsere männlichen, sehr karrierebewussten Mitarbeiter auf einmal anfingen, in den Vaterschaftsurlaub zu gehen. Aber ich muss zugeben, nachdem wir unseren Firmenalltag auch daran angepasst haben, ist das im Grunde eine sehr spannende Sache."
Doch Familienfreundlichkeit hin, Veränderungsbereitschaft her, wie anderen dänischen Unternehmen bleibt Deloitte gar keine andere Wahl, gesteht Jörgen Meyer. Zu groß sei die wirtschaftliche Konkurrenz:
"Bei uns in Dänemark gibt es derzeit schlicht und ergreifend einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Und natürlich tun wir da alles, um unsere Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Man muss langfristig denken, denn was nützt es, wenn unsere Leute auf Grund von Stress in einem jungen Alter ausbrennen? Das Leben ist schlicht und ergreifend länger."
"Als ich schwanger wurde, dachte ich: Ein ganzes Jahr weg vom Job, das ist zu lange. Als Tobias dann geboren und acht Monate alt war, da hätte ich sicher noch zu Hause bleiben können, denn da fing alles an, richtig Spaß zu machen. Andererseits habe ich mich auch auf meinen Job gefreut. Und so war es natürlich ideal, dass wir Tobias noch nicht in die Krippe geben mussten, sondern dass er daheim bei seinem Vater war."
Am Herd rührt Martin langsam den Hirsebrei für Tobias. Seit drei Monaten ist der 27-jährige Polizist daheim bei seinem Sohn.
"Unter den Kollegen ist der Vaterschaftsurlaub sehr anerkannt. Die Älteren sticheln schon ab und an, aber ich glaube, das ist der pure Neid – die hatten damals ja höchstens 14 Tage. Generell finden die meisten, dass man die Möglichkeit wahrnehmen sollte, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, noch dazu bei vollem Gehalt. Denn gerade die ersten Monate sind ja eine wertvolle Zeit."
Jörgen Meyer, Konzernchef bei Majkens Arbeitgeber, der international tätigen Steuerberatungsfirma Deloitte, unterstreicht den familienfreundlichen Ansatz seines Unternehmens. Nur wenn das Privat- mit dem Geschäftsleben vereinbar sei, habe man auf Dauer motivierte Mitarbeiter – und somit Erfolg. Und das lasse man sich im Hause auch Einiges kosten. Während des Mutterschaftsurlaubes habe man Majken ihr volles Gehalt gezahlt. Und auch im Arbeitsalltag versuche man Anreize für alle Mitarbeiter zu schaffen:
"Wir finden selbst, dass wir eine Menge anbieten. Natürlich muss man die richtige Balance finden, denn unter dem Strich müssen wir ja Geld verdienen. Aber hier im Haus haben wir ein Fitness-Center, die Mitarbeiter bekommen gratis Obst, wer Überstunden macht, kriegt warmes Essen, wir haben ein Versicherungsprogramm, das gegen alle möglichen Risiken schützt, wir haben besondere Renten- und Autoversicherungsprogramme. Und dann ist es uns ganz wichtig, auch die Familien der Mitarbeiter in das Firmenleben einzubeziehen, sowohl was soziale Arrangements wie Informationsveranstaltungen betrifft, wo wir berichten, wie und wohin sich die Firma entwickelt."
Flache Strukturen und der laufende Kontakt mit den Mitarbeitern, dies beides sind Kernelemente im Hause Deloitte, berichtet Meyer. Wer etwa Überstunden mache, der könne selbst entscheiden, ob er diese ausgezahlt oder abgebummelt haben möchte.
"Natürlich war es früher sicherlich leichter, ein Unternehmen zu führen, als man über all seine Mitarbeiter quasi nach Belieben verfügen konnte. Heute aber haben sich die Zeiten geändert, und es ist sehr spannend, das eigene Unternehmen anzupassen. Ich muss zugeben, dass ich mich selbst erst einmal daran gewöhnen musste, dass selbst unsere männlichen, sehr karrierebewussten Mitarbeiter auf einmal anfingen, in den Vaterschaftsurlaub zu gehen. Aber ich muss zugeben, nachdem wir unseren Firmenalltag auch daran angepasst haben, ist das im Grunde eine sehr spannende Sache."
Doch Familienfreundlichkeit hin, Veränderungsbereitschaft her, wie anderen dänischen Unternehmen bleibt Deloitte gar keine andere Wahl, gesteht Jörgen Meyer. Zu groß sei die wirtschaftliche Konkurrenz:
"Bei uns in Dänemark gibt es derzeit schlicht und ergreifend einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Und natürlich tun wir da alles, um unsere Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Man muss langfristig denken, denn was nützt es, wenn unsere Leute auf Grund von Stress in einem jungen Alter ausbrennen? Das Leben ist schlicht und ergreifend länger."