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50.000 Fans im Stadion
Preuß (CDU): Genehmigung wäre heute nicht mehr erteilt worden

50.000 Fans waren trotz angespannter Corona-Lage im Kölner Stadion zugelassen. Unter den Bedingungen, die man jetzt habe, sei ein solche Genehmigung nicht mehr erteilt worden, glaubt Peter Preuß, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU in NRW. Er geht davon aus, dass es sehr bald Anpassungen geben wird.

Peter Preuß im Gespräch mit Maximilian Rieger | 27.11.2021
Fans vor dem Stadion in Köln
Fans vor dem Stadion in Köln (picture alliance/dpa)
50.000 Zuschauer in Köln sind möglich, weil das Gesundheitsamt das Hygienekonzept des 1. FC Köln als tragfähig eingestuft hat. Die Corona-Schutzverordnung, die in NRW gilt, lässt solche Spiele auch weiterhin zu. Demgegenüber stehen aber die Warnungen von RKI-Chef Lothar Wieler. Der fordert seit Wochen eine Kontaktreduzierung.
Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU in NRW, Peter Preuß, kritisierte im Dlf die Vollauslastung im Stadion. Kontakte seien dabei unvermeidlich. Zudem gebe es eine An- und Abreise, die quasi nicht zu kontrollieren sei. Es sei bekannt, dass auch geimpfte Personen das Virus weitergeben können.
Peter Preuß (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher
Peter Preuß (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher (picture alliance / SvenSimon)

Genehmigung wäre so wohl nicht mehr erteilt worden

Auf die Frage, warum die Corona-Schutzverordnung solche Spiele immer noch ermögliche, sagte Preuß: Man müsse „geimpften Personen auch die Möglichkeit geben, wieder ins normale Leben zurückzukommen. Das heißt noch lange nicht, dass ich ein Stadion mit 50.000 Menschen füllen muss. Ich bin mir sicher, dass eine solche Genehmigung, wie sie wohl erteilt worden ist, heute, unter den Bedingungen, die wir jetzt kennen, nicht erteilt worden wäre“, sagte Preuß zum Spiel des FC Köln.
Dass man die seit Mittwoch (24. November) geltende Corona-Schutzverordnung diesbezüglich hätte anpassen müssen, findet auch Preuß. Er habe keine Antwort darauf, warum dies nicht geschehen sei, so der CDU-Politiker. "Das ist so geprüft worden, das ist im Verordnungswege so gemacht worden. Insofern ist unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit und der Angemessenheit der Maßnahme das eben auch möglich geworden." Angemessen sei ein Spiel mit 50.000 Fans im Stadion allerdings nicht.

Veranstalter auch in der Pflicht

Preuß betonte, dass „Fußballspiele nicht generell verboten sein sollen“. Es komme sehr auf das Konzept an, das der Veranstalter vorlege. Bei Vollauslastung wie in Köln seien Bedenken aber berechtigt.
Preuß sieht auch die Veranstalter in der Pflicht, für einen sicheren Stadionbesuch zu sorgen. „Mehr geht immer und der Veranstalter ist auch in einer gewissen Verantwortung und kann ruhig über das hinausgehen was vorgegeben ist als Mindeststandard.“
Der Gesundheitsschutz habe Vorrang. Preuß geht stark davon aus, dass es mit Blick auf die Zahl der Stadionbesucher bald Anpassungen geben wird. „Ich denke, dass das relativ kurzfristig passieren wird, spätestens auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz.“