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Berlin
"Zustand des Görlitzer Parks ist beschämend" - dritte Festnahme nach mutmaßlicher Gruppen-Vergewaltigung

Berlins SPD-Landes- und Fraktionschef Saleh hält die Zustände am Görlitzer Park im Stadtteil Kreuzberg für nicht weiter hinnehmbar.

    Menschen sitzen auf der Grünfläche vom Görlitzer Park.
    Der Görlitzer Park (Deutschlandradio / Ursula Rütten)
    Mit Blick auf die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung vor einigen Wochen sagte er der Deutschen Presse-Agentur, die Zustände seien beschämend. Man dürfe keinen rechtsfreien Raum dulden, in dem die Sicherheit der Menschen nicht mehr garantiert sei. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dregger, machte sich für eine Videoüberwachung des Parks stark. Er könne sich auch vorstellen, den Park einzuzäunen und den Zugang nachts zu beschränken. Als temporäre Maßnahme für etwa ein Jahr mit anschließender Analyse der Lage könne das sinnvoll sein. "Eins ist klar: Wir müssen wirklich das Ruder rumreißen."
    Die oppositionelle Grünen-Fraktionsvorsitzende Jarasch meinte, bei der Eindämmung der Kriminalität am Görlitzer Park dürfe der Senat nicht vor erheblichen Investitionen zurückschrecken. Es habe auch in der Vergangenheit schon viele Vorschläge gegeben: "Aber immer wenn klar war, dass dafür auch Geld vom Land gebraucht wird, ist nichts daraus geworden". Allein eine gute Beleuchtung der Eingänge koste ein Vielfaches von dem, was jemals vom Senat "für den Görli" in die Hand genommen worden sei, führte Jarasch aus. Sozialarbeit allein werde es nicht richten, die Polizei allein aber auch nicht.

    Dritte Festnahme

    Polizeipräsidentin Slowik hatte unter anderem tragfähige Konzepte für Beleuchtung, Müllentsorgung, Toiletten und Spielplätze am Görlitzer Park gefordert. Sie regte auch an, das Parkgelände einzuzäunen und den Zugang zeitlich zu beschränken.
    Heute nahm die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen fest. Der 22-Jährige sei im Stadtteil Rummelsburg gefasst worden, hieß es. Zwei Männer im Alter von jeweils 22 Jahren wurden bereits in Untersuchungshaft genommen. Medienberichten zufolge stammen die Männer aus Guinea, Somalia und Guinea-Bissau. Sie sollen im Juni eine 27-jährige Frau vergewaltigt haben. Ihren gleichaltrigen Begleiter sollen sie niedergestreckt haben. Über die Hintergründe der Opfer ist bisher nichts bekannt, Für die Polizei gilt der Görlitzer Park und der angrenzende Wrangelkiez angesichts der Kriminalitätsbelastung seit vielen Jahren als Brennpunkt.
    Diese Nachricht wurde am 04.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.