Auch an der jungen Fachhochschule Stralsund gab es im Jahr 2000, dem Geburtsjahr des girls day die Situation - wie überall an Universitäten und Hochschulen mit technischem Profil im Land - 10 % und weniger Mädchen nahmen ein solches Studium auf. Deshalb kam den Verantwortlichen in Stralsund der girls day gerade recht und brachte gleich eine Frauenbewegung in Gang. Eva Maria Mertens vom Frauenkompetenzzentrum:
OT: Und deswegen haben wir gesagt: okay wir machen auf der einen Seite den Frauenstudiengang und auf der anderen Seite lassen wir das ganze Programm, wies vorher schon war, weiterlaufen mit girls day, Schnupperstudium, Schnuppertag, mit verschiedenen Angeboten für die Schülerinnen, daß die die HS kennenlernen und sich vorstellen können, was Technisches zu machen, weil sie schon mal in den Laboren waren.
Die 21 jährige Jana Motzinsky studiert im 4. Semester Wirtschaftsingenieurwesen. Zum Frauenstudiengang kam sie zufällig bei ihren Recherchen. War dann aber begeistert. Ihre Lieblingsfächer am Gymnasium waren Mathematik, Physik, Chemie und für Wirtschaft interessiert sie sich auch. Die Studentin ist glücklich in einer nur 15 Mädchen zählenden Seminargruppe zu sein:
" Es ist einfach so,: Männer und Frauen lernen anders. Die Professoren geben viele Fächer- wir haben die technischen Fächer unter uns - und da merkt man, dass die Männer anders rangehen mit uns."
Petra Jordanow, Professorin für Ingenieurökonomie ist maßgeblich daran beteiligt, dass der Frauenstudiengang in Stralsund eingeführt wurde. Zuerst musste sie Überzeugungsarbeit bei den männlichen Kollegen leisten. Bis ihr dann jemand mal erzählte, dass er beim Lehren immer an seine Töchter denkt. Wie würde er ihnen das beibringen. Der Ansatzpunkt, warum gerade Wirtschaftsingenieurwesen zum Frauenstudiengang wurde, erklärt die Professorin so:
" Das soll ein Profil sein von der Ausbildung einer Ingenieurin, die Technik versteht und die gleichzeitig auch in der Lage ist Technik zu präsentieren, anderen zu erklären und damit in interdisziplinären teams zu arbeiten und auch diese Vernetzung herzustellen und auch noch Marketing darstellen, Kontakte halten kann."
Die Rechnung ist aufgegangen. Die ersten Absolventen haben die Fachhochschule Stralsund verlassen, sind in der Wirtschaft untergekommen. Petra Jordanow weiß, dass eine junge Frau über ihre Diplomarbeit bei Lufthansa nun bei Airbus in Hamburg arbeitet. Nur 40 Prozent der Absolventinnen allerdings bleiben in Mecklenburg- Vorpommern, bedauert die Dozentin.. - Eine interessante Feststellung hat sie bei einer Befragung der Studentinnen im höheren Semester gemacht. Sie hatte gefragt, ob der Frauenstudiengang für sie wieder in Frage käme:
"Die haben mir dann gesagt: eigentlich hab ich festgestellt, ich hätte den gar nicht gebraucht. Ich hätte auch so Technik studieren können. Und da ist eigentlich der positive Effekt eingetreten, den wir haben wollten. Wir haben das Selbstbewusstsein gestärkt, sie haben Spaß an der Technik gehabt, die haben erlebt, dass sie das können."
Natürlich sind die Männer nach wie vor in der Mehrheit, natürlich begucken sie den Frauenstudiengang argwöhnisch, aber beeindrucken kann man nur mit Leistung:
"Ja wir haben das alles einfacher - das denken die Männer- und ich denke schon das dauert ne Zeit bis die Jungen dann auch sehen wie viel Arbeit wir da auch reinstecken, dass wir da die Leistung bringen die wir bringen und dass wir's nicht einfacher haben. Das ist nicht so."
Am Ende sind die Studienergebnisse der jungen Frauen genauso gut wie die der Männer. Männer und Technik- das ist keine von Natur aus gegebene Verbindung, sagt Petra Jordanow. Frauen nutzen heute ganz genauso die Technik - im Haushalt sogar mehr noch. Und Frauen sind anwendungsorientiert. Viele Firmen wissen das mittlerweile auch zu schätzen. Ein Umdenken bei der Erziehung der Mädchen aber müsste früh einsetzen:
OT Wir wissen aus Forschungen, dass etwa bis zum 12. Lebensjahr Mädchen und Jungen wissen, was sie mal nicht werden wollen. D.h. dass sie nach dem 12. Lebensjahr, wenn man sie dann zu Technik überzeugt, ist es eigentlich schon zu spät. Dann ist die Entscheidung schon unter Umständen dagegen gefallen.
Die angehende Ingenieurin Claudia Behm hat sich erst am Ende ihrer Schulzeit entschieden. Mit diesem Studium ist sie sehr zufrieden:
OT: Weil es eben vielseitig ist, weil es eben auch so komplex ist. Man kann in jedem Unternehmen von der Konstruktion bis hin in die Buchhaltung- überall haben wir Einblick oder können wir auch letztendlich.
Viele der jungen Frauen brauchen einen Anstoß, deshalb ist sich Organisatorin des girls days in Stralsund, Eva Maria Mertens, sicher dass das erfolgreiche Modell Frauenstudiengang weiterbestehen wird:
" Und wenn da in 20 Jahren sone grundlegende Änderung ist, dass wir sagen wir brauchen den Frauenstudiengang nicht mehr - Super"
Jetzt jedenfalls wird der girls day von mehreren 100 Mädchen allein in Mecklenburg Vorpommern genutzt.
OT: Und deswegen haben wir gesagt: okay wir machen auf der einen Seite den Frauenstudiengang und auf der anderen Seite lassen wir das ganze Programm, wies vorher schon war, weiterlaufen mit girls day, Schnupperstudium, Schnuppertag, mit verschiedenen Angeboten für die Schülerinnen, daß die die HS kennenlernen und sich vorstellen können, was Technisches zu machen, weil sie schon mal in den Laboren waren.
Die 21 jährige Jana Motzinsky studiert im 4. Semester Wirtschaftsingenieurwesen. Zum Frauenstudiengang kam sie zufällig bei ihren Recherchen. War dann aber begeistert. Ihre Lieblingsfächer am Gymnasium waren Mathematik, Physik, Chemie und für Wirtschaft interessiert sie sich auch. Die Studentin ist glücklich in einer nur 15 Mädchen zählenden Seminargruppe zu sein:
" Es ist einfach so,: Männer und Frauen lernen anders. Die Professoren geben viele Fächer- wir haben die technischen Fächer unter uns - und da merkt man, dass die Männer anders rangehen mit uns."
Petra Jordanow, Professorin für Ingenieurökonomie ist maßgeblich daran beteiligt, dass der Frauenstudiengang in Stralsund eingeführt wurde. Zuerst musste sie Überzeugungsarbeit bei den männlichen Kollegen leisten. Bis ihr dann jemand mal erzählte, dass er beim Lehren immer an seine Töchter denkt. Wie würde er ihnen das beibringen. Der Ansatzpunkt, warum gerade Wirtschaftsingenieurwesen zum Frauenstudiengang wurde, erklärt die Professorin so:
" Das soll ein Profil sein von der Ausbildung einer Ingenieurin, die Technik versteht und die gleichzeitig auch in der Lage ist Technik zu präsentieren, anderen zu erklären und damit in interdisziplinären teams zu arbeiten und auch diese Vernetzung herzustellen und auch noch Marketing darstellen, Kontakte halten kann."
Die Rechnung ist aufgegangen. Die ersten Absolventen haben die Fachhochschule Stralsund verlassen, sind in der Wirtschaft untergekommen. Petra Jordanow weiß, dass eine junge Frau über ihre Diplomarbeit bei Lufthansa nun bei Airbus in Hamburg arbeitet. Nur 40 Prozent der Absolventinnen allerdings bleiben in Mecklenburg- Vorpommern, bedauert die Dozentin.. - Eine interessante Feststellung hat sie bei einer Befragung der Studentinnen im höheren Semester gemacht. Sie hatte gefragt, ob der Frauenstudiengang für sie wieder in Frage käme:
"Die haben mir dann gesagt: eigentlich hab ich festgestellt, ich hätte den gar nicht gebraucht. Ich hätte auch so Technik studieren können. Und da ist eigentlich der positive Effekt eingetreten, den wir haben wollten. Wir haben das Selbstbewusstsein gestärkt, sie haben Spaß an der Technik gehabt, die haben erlebt, dass sie das können."
Natürlich sind die Männer nach wie vor in der Mehrheit, natürlich begucken sie den Frauenstudiengang argwöhnisch, aber beeindrucken kann man nur mit Leistung:
"Ja wir haben das alles einfacher - das denken die Männer- und ich denke schon das dauert ne Zeit bis die Jungen dann auch sehen wie viel Arbeit wir da auch reinstecken, dass wir da die Leistung bringen die wir bringen und dass wir's nicht einfacher haben. Das ist nicht so."
Am Ende sind die Studienergebnisse der jungen Frauen genauso gut wie die der Männer. Männer und Technik- das ist keine von Natur aus gegebene Verbindung, sagt Petra Jordanow. Frauen nutzen heute ganz genauso die Technik - im Haushalt sogar mehr noch. Und Frauen sind anwendungsorientiert. Viele Firmen wissen das mittlerweile auch zu schätzen. Ein Umdenken bei der Erziehung der Mädchen aber müsste früh einsetzen:
OT Wir wissen aus Forschungen, dass etwa bis zum 12. Lebensjahr Mädchen und Jungen wissen, was sie mal nicht werden wollen. D.h. dass sie nach dem 12. Lebensjahr, wenn man sie dann zu Technik überzeugt, ist es eigentlich schon zu spät. Dann ist die Entscheidung schon unter Umständen dagegen gefallen.
Die angehende Ingenieurin Claudia Behm hat sich erst am Ende ihrer Schulzeit entschieden. Mit diesem Studium ist sie sehr zufrieden:
OT: Weil es eben vielseitig ist, weil es eben auch so komplex ist. Man kann in jedem Unternehmen von der Konstruktion bis hin in die Buchhaltung- überall haben wir Einblick oder können wir auch letztendlich.
Viele der jungen Frauen brauchen einen Anstoß, deshalb ist sich Organisatorin des girls days in Stralsund, Eva Maria Mertens, sicher dass das erfolgreiche Modell Frauenstudiengang weiterbestehen wird:
" Und wenn da in 20 Jahren sone grundlegende Änderung ist, dass wir sagen wir brauchen den Frauenstudiengang nicht mehr - Super"
Jetzt jedenfalls wird der girls day von mehreren 100 Mädchen allein in Mecklenburg Vorpommern genutzt.