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Fußball-WM 2006
Zwanziger nicht vor Gericht erschienen: "Sommermärchen-Prozess" unterbrochen

Wegen einer unentschuldigten Abwesenheit des ehemaligen DFB-Funktionärs Theo Zwanziger ist der sechste Verhandlungstag im sogenannte Sommermärchen-Prozess um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland unterbrochen worden.

    Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger
    Weil Ex-DFB-Präsident Zwanziger unentschuldigt vor Gericht fehlte, wird die Verhandlung vorerst ausgesetzt. (Archivbild) (picture alliance / Arne Dedert / dpa)
    Der wegen Steuerhinterziehung angeklagte frühere Präsident des Deutschen Fußball-Bundes fehlte, ohne dem Landgericht Frankfurt am Main ein erforderliches Attest für seine Verhandlungsunfähigkeit vorgelegt zu haben. Die Vorsitzende Richterin Distler setzte die Verhandlung zunächst für 30 Minuten aus, um Zwanzigers Anwalt die Möglichkeit zur Beibringung eines offiziellen Attests einzuräumen. Wenn kein Attest vorliege, müsse man Zwanziger vorführen.
    In dem Prozess müssen sich die ehemaligen DFB-Funktionäre Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall verantworten. Sie sollen eine im April 2005 an den Weltverband FIFA erfolgte Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro in der Steuererklärung für 2006 unrechtmäßig als Betriebsausgabe deklariert und damit die Steuer für das WM-Jahr um rund 13,7 Millionen Euro verkürzt haben. Alle drei Angeklagten weisen den Vorwurf strikt zurück.
    Diese Nachricht wurde am 25.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.