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Zwei, die der Himmel geschickt hat

Obwohl ihr filmisches Schaffen von vielen Kritikern über Jahrzehnte hinweg eher abfällig bewertet wurde, sind Stan Laurel und Oliver Hardy zweifellos das berühmteste Komikerduo der Filmgeschichte. Die "Lange Nacht" beschreibt die wechselvollen Karrieren der beiden begnadeten Schauspieler und was bis heute deren einzigartige Komik ausmacht. Vor allem aber macht sie deutlich, dass Stan und Ollie weitaus mehr waren als nur "Dick und Doof".

Von Christian Blees | 02.02.2008
    Was sie ausmachte beschreibt Harry Hoppe, Betreiber des Laurel-und-Hardy-Archivs in Düsseldorf

    "Sie waren sehr unterschiedlich. Oliver Hardy war sicherlich mehr ein Lebemann, der bestimmt der bessere Schauspieler von den beiden war. Aber nachdem die letzte Klappe gefallen ist, ist Oliver Hardy aus dem Studio gegangen, hat gerne Golf gespielt, war ein Gesellschaftsmensch, hat oft Partys und Feten gemacht, und Stan war halt ein Workaholic, der von morgens bis abends im Studio war, der mit an den Gags geschrieben hat, er saß mit im Schneideraum, hat teilweise auch Regie geführt, und war halt von morgens bis abends mit dem Film beschäftigt."

    Stan: der freundliche Mann mit dem kindhaften Gemüt

    Eine überaus wechselvolle Karriere war den beiden begnadeten Schauspieler beschieden. Stan - geboren am 16. Juni 1890 - hieß eigentlich Arthur Stanley Jefferson. Wäre es nach dem Willen des Vaters gegangen, wäre er Theatermanager geworden. Doch Stan will lieber selbst auf der Bühne stehen, als nur im Hintergrund die Fäden zu ziehen.

    Jahre später landet er durch Zufall in einer Truppe mit Charlie Chaplin. 1910 gingen sie gemeinsam auf Tournee in den USA, die ein Flop wurde. Zwei Jahre später geht er erneut in die USA und beschließt, dort zu bleiben. Er tingelt mit wechselnden Bühnenpartnern durch die Lande. Seine damalige Lebensgefährtin und Bühnenpartnerin Mae Dahlberg verhilft ihm dann auch zu seinem Künstlernamen.

    " Plötzlich schlug ich eine Seite auf, die eine Abbildung des berühmten römischen Generals Scipio zeigte. Den Namen werde ich nie vergessen. Um seinen Kopf war ein Lorbeerkranz gewunden - auf Englisch "Laurel". Ich blickte nur auf den Lorbeerkranz, und irgendwie bekam ich das Wort "Laurel" nicht mehr aus meinem Kopf. Ich sprach es laut vor mich hin: "Laurel, Laurel - Stan Laurel." Stan, der mit irgendetwas anderem beschäftigt war, fragte "Was ist los?" Und ich antwortete: "Laurel, Stan Laurel. Wie findest du das als Künstlername?" Stan murmelte den Namen ein paar Mal vor sich her und sagte dann: "Hört sich gut an." So einfach kam er damals zu seinem Namen."

    Stan entwickelt in zahlreichen Kurzfilm-Komödien einen Charakter, dem er selbst auch Jahrzehnte später noch treu bleiben wird: einen immer freundlichen Mann mit einem geradezu kindhaften Gemüt. Doch damit nicht genug: Das Entwickeln der Drehbücher und das Ausarbeiten der Gags am Set hat ihm schon immer mindestens genauso viel Spaß gemacht wie die Arbeit vor der Kamera.

    Im Frühjahr 1917 begegnet er in der Kurzkomödie "Nuts in May" einem schwergewichtigen Kollegen, der bis dahin schon in über einhundert Filmen mitgespielt hat - Oliver Hardy.

    Ollie: Gefühle unter Einsatz des ganzen Körpers

    Oliver Norvell Hardy kommt am 18. Januar 1892 in Harlem, im US-Bundesstaat Georgia, zur Welt. Sowohl die Mutter, Emily, als auch der Vater, Oliver senior, sind vorher schon ein- beziehungsweise zweimal verheiratet gewesen. Aus ihren früheren Beziehungen haben beide insgesamt sieben Kinder in die gemeinsame Ehe mitgebracht. Oliver ist Kind Nummer acht. Der Vater arbeitet als Manager im Hotelgewerbe. Er stirbt, völlig überraschend, nur zehn Monate nach Olivers Geburt. Nach entbehrungsreichen Jahren übernimmt seine Mutter die Führung des besten Hotels in Milledgeville. Viele der Gäste des "Baldwin" stammen aus dem Theater- und Showgeschäft und üben auf Oliver eine ungewöhnliche Faszination aus. Immer wieder sitzt er in der Hotelhalle, studiert das übertriebene Gehabe der Schauspieler und fängt an, deren Manierismen zu imitieren.

    Seine weitere Leidenschaft ist die Musik. Als professioneller Sänger auf der Bühne zu stehen - das ist es, wovon Oliver die nächsten Jahre über tagtäglich träumen wird. Als er 14 Jahre alt war, flüchtete er vor der Schule nach Atlanta. Seine Filmkarriere beginnt in Jacksonville: In dem Film Outwittin' Dad, der im April 1914 in die Kinos kommt.

    Es dauert aber nicht lange, bis immer mehr Regisseure erkennen, dass dieser Oliver Hardy über außergewöhnliche schauspielerische Fähigkeiten verfügt. Was ihn von den meisten seiner Kollegen positiv abhebt, ist die Fähigkeit, Gefühle unter Einsatz des ganzen Körpers auszudrücken. Da, wo andere nur ihr Gesicht per Großaufnahme in die Kamera halten, setzt Oliver jedes einzelne Pfund Körpergewicht ein - mit wachsendem Erfolg: aus Neben- werden Hauptrollen.

    Dick, wie er in der deutschen Serie heißt, ist schon als Jugendlicher stark übergewichtig ist. Mit 15 Jahren wiegt er 120 Kilo -, liegt vor allem daran, dass er unglaublich viele Süßigkeiten in sich hineinstopft. Ollie wird Zeit seines Lebens unter seinem Übergewicht leiden - es aber nie öffentlich eingestehen.

    Ein einzigartiges Comedy-Rezept

    Zwischen August 1926 und Juni 1927 entstehen in den Hal Roach-Studios unter anderem zehn Kurzfilme, in denen Stan Laurel und Oliver Hardy gemeinsam vor der Kamera stehen - wenn auch eher zufällig. Von dem gezielt zusammen gestellten Duo, das später einmal weltberühmt werden soll, kann in dieser Zeit noch keine Rede sein.

    Im Juni 1927 beginnen die Dreharbeiten zum ersten Film, der unter der Bezeichnung "Laurel-and-Hardy-Comedies" in die Kinos kommt. "The Second Hundred Years" zeigt, wie Stan und Ollie, als Anstreicher getarnt, aus dem Gefängnis ausbrechen. Der Film wird auf Anhieb richtungsweisend für praktisch alle Laurel-und-Hardy-Komödien, die in den nächsten Jahren entstehen.

    Erfolgreiche Komik, das hieß bis dahin eigentlich immer, in Filme, die meistens zehn oder zwanzig Minuten kurz sind, so viel Handlung hineinzupacken wie nur irgend möglich, frei nach dem Motto: Hauptsache Action.

    Zitat Leo McCarey, der an vielen der frühen Laurel-und-Hardy-Filme beteiligt war
    "In den zwanziger Jahren wie heute hatten die Komiker meist die Tendenz, zuviel zu machen. Mit Laurel und Hardy haben wir die entgegen gesetzte Konzeption der Komik eingeführt. Ich habe versucht, die beiden so zu führen, dass sie nichts taten und nichts ausdrückten, dabei aber ernst blieben. In dem Film FROM SOUP TO NUTS spielt Hardy zum Beispiel einen Kellner und hat eine Torte zu servieren. In dem Augenblick, da er über die Türschwelle tritt, stolpert er, schlägt lang hin und bekommt die Torte mitten ins Gesicht. Ich schrie ihm zu: "Bleib so! Rühr' dich nicht! Bleib ganz ruhig so - lass' dir die Torte im Gesicht verlaufen!" Und eineinhalb Minuten lang hörte das Publikum nicht auf zu lachen, während Hardy unbeweglich blieb und die Torte ihm im Gesicht verlief."

    Mindestens genauso wichtig ist die Tatsache, dass die beiden auf fertige Drehbücher vollständig verzichten.

    Laurel und Hardy entwickeln die Handlungen ihrer einzelnen Filme oft aus einer einzigen Situation heraus. Dazu wird die Ausgangsszene ganz einfach nach und nach so weit ausgebaut, bis schließlich genügend Material für zwanzig Minuten Film zusammen gekommen ist. Das Wichtigste dabei ist, dass Stan, Ollie und ihre Kollegen das Meiste improvisieren.

    Der beim Dreh wirklich bestimmt, wo es lang geht, heißt Stan Laurel. Der Laurel-und-Hardy-Biograph John McCabe schreibt.

    "Ein Dummkopf braucht ganz einfach eine gewisse Zeit, um zu begreifen, was passiert ist. Darum zählte Babes Blick in die Kamera schon bald zu seinem Standardrepertoire. Das Publikum erhält dadurch immer ausreichend Zeit, nicht nur über Stans Dummheit zu lachen, sondern auch über Ollies entsprechende Reaktion darauf. Und auf geradezu magische Art und Weise folgt der nächste Gag in den Filmen von Laurel und Hardy immer erst dann, wenn das Gelächter des Publikums über den vorangegangenen Gag bereits abgeebbt ist. Was allerdings kein Zufall ist. Denn als Stan noch ein eher unbekannter Solo-Schauspieler war, hatte er des Öfteren das Gefühl gehabt, dass seine Regisseure ab und zu einen Gag gewissermaßen verschenkten - nämlich immer dann, wenn das Publikum noch über einen Gag lachte, während schon der nächste folgte. Das wollte er bei den Laurel-und-Hardy-Filmen unbedingt verhindern. Darum hat er, zusammen mit ein paar Studio-Mitarbeitern, regelmäßig Vorab-Aufführungen des neuesten Laurel-und-Hardy-Films besucht. Mit Hilfe einer Stoppuhr haben sie dann genau aufgeschrieben, an welchen Stellen das Publikum wie lange lachte. Dann gingen sie zurück ins Studio, und Ollies entgeisterte Blicke in die Kamera wurden am Schneidetisch in den einzelnen Szenen entweder verlängert oder auch schon mal ganz heraus geschnitten - je nachdem, wie das Publikum in den Probeaufführungen reagiert hatte. Auf diese Weise konnte man die jeweiligen Filme ganz genau auf ein durchschnittliches Kinopublikum im wahrsten Sinne des Wortes zuschneiden, ohne einen einzelnen Lacher zu vergeuden."

    Den Sprung vom Stumm- zum Tonfilm haben Stan und Ollie geschafft. Was aber ist mit ihren Fans außerhalb der USA? Immerhin sind Laurel und Hardy jenseits des Atlantiks mindestens genauso beliebt wie in den USA - nur sprechen oder verstehen dort die wenigsten Menschen die englische Sprache. Um auf die lukrativen Einnahmen aus dem fremdsprachigen Ausland nicht verzichten zu müssen werden von den einzelnen Filmen so genannte phonetische Fassungen anfertigen.

    Stan Laurel: "Synchronisation gab es damals noch nicht. Darum drehten wir jeden Film erst einmal komplett in Englisch. Anschließend kamen wir mit französischen, deutschen, italienischen und spanischen Dolmetschern zusammen, die die Dialoge in die verschiedenen Sprachen übersetzt haben. Dann bauten wir die Kamera für die erste Szene auf. Der Dolmetscher erklärte uns erst noch mal auf Englisch, um was es in dem Dialog ging, bevor er das Ganze auf Französisch wiederholte. Das, was er sagte, haben wir uns in Lautsprache so aufgeschrieben, wie es sich für uns anhörte. Und weil wir wussten, was das Geschriebene zu bedeuten hatte, konnten wir es beim Drehen korrekt betonen. So drehten wir also die französische Fassung der ersten Szene. Dann wurde die Kamera angehalten und die deutsche Fassung der Szene gedreht. Jede Szene haben wir viermal gedreht, bevor die Kamera für die nächste Einstellung umgestellt wurde. Die Fans in den einzelnen Ländern hatten keine Probleme damit, uns zu verstehen, und ich glaube, darum waren wir in Übersee auch so populär. Als wir dann später mal nach Europa gefahren sind, waren die Leute alle völlig überrascht, dass wir gar nicht ihre Sprache sprachen."

    Einzigartige Komik

    Vor allem beim männlichen Geschlecht stehen Laurel und Hardy bis heute hoch im Kurs. Männer können sich nämlich, so glauben zumindest viele Filmwissenschaftler, auf geradezu idealtypische Weise mit beiden identifizieren. Stan und Ollie verkörpern demnach nicht nur perfekt das sprichwörtliche Kind im Manne, sondern entwickeln auch denselben Ehrgeiz.

    Dazu ihr Biograph, John McCabe.
    " Sie sind wie wir alle. Sie versuchen mit aller Macht, voran zu kommen, obwohl jedes nur denkbare Unheil auf dieser Welt über sie hereinzubrechen scheint. Was sie so irrsinnig witzig macht, sind ihre unglaublichen Versuche, aus dem ganzen Schlamassel jeweils wieder herauszukommen. Und irgendwie schaffen sie das auch immer - wenn auch meistens auf eine völlig unkonventionelle Art und Weise."

    Und es geht einiges zu Bruch

    Theo Lingen: "Sie werden sich sicher schon oft gefragt haben, warum in den Filmen von Mr. Laurel und Mr. Hardy so viel kaputtgehen muss. Nun, die Antwort auf diese Frage ist leicht zu finden. Der tiefe Sinn jeder Komik ist es, die aus den Fugen geratene Welt wieder in Ordnung zu bringen. Damit das aber geschehen kann, muss erst einmal tabula rasa gemacht werden. Alles, was die Harmonie der Welt stört, muss radikal abgeräumt werden, in einem Akt der Befreiung, der erleichtert und erheitert."

    Als "Dick und Doof" in Deutschland

    Am 17. Juli 1970 läuft im Zweiten Deutschen Fernsehen die erste Folge einer neuen, wöchentlichen Fernsehserie mit dem Titel "Dick und Doof". Gezeigt werden Filme, die alle schon vor 30, 40 Jahren gedreht worden sind, natürlich in Schwarz-Weiß und zum Teil sogar stumm. Trotzdem entpuppen sich die 25minütigen Episoden im ZDF auf Anhieb als Publikumsrenner:

    Auch für Cem Özdemir, Europaabgeordneter der Grünen, gehörten die Folgen zum festen Bestandteil der Woche

    "Es war so eigentlich immer der Wochen-Höhepunkt immer. Freitagabends mit meinem Vater zusammen das anschauen, und das eigentlich Woche für Woche. Und irgendwann mal haben sich die ganzen Nachbarschaftskinder auch bei uns immer versammelt, um Stan und Ollie anzuschauen - leider damals, völlig bescheuert, Dick und Doof genannt. Na, und da gab's immer großen Stan-und-Ollie-Treffpunkt bei uns."

    Auf den Spuren von Laurel und Hardy

    The Official Website of Laurel und Hardy

    In der Messer- und Klingenstadt Solingen befindet sich das erste und bislang einzige offizielle Laurel-und-Hardy-Museum auf deutschem Boden. Hier findet sich so ziemlich alles, was mit den beiden Komikern zu tun hat: von der einfachen Anstecknadel über Briefe mit Original-Unterschriften bis hin zur Laurel-und-Hardy-Klobürste.

    Öffnungszeiten:
    Das Museum ist an jedem letzten Wochenende im Monat geöffnet.
    Samstag: 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr
    Sonntag: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

    Wolfgang Günther, der Betreiber des Museums

    "Denn ich habe mich damals, in den 70er Jahren, über diese ZDF-Programme sehr geärgert, weil diese Filme, die Laurel-und-Hardy-Filme, doch weitestgehend zerschnippelt, zerstückelt dargeboten wurden. Ich bin dann in Holland fündig geworden mit einem ersten Film, auf dem Trödelmarkt gefunden, und das war eigentlich der Beginn meiner Sammlung."

    Laurel & Hardy Archive in Düsseldorf von Harry Hoppe

    1965 wurde der Dachverband "Sons of the desert" ("Wüstensöhne")gegründet, deren Mitglieder dem Schaffen ihrer beiden Lieblinge bis heute weltweit in regelmäßigen Treffen huldigen. Benannt ist der weltweite Fanclub "Sons of the desert" nach dem gleichnamigen Film. In diesem versuchen Stan und Ollie ihren Frauen klar zu machen, dass sie unbedingt an einem Jahrestreffen ihres Männerbundes teilnehmen müssen.

    Einem Wunsch Stan Laurels folgend, tragen die Wüstensöhne bei den Treffen in der Regel einen Fez oder einen Button mit dem Motto "Zwei Seelen ohne eine einzigen Gedanken". Ergänzt wird der Spruch auf dem Vereinswappen durch zwei Bowler-Hüte, das typische Erkennungszeichen von Laurel und Hardy.

    Von 1926 bis 1950 drehten die Beiden 106 Filme zusammen. (Filmsuche im Filmlexikon)

    Auch in Ulverston/GB, dem Geburtsort von Stan Laurel, gibt es ein Museum
    The Laurel and Hardy Museum


    Laurel and Hardy Museum in Georgia, dem Geburtsort von Oliver Hardy


    "Sons of the Desert", The International Laurel and Hardy Society


    Deutsche Laurel and Hardy Fanseite
    Deutsche Laurel and Hardy Fanseite

    Zu zweit zur Legende: Vor 50 Jahren starb der Komiker Oliver Hardy
    Kalenderblatt Deutschlandfunk

    Sie waren vorher schon Teil der Unterhaltungsindustrie, erreichten aber erst als Duo einen weltweiten Bekanntheitsgrad. 30 Jahre lang haben "Laurel & Hardy" Filme miteinander gedreht. Aufgehört haben sie erst, als Oliver Hardy alias "Dick" am 7. August 1957 starb.
    (Kalenderblatt Deutschlandfunk vom 7.8.2007)

    Literturtipps

    Vom Autor des Features, Christian Blees, Jahrgang 1964, ist folgendes Buch, das allerdings vergriffen ist.
    Laurel und Hardy - Ihr Leben, ihre Filme
    Trescher Verlag, 4. Auflage 2003 (vergriffen)

    Stan Laurel und Oliver Hardy waren das berühmteste Komikerduo der Filmgeschichte. Dass beide weitaus mehr waren als 'Dick und Doof', als die sie die meisten deutschen Zuschauer kennengelernt haben, zeigt dieses Buch. Ausführlich beschreibt es den Werdegang der beiden Schauspieler, ausgehend von ihren Solojahren bis hin zum traurigen Ende ihrer gemeinsamen, glanzvollen Karriere. Darüber hinaus werden sämtliche der insgesamt über hundert Filme des Duos ausführlich vorgestellt.

    Blees, Christian
    Laurel und Hardy - Mehr als nur dick und doof
    Audiobuch Verlag, 1 CD / 14.95 Euro, 978-3-89964-258-2

    Schon kurz nach ihrem ersten gemeinsamen Leinwandauftritt wurden sie zu gefeierten Weltstars: Stan Laurel und Oliver Hardy, alias "Dick und Doof". Christian Blees würdigt in seinem neuen Feature das berühmteste Komikerduo der Filmgeschichte. Experten wie Harry Hoppe (Laurel und Hardy-Archiv Düsseldorf) gewähren Einblicke in ihr Leben vor und hinter den Kulissen - abgerundet durch Original-Melodien aus den Laurel und Hardy-Filmen.
    Hörprobe

    Aping, Norbert
    Das Dick und Doof Buch
    Die Geschichte von Laurel & Hardy in Deutschland
    576 S., 2. akt. Aufl., 2200 Abb., über 600 Seiten Anhänge auf CD
    ISBN: 978-3-89472-491-7, Preis: 38,00 Euro
    Laurel und Hardy, eines der berühmtesten Komiker-Duos der Filmgeschichte erfreute sich in Deutschland schon früh einer beispiellosen Popularität. Fast von Beginn an unter dem wenig schmeichelhaften und bis heute umstrittenen Künstlernamen ‘Dick und Doof' bekannt, gewannen die beiden Schauspieler hier bereits zu Zeiten der Weimarer Republik eine beachtliche Fangemeinde für sich. Selbst während des Naziregimes konnten sich die beiden Meister der Groteske zunächst weiter behaupten. Erst ein allgemeines Importverbot amerikanischer Filme im Jahr 1938 stoppte zeitweilig ihre Erfolgsserie in Deutschland, an die sie jedoch nach Kriegsende bald wieder anknüpfen konnten.

    Norbert Aping lässt in diesem Buch die Geschichte der Laurel-und-Hardy-Rezeption in Deutschland von den ersten Kurzfilmen in den 20-er Jahren über die großen Erfolge der Langspielfilme bis hin zur Vermarktung von Laurel und Hardys Werk im Fernsehen, auf Video und auf DVD in der Gegenwart lebendig werden.

    Seiner Spurensuche legt Aping dabei eine mehrjährige akribische Forschungsarbeit zu Grunde, bei der zahlreiche Quellen wie etwa Zensurkarten, zeitgenössische Filmbesprechungen, Original-Werbematerial, die Laurel-und-Hardy-Filme in ihren verschiedenen noch überlieferten Sprach- und Synchronfassungen sowie Berichte von Zeitzeugen herangezogen werden.

    Auf der Basis dieses umfangreichen Materials gelingt es Aping zudem mit einigen hartnäckigen ‘Legenden' wie etwa der von Laurel und Hardys Deutschlandbesuch, den es nie gegeben hat, aufzuräumen und nachweislich falsche Einträge in Filmografien zu korrigieren. Das Buch dokumentiert sämtliche Kurz- und Langfilmfassungen, Trailer sowie Filmausschnitte, wie sie im deutschen Kino und im deutschen Fernsehen zu sehen waren. Eine umfassende circa 300 Seiten lange Filmografie wird - neben anderen Materialien - zusätzlich zum Buch in digitaler Form zur Verfügung stehen.

    Das Dick und Doof Buch stellt damit eine enorme Forschungsleistung dar und schließt eine große Lücke in der bislang kargen deutschen Laurel-und-Hardy-Forschungslandschaft.