SWR-Bericht
Zwei Turn-Trainer in Stuttgart müssen wegen Missbrauchsvorwürfen gehen

Nach den schweren Vorwürfen von Spitzenturnerinnen wegen Fehlverhaltens am Bundesstützpunkt in Stuttgart gibt es offenbar personelle Konsequenzen. Das sagte ein Funktionär des Schwäbischen Turnerbunds dem SWR. Demnach wird die Zusammenarbeit mit einem Trainer und einer Trainerin beendet. Namen wurden nicht bekannt.

    Helen Kevric am Stufenbarren
    Helen Kevric am Stufenbarren im Dezember 2024 (IMAGO / 24passion)
    Nach SWR-Informationen ist von den Veränderungen auch das Training der Top-Athletin Helen Kevric betroffen. Die 16-Jährige war bei den Olympischen Spielen in Paris Sechste am Stufenbarren und Achte im Mehrkampf geworden. Der Funktionär sagte, aktuell gehe es darum, das Training für betroffene Turnerinnen und Turnern trotz der Kündigungen der Betreuer sicherzustellen.
    Mehrere ehemalige Auswahl-Turnerinnen hatten zuletzt schwere Vorwürfe erhoben - vor allem gegen den Stützpunkt in Stuttgart, unter anderem beklagten sie "systematischen körperlichen und mentalen Missbrauch". Auch aktive Sportlerinnen wie Lara Hinsberger meldeten sich zu Wort. Auf Instagram schrieb Hinsberger: "In Stuttgart wurde ich behandelt wie ein Gegenstand."
    Der Deutsche Turner-Bund hat eine externe und unabhängige Klärung angekündigt. Eine Frankfurter Kanzlei soll "mit der umgehenden Untersuchung der Vorwürfe" beauftragt werden.
    Diese Nachricht wurde am 22.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.