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Weltklimakonferenz
Zweiwöchige Beratungen im Vorfeld der COP28 gestartet - Kritik an Gastgeber Dubai

In Bonn hat ein zehntägiges Vorbereitungstreffen zur Weltklimakonferenz Ende des Jahres in Dubai begonnen. Die zuständige Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Morgan, sagte, die Bundesregierung und die EU wollten eine breite Koalition für eine ambitionierte globale Klimapolitik aufbauen, um in Dubai wegweisende Entscheidungen treffen zu können.

    Nordrhein-Westfalen, Bonn: Delegierte der UN-Klimakonferenz warten am Montagmorgen vor dem World Conference Center in Bonn. Die zehntägige Konferenz in Bonn dient der Vorbereitung der Weltklimakonferenz (COP28) Ende des Jahres in Dubai.
    In Bonn wird die COP28 vorbereitet, die vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai stattfinden soll. (Christoph Driessen/dpa)
    Die Weltgemeinschaft schlafwandle auf einen Abgrund zu, sagte Morgan mit Blick auf den jüngsten Bericht des Weltklimarats, demzufolge weitaus größere Anstrengungen für die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erforderlich sind. Man brauche einen klaren Fahrplan für den Ausstieg aus den fossilen Energien. Deutschland hat auf Initiative von Bundeskanzler Scholz bereits den sogenannten „Klimaclub“ ins Leben gerufen, an dem sich auch die G7-Staaten beteiligen.
    Greenpeace-Chef Kaiser kritisierte, in Deutschland spielten Klimakrisenleugner und -skeptiker in der Diskussion um das Heizungsgesetz auf Zeit. Dabei müssten die Weichen jetzt gestellt werden. Die Lage bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sei nach wie vor die, dass der globale CO2-Ausstoß viel zu hoch sei, sagte Kaiser der Deutschen Presse-Agentur. Trotz aller Bemühungen gebe es weiterhin steigende Emissionen. Kaiser schlägt als Sofortmaßnahme ein Tempolimit in Deutschland vor. Man müsse schnell raus aus der fossilen Verbrennung und brauche eine Politik, die mutige Gesetze mache.

    Kritik an COP28-Gastgeber Dubai

    Umweltorganisationen kritisierten in Bonn den Ausrichter der COP28, die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Leiter Internationale Klimapolitik von Germanwatch, Ryfisch, sagte, alles deute darauf hin, dass Dubai versuchen werde, seine Agenda zur Verlängerung des Zeitalters von Öl und Gas massiv voranzutreiben. Der Industrieminister der Emirate, Al Jaber, teilte mit, sein Land sei an einem ebenso "ausgewogenen wie ehrgeizigen Ergebnis" interessiert.
    Die Veranstaltung in Bonn gilt als kleine Klimakonferenz. Delegierte und Beamte der Regierungen legen unter anderem Tagesordnungen fest und ebnen damit den Weg für mögliche Kompromisse. Im Mittelpunkt dürfte auch die erstmalig stattfindende globale Bestandsaufnahme beim Klimaschutz stehen.

    Jung (CDU): Auch in Deutschland müssen Klima-Ziele eingehalten werden

    Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jung äußerte sich besorgt über die Fortschritte beim globalen Klimaschutz. Jung sagte im Deutschlandfunk, zwar habe man 2015 mit dem Pariser Abkommen einen Durchbruch erzielt. Dennoch würden global noch nicht die Reduktionen bei den Emissionen erreicht, die notwendig seien. Es gehe darum, auch in Deutschland die Ziele einzuhalten. Die Bundesregierung aber wolle das Klimaschutzgesetz aufweichen. Im März hatten sich SPD, Grüne und FDP auf eine Änderung des Klimaschutzgesetzes geeinigt. Demnach sollen die jährlichen Ziele zum Treibhausgas-Ausstoß etwa für den Verkehrsbereich und den Gebäudesektor miteinander verrechnet werden können Mit Blick auf die Wärmewende betonte Jung, es gefährde die Akzeptanz bei der Bevölkerung, wie die Ampelkoalition und insbesondere die Grünen hier vorgingen.
    Die UNO-Klimakonferenz in Dubai findet vom 30. November bis zum 12. Dezember statt.
    Diese Nachricht wurde am 05.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.