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Zwergplanet Pluto im Schützen

Nach Einbruch der Dunkelheit sehen Sie tief über dem Südhorizont das Sternbild Schütze. Es erinnert an eine Teekanne mit Tülle, Deckel und Griff. Ein gutes Stück rechts oberhalb des Kannendeckels könnten Sie mit einem großen Teleskop Pluto beobachten. Heute überholt ihn die Erde auf der Innenbahn. Somit ist die Entfernung Erde-Pluto jetzt am geringsten. Dennoch ist Pluto gut viereinhalb Milliarden Kilometer entfernt, das entspricht etwa dem 30fachen der Strecke Erde-Sonne.

Von Dirk Lorenzen |
    Würde auf Pluto jemand wohnen, den man zur Feier des Tages anrufen wollte, so bräuchte man für dieses Gespräch schon etwas Geduld. Denn selbst lichtschnelle Funksignale benötigen gut vier Stunden für eine Strecke. Die Antwort auf eine Frage wäre also frühestens nach acht Stunden bei uns.

    Bei seiner Entdeckung im Jahr 1930 wurde Pluto als neunter Planet gefeiert. Mittlerweile wurde er offiziell gefeuert. Pluto gilt nur noch als Zwergplanet.

    Nach ihm hatte man systematisch gesucht. Denn die Astronomen meinten in der Bewegung des Planeten Neptun gewisse Unregelmäßigkeiten zu erkennen, für die sie die Anziehungskraft eines weiteren Planeten verantwortlich machten.

    Der aus Boston stammende Industrielle Percival Lowell war geradezu besessen von der Idee, den vermuteten Planeten zu finden. Er baute eine Sternwarte in Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona und suchte systematisch nach dem unbekannten Planeten. Erst 1930, vierzehn Jahre nach Lowells Tod, hatten die Astronomen an Lowells Sternwarte schließlich Glück. Der Name für den neuen Himmelskörper war kein Zufall: Denn Pluto beginnt mit den Initialen von Percival Lowell.


    Der Zwergplanet Pluto

    Bilder von Pluto