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Zwillinge mit gewaltvollen Anfängen

Wie in den vergangenen Wochen finden Sie auch heute Abend die Venus im Westen. Nach dem Mond ist sie das hellste Objekt der Nacht. Die Venus bezeichnet man manchmal als Zwilling der Erde. Sie hat etwa die gleiche Größe und Zusammensetzung wie unser Planet. Vielleicht haben diese Zwillingswelten noch eine Gemeinsamkeit: kurz nach ihrer Geburt könnten beide einen gewaltigen kosmischen Hagel abbekommen haben.

Damond Benningfield |
    Im Gegensatz zur Erde dreht sich die Venus verkehrt rum. Dort geht die Sonne im Westen auf und im Osten unter. Für eine Umdrehung benötigt sie etwa acht Monate.

    Venus, die Erde und die anderen sieben Planeten drehten sich, als sie geboren wurden. Es scheint nur logisch, dass sie sich damals alle in dieselbe Richtung drehten. Irgendetwas muss also mit der Venus geschehen sein, dass sie ihre Umdrehungsrichtung änderte. Am verbreitetsten ist die Erklärung: Irgend etwas muss mit der Venus zusammengestoßen sein. Vielleicht war es ein Objekt von der Größe unseres Mondes, das ihre Vorwärtsumdrehung stoppte und auslöste, dass sie sich anders herum dreht. Die Erde dreht sich immer noch in die richtige Richtung. Doch dreht sie sich schneller als sie es nach physikalischen Gesetzen eigentlich sollte. Vor langer Zeit war diese Umdrehungsgeschwindigkeit sogar noch höher als heute. Die hohe Geschwindigkeit könnte von einem Zusammenstoß mit einem Objekt von der Größe des Mars ausgelöst worden sein.

    Durch einen solchen Zusammenstoß könnte die äußerste Schicht der Erde verglüht und ins All gewandert sein. Dort könnte sich ein Materiering gebildet haben, der sich irgendwann verdichtete und den Mond formte.