Holzfäller arbeiten heute kaum noch mit Motorsägen. Sie sitzen auf so genannten Erntemaschinen, Bagger-artigen Geräten, mit denen sie an einem Tag einen ganzen Hektar Wald zerlegen können. So auch in diesem Forst des Papierkonzerns StoraEnso im Südosten Finnlands. Antero Pasanen ist für das Forstmanagement des Konzerns zuständig. Er berichtet, dass zu schützende Lebensräume vor jeder Fällaktion katalogisiert und mit dem Satelliten-Navigationssystem GPS überwacht werden.
Wir markieren diese Gebiete... im Wald, die Fahrer wissen, dass sie das stehen lassen müssen. Mit GPS haben wir ...sehr gute Resultate.
Pasanen ist zuversichtlich, dass seine Firma in ihren Wälder alle Kriterien des finnischen Zertifizierungsrates erfüllen kann. Doch die holzverarbeitende Industrie selbst besitzt nur eine kleinen Teil der finnischen Wälder. Weit mehr als die Hälfte gehört Privatleuten. Deshalb habe sich die finnische Holzwirtschaft auch nicht dem weltweit arbeitenden System des Forest Stewardship Council FSC angeschlossen, sondern ein eigenes entwickelt. Das ist Teil des pan-europäischen Wald-Zertifizierungs-Plans PEFC. Pertti Laine vom Branchenverband:
Wir haben 400.000 private Waldbesitzer. Die achten sehr auf einen guten Umgang mit dem Wald. Die ganze finnische Waldbewirtschaftung ist so gut entwickelt, dass das pan-europäische System besser geeignet ist für diese Situation, die im weltweiten Vergleich nicht sehr oft vorkommt.
Das finnische System trägt der Vielzahl der Waldbesitzer Rechnung, indem es die Zertifikate den regionalen Eigentümerverbänden jeweils als Ganzes erteilt. Genau hier setzt die Kritik der großen Umweltschutzverbände an. Der Finnische Natur-Verband, Greenpeace und die Umweltstiftung WWF lehnen das System ab, weil es zu unverbindlich sei. Waldbesitzer wüssten manchmal gar nicht, dass ihr Wald zertfiziert wurde. Das Ergebnis sei ein bloßes Weiter wie bisher, kritisiert Niklas Hagelberg vom WWF.
Es wird immer noch in Altwäldern gefällt, auch in anderen wertvollen Lebensräumen. Das zweite ist, dass das Kontroll-System zum Beispiel Trittbrettfahrer zulässt. Ein Waldbesitzer braucht die Kriterien nicht zu erfüllen, wenn sein Nachbar das tut. Das ist ein großes Problem.
Gruppenzertifizierung nütze nicht den Waldbesitzern, sondern vor allem der Industrie, argumentiert Hagelberg. Die brauche große Mengen zertifiziertes Holz und wolle mit diesem System den Prozess beschleunigen. Kritik am finnischen System komme auch von der Sami-Bevölkerung in Lappland, erzählt Hagelberg.
Die Samen leben vor allem von der Rentierzucht und die Rentiere gehen im Winter zum Fressen in die Altwälder. Wenn die abgeholzt werden, müssen die Züchter die Rentiere zusätzlich füttern, was schlecht für ihr Geschäft ist.
Dieses Problem betreffe vor allem die Staatswälder im Norden Finnlands. Erst kürzlich habe sich wieder eine Kooperative von Rentierzüchtern für ein Ende des Holzeinschlags in ihrem Gebiet eingesetzt. Die Umweltschutzorganisationen setzen auf das weltweit anerkannte FSC-System. Demnächst soll ein entsprechendes Siegel auch in Finnland angeboten werden. Unterstützung erhoffen sich die Umweltschützer von dem seit Jahren zu beobachtenden Wandel in der Struktur der Waldbesitzer. Unter ihnen sind immer mehr Städter und immer mehr Frauen. Beide Gruppen betrachten den Wald nicht zuerst als Einkommensquelle, sondern als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen. In der Industrie wird diese Tendenz bereits mit Sorge gesehen.
Wir markieren diese Gebiete... im Wald, die Fahrer wissen, dass sie das stehen lassen müssen. Mit GPS haben wir ...sehr gute Resultate.
Pasanen ist zuversichtlich, dass seine Firma in ihren Wälder alle Kriterien des finnischen Zertifizierungsrates erfüllen kann. Doch die holzverarbeitende Industrie selbst besitzt nur eine kleinen Teil der finnischen Wälder. Weit mehr als die Hälfte gehört Privatleuten. Deshalb habe sich die finnische Holzwirtschaft auch nicht dem weltweit arbeitenden System des Forest Stewardship Council FSC angeschlossen, sondern ein eigenes entwickelt. Das ist Teil des pan-europäischen Wald-Zertifizierungs-Plans PEFC. Pertti Laine vom Branchenverband:
Wir haben 400.000 private Waldbesitzer. Die achten sehr auf einen guten Umgang mit dem Wald. Die ganze finnische Waldbewirtschaftung ist so gut entwickelt, dass das pan-europäische System besser geeignet ist für diese Situation, die im weltweiten Vergleich nicht sehr oft vorkommt.
Das finnische System trägt der Vielzahl der Waldbesitzer Rechnung, indem es die Zertifikate den regionalen Eigentümerverbänden jeweils als Ganzes erteilt. Genau hier setzt die Kritik der großen Umweltschutzverbände an. Der Finnische Natur-Verband, Greenpeace und die Umweltstiftung WWF lehnen das System ab, weil es zu unverbindlich sei. Waldbesitzer wüssten manchmal gar nicht, dass ihr Wald zertfiziert wurde. Das Ergebnis sei ein bloßes Weiter wie bisher, kritisiert Niklas Hagelberg vom WWF.
Es wird immer noch in Altwäldern gefällt, auch in anderen wertvollen Lebensräumen. Das zweite ist, dass das Kontroll-System zum Beispiel Trittbrettfahrer zulässt. Ein Waldbesitzer braucht die Kriterien nicht zu erfüllen, wenn sein Nachbar das tut. Das ist ein großes Problem.
Gruppenzertifizierung nütze nicht den Waldbesitzern, sondern vor allem der Industrie, argumentiert Hagelberg. Die brauche große Mengen zertifiziertes Holz und wolle mit diesem System den Prozess beschleunigen. Kritik am finnischen System komme auch von der Sami-Bevölkerung in Lappland, erzählt Hagelberg.
Die Samen leben vor allem von der Rentierzucht und die Rentiere gehen im Winter zum Fressen in die Altwälder. Wenn die abgeholzt werden, müssen die Züchter die Rentiere zusätzlich füttern, was schlecht für ihr Geschäft ist.
Dieses Problem betreffe vor allem die Staatswälder im Norden Finnlands. Erst kürzlich habe sich wieder eine Kooperative von Rentierzüchtern für ein Ende des Holzeinschlags in ihrem Gebiet eingesetzt. Die Umweltschutzorganisationen setzen auf das weltweit anerkannte FSC-System. Demnächst soll ein entsprechendes Siegel auch in Finnland angeboten werden. Unterstützung erhoffen sich die Umweltschützer von dem seit Jahren zu beobachtenden Wandel in der Struktur der Waldbesitzer. Unter ihnen sind immer mehr Städter und immer mehr Frauen. Beide Gruppen betrachten den Wald nicht zuerst als Einkommensquelle, sondern als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen. In der Industrie wird diese Tendenz bereits mit Sorge gesehen.