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Zwischen Bewährung und Bewahrung: Ansichten über den Euro

Als zum Jahreswechsel 2001/02 die sogenannten Starterkits mit den neuen Euro-Münzen ausgegeben wurden, galt die gemeinsame Währung noch als das europäische Zukunftsprojekt schlechthin. Mit dem Euro sollte zusammenwachsen, was in Europa zusammengehörte - die gemeinsame Währung sollte zum Erfolgssymbol der voranschreitenden europäischen Integration werden.

Am Mikrofon: Thilo Kößler |
    An deren Ende sollte eine politische Union stehen: die EU als Friedensprojekt - die gemeinsame Währung als Garant für Wohlstand und Wachstum. Tatsächlich hätte der Euro das Zeug zu einer unvergleichlichen Erfolgsstory gehabt - doch das happy End lässt auf sich warten.

    Zerrieben zwischen allzu ungleichen Partnern, aufs Spiel gesetzt von kurzsichtigen Regierungen, in einen Existenzkampf getrieben von gewissenlosen Spekulanten, ist es der Politik bis heute nicht gelungen, den Euro aus der Schuldenkrise herauszuführen.

    Noch hat er seine Bewährungsprobe nicht bestanden. Der Schaden scheint indes noch größer zu sein, als die milliardenschweren Rettungspakete vermuten lassen: Die gemeinsame Währung hat das Vertrauen verloren, das die europäischen Bürger in sie setzten. Denn eine Währung ist nicht nur ein Zahlungsmittel, sondern auch ein gesellschaftlicher Wert - ein politisches Symbol für Identität, Stabilität, Solidarität, Sicherheit und sozialen Frieden. Europäische Ansichten über den Euro.