Archiv


Zwischen Feuer und Melancholie

Iro Haarla hat ganz unterschiedliche musikalische Gesichter: Sie ist Komponistin, Pianistin und eine der wenigen Harfenistinnen im Jazz; ihre Musik reicht von melancholischen "nordeuropäischen" Klanggemälden bis zu Rock, Elektronik und freien Improvisationen. Früher war Iro Haarla mit einer der legendären Figuren der finnischen Improvisationsmusik verheiratet - mit Edvard Vesala; zwanzig Jahre lang spielte sie im Ensemble "Sound & Fury" des 1999 gestorbenen Schlagzeugers.

Von Anja Buchmann |
    Heute arbeitet die Musikerin mit klassischem Hintergrund an ihren eigenen Stücken und konnte im vergangenen Jahr endlich ihr erstes Werk unter eigenem Namen veröffentlichen. Auf "Northbound" spielt sie im Quintett mit Saxofonist Trygve Seim, Trompeter Mathias Eick, Bassist Uffe Krokfors und Schlagzeuger Jon Christensen. Gemeinsam entwerfen sie weite, melodische, zuweilen schroffe Klangwelten mit langen Ostinati und viel Platz zur Improvisation. Daneben arbeitet Haarla in ganz anderen musikalischen Sphären: Etwa als Gast-Harfenistin in der Ambient-Jazz-Band "Rinne Radio", wo tanzbare Beats und Elektro-Geknister neben düsteren Ambient-Klängen und expressiven Improvisationen stehen. Ihre Kompositionen werden aber auch von Big Bands aufgeführt - so etwa in diesem Jahr vom finnischen UMO Jazz Orchestra - in einem Konzert, das in alle Länder der European Broadcast Union (EBU) übertragen wird.