Das Internet ist ein globales und rasant anwachsendes Medium. Die Zahl der Internetseiten wird heute auf sechs bis acht Milliarden geschätzt: In Deutschland soll es über elf Millionen Webadressen im Netz geben. Ein Staat allein kann das globale Netz nicht kontrollieren. Was die Internetanbieter im eigenen Land anbelangt, setzt man in Deutschland auf ein duales System. Auf der einen Seite gibt es die staatliche Kontrolle durch die Landesmedienanstalten und die Kommission für den Jugendmedienschutz, KJM. Auf der anderen Seite die Selbstkontrolle der Branche, vertreten durch die Freiwillige Selbstkontrolle der Multimedia Anbieter e.V., kurz FSM. Vor zehn Jahren gegründet, zählt sie heute 38 Mitglieder, darunter auch die großen Suchmaschinenanbieter wie Google, MSN und Yahoo, Markt führende Internetprovider wie AOL oder T-Online, sowie große Mobilfunkunternehmen wie E-Plus, O2, T-Mobile. Geschäftsführerin Sabine Frank über die Aufgaben der FSM:
"Das ist ein Spagat! Das ist genau die Aufgabe, die die Selbstkontrollen in dem System haben zwischen Aufsicht und Unternehmen. Aber genau das macht es auch spannend, weil wir einfach viel mehr bewegen können. Wir können mit den Unternehmen arbeiten und wir können neue kreative Lösungsansätze zum Thema Jugendschutz entwickeln."
Kreative Lösungen für den Jugendschutz: Das können zum Beispiel Altersverifikationssysteme für Kinder sein. Systeme, mit denen das Alter von Nutzern zum Beispiel pornografischer Inhalte geprüft werden kann. Diese sind nach Ansicht der Kommission für den Jugendmedienschutz KJM noch nicht ausgereift. Thomas Krüger, Mitglied der KJM und Präsident des Kinderhilfswerkes:
"Die Anbieter behaupten immer, dass sie große Sicherheiten versprechen und wir haben Experten in der Kommission für Jugendmedienschutz, die dann diese Angebote testen und in aller Regel fallen die gnadenlos durch. Insofern haben wir uns erstmal entschieden über Modellversuche Erfahrungen zu sammeln und die Sicherheitsstandards entsprechend auszubauen und weiterzuentwickeln."
Wer auf google.de das Wort "Porno" eingibt, gelangt durch ein paar Klicks ohne Probleme auf Internetseiten mit pornografischen Bildern und Videos, darunter auch Hardcorepornos, in denen Sexpraktiken gewaltsam und mit Frauen verachtenden Kommentaren ausgeübt werden. Diese Seiten sind ohne Alterskontrollen für jeden frei zugänglich. Von Jugendschutz kann da keine Rede sein. Das Problem ist nämlich, dass sich Anbieter solcher Inhalte gar nicht der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia angeschlossen haben. Sie fallen, sofern sie in Deutschland ihren Sitz haben, allerdings unter die Kontrolle der KJM und der Landesmedienanstalten. Diese können theoretisch Strafen von bis zu einer halben Million Euro verhängen. Doch in der Praxis wird wenig getan, beklagt Thomas Krüger:
"Die KJM als Bund-Länder-Aufsichtsgremium hat sich sehr bemüht, Entscheidungen zu forcieren und zu treffen. Die Landesmedienanstalten haben allerdings die Umsetzungskompetenz und für meine Begriffe gibt es hier aufgrund von vielfältigen Faktoren Umsetzungsdefizite. Es kann nicht sein, dass bestimmte entscheidungsrelevante Vorgänge zwei, drei, manchmal sogar vier Jahre warten müssen auf eine entsprechende Umsetzung."
Fehlende Kompetenz, Nichteinhaltung von Fristen, Gründe für das Vollzugsdefizit gäbe es viele. Doch auch wenn es gelänge, in Deutschland ansässige Internetanbieter mit jugendgefährdenden Inhalten zu ahnden und sie in Kooperation mit der FSM zum Jugendmedienschutz, zum Beispiel durch wirksame Alterverifikationssysteme, zu bewegen: Wirklichen Jugendschutz kann man in einem globalen Medium wie dem Internet gar nicht gewährleisten, denn dies würde eine globale Kooperation aller Staaten erfordern.
"Das ist ein Spagat! Das ist genau die Aufgabe, die die Selbstkontrollen in dem System haben zwischen Aufsicht und Unternehmen. Aber genau das macht es auch spannend, weil wir einfach viel mehr bewegen können. Wir können mit den Unternehmen arbeiten und wir können neue kreative Lösungsansätze zum Thema Jugendschutz entwickeln."
Kreative Lösungen für den Jugendschutz: Das können zum Beispiel Altersverifikationssysteme für Kinder sein. Systeme, mit denen das Alter von Nutzern zum Beispiel pornografischer Inhalte geprüft werden kann. Diese sind nach Ansicht der Kommission für den Jugendmedienschutz KJM noch nicht ausgereift. Thomas Krüger, Mitglied der KJM und Präsident des Kinderhilfswerkes:
"Die Anbieter behaupten immer, dass sie große Sicherheiten versprechen und wir haben Experten in der Kommission für Jugendmedienschutz, die dann diese Angebote testen und in aller Regel fallen die gnadenlos durch. Insofern haben wir uns erstmal entschieden über Modellversuche Erfahrungen zu sammeln und die Sicherheitsstandards entsprechend auszubauen und weiterzuentwickeln."
Wer auf google.de das Wort "Porno" eingibt, gelangt durch ein paar Klicks ohne Probleme auf Internetseiten mit pornografischen Bildern und Videos, darunter auch Hardcorepornos, in denen Sexpraktiken gewaltsam und mit Frauen verachtenden Kommentaren ausgeübt werden. Diese Seiten sind ohne Alterskontrollen für jeden frei zugänglich. Von Jugendschutz kann da keine Rede sein. Das Problem ist nämlich, dass sich Anbieter solcher Inhalte gar nicht der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia angeschlossen haben. Sie fallen, sofern sie in Deutschland ihren Sitz haben, allerdings unter die Kontrolle der KJM und der Landesmedienanstalten. Diese können theoretisch Strafen von bis zu einer halben Million Euro verhängen. Doch in der Praxis wird wenig getan, beklagt Thomas Krüger:
"Die KJM als Bund-Länder-Aufsichtsgremium hat sich sehr bemüht, Entscheidungen zu forcieren und zu treffen. Die Landesmedienanstalten haben allerdings die Umsetzungskompetenz und für meine Begriffe gibt es hier aufgrund von vielfältigen Faktoren Umsetzungsdefizite. Es kann nicht sein, dass bestimmte entscheidungsrelevante Vorgänge zwei, drei, manchmal sogar vier Jahre warten müssen auf eine entsprechende Umsetzung."
Fehlende Kompetenz, Nichteinhaltung von Fristen, Gründe für das Vollzugsdefizit gäbe es viele. Doch auch wenn es gelänge, in Deutschland ansässige Internetanbieter mit jugendgefährdenden Inhalten zu ahnden und sie in Kooperation mit der FSM zum Jugendmedienschutz, zum Beispiel durch wirksame Alterverifikationssysteme, zu bewegen: Wirklichen Jugendschutz kann man in einem globalen Medium wie dem Internet gar nicht gewährleisten, denn dies würde eine globale Kooperation aller Staaten erfordern.