Mit sogenannten Erdbohrern graben Waldarbeiter in den münsterländischen Baumbergen Pflanzlöcher in den Boden. Die Waldfläche eines Landwirts soll mit jungen Laubbäumen wieder aufgeforstet werden. Holz sei so gefragt wie nie, sagt Revierförster Matthias Schulte Everding. Speziell der Bedarf an Brennholz sei nicht mehr zu decken.
"Die Nachfrage übersteigt bei Weitem das Angebot. Das sind nicht nur Anfragen von Kleinverbrauchern, die zwischen drei und zehn Raummeter für den Eigenbedarf haben möchten, sondern in den letzten Jahren sind viele dazu gekommen, die das professionell in größeren Stil dann auch betreiben und gerne auch mal 200/300 Raummeter direkt auf einmal abnehmen. Ja und soviel können wir dann auch nicht liefern."
Gestiegene Gas- und Ölpreise und der Trend zu Kamin- und Zimmeröfen und holzbetriebenen Heizungen haben einen regelrechten Brennholzhype ausgelöst, heißt es beim Regionalforstamt Münsterland. Alfred Edelhoff ist hier für den Holzmarkt zuständig.
"Wir hatten ja Jahre und Jahrzehnte, wo das Holz nicht sehr viel wert war und wir denken, dass Holz inzwischen einen angemessenen Preis erfährt."
Denn die Brennholzkunden konkurrieren mit dem Bedarf der Möbel- und Papierindustrie. Das belebt den Holzmarkt. Und mancher gut betuchte Ofenbesitzer hätte am liebsten einen eigenen Wald, um seinen Energiebedarf zu sichern, weiß Förster Matthias Schulte Everding.
"Ich werde häufig angesprochen, häufig von Leuten, von Privatpersonen, die vorher noch nie mit Wald was zu tun hatten, ob ich nicht wüsste, wo so zwei, drei Hektar Wald zu kaufen seien."
Doch der Forstflächenmarkt ist stark umkämpft. Vor allem in Nordrhein-Westfalen seien Waldflächen knapp, die Preise vergleichsweise hoch, weiß Dirk Meier-Westfhoff, bundesweit agierender Land- und Forstgutvermittler aus Beckum. Es gebe enorm viele Kaufinteressenten, aber nur wenige Waldverkäufer. Doch langsam komme Bewegung in den Markt.
"In den letzten zwei, drei Monaten erleben wir eben, dass auch jetzt sich Verkäufer wieder an uns wenden, die vor einem Jahr noch kategorisch einen Verkauf abgelehnt haben. Aber die jetzt glauben, dass der Verkaufszeitpunkt sehr, sehr gut ist"
Denn mit den Holzpreisen ist auch der Wert von Waldflächen in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen - in Nordrhein-Westfalen etwa um 20 bis 40 Prozent auf 8000 bis 12.000 Euro pro Hektar, ja nach Baumart, Lage und Zustand. Das lockt vor allem Großinvestoren an, die den Finanzmärkten misstrauen und sich vom Waldbesitz beständige Renditen erhoffen. Nicht nur beim Forstgutmakler in Beckum, auch beim Waldzentrum an der Universität Münster häufen sich die Anfragen von Großanlegern. Andreas Schulte, Leiter des Waldzentrums.
"Das sind große Unternehmer, aber das sind auch institutionelle Anleger wie zum Beispiel Fondgesellschaften, die massiv Wald aufkaufen oder Versicherungsgesellschaften um eben aus der nachhaltigen Rendite zum Beispiel Lebensversicherungen auszahlen zu können. Also insbesondere solche Gesellschaften, die große Vermögen für Dritte oder aus Versicherungskapital bewirtschaften, die haben Interesse an Wald,"
...vorwiegend an großen zusammenhängenden Waldflächen ab 1000 oder 2000 Hektar. Die gebe es in Deutschland jedoch relativ selten, sagt der Professor für Waldökologie.
"Insofern wird nach Rumänien gekuckt, nach Bulgarien, nach Kroatien. Oder eben raus aus der EU nach Südamerika oder Nordamerika oder nach Asien."
Kommen hierzulande Forstflächengeschäfte zustande, geht das meist hinter verschlossen Türen vor sich. Und Makler wie Dirk Meier-Westhoff, werden zur Verschwiegenheit verpflichtet.
"Also das Ganze ist ein sehr, sehr diskretes Geschäft. Ich sag´ mal, viele Objekte werden auch weggeflüstert. Das kriegt der Markt eigentlich gar nicht mit. Viele Verkäufer wollen das überhaupt nicht, dass jemand weiß, dass Fläche verkauft wird. Selbst bei kleinen Flächen ist das so. Und auch die Käufer wollen gar nicht ihre Vermögenssituation offen legen."
Diese Erfahrung macht auch Forstwissenschaftler Andreas Schulte. Der diskrete Umgang mit Forstgeschäften hänge mit der besonderen Beziehung der Deutschen zum Wald zusammen.
"Da stecken Emotionen hinter, da hat man seine Kindheit verbracht, da ist man spazieren gegangen usw. Und das hört man dann von den Waldbesitzern, dass sie alles zuerst verkaufen, aber nicht den Wald. Wenn dann doch mal ein Waldbesitzer verkaufen will, dann hängt er es nicht an die große Glocke, weil insbesondere in der ländlichen Gemeinschaft sofort Fragen gestellt werden, ob er es denn nötig hat zu verkaufen. Insofern ist es tatsächlich etwas, was hinter verschlossenen Türen passiert, sodass wenig Zahlen zur Verfügung stehen über diese Waldgeschäfte, aber wir wissen, dass es sie gibt. "
"Die Nachfrage übersteigt bei Weitem das Angebot. Das sind nicht nur Anfragen von Kleinverbrauchern, die zwischen drei und zehn Raummeter für den Eigenbedarf haben möchten, sondern in den letzten Jahren sind viele dazu gekommen, die das professionell in größeren Stil dann auch betreiben und gerne auch mal 200/300 Raummeter direkt auf einmal abnehmen. Ja und soviel können wir dann auch nicht liefern."
Gestiegene Gas- und Ölpreise und der Trend zu Kamin- und Zimmeröfen und holzbetriebenen Heizungen haben einen regelrechten Brennholzhype ausgelöst, heißt es beim Regionalforstamt Münsterland. Alfred Edelhoff ist hier für den Holzmarkt zuständig.
"Wir hatten ja Jahre und Jahrzehnte, wo das Holz nicht sehr viel wert war und wir denken, dass Holz inzwischen einen angemessenen Preis erfährt."
Denn die Brennholzkunden konkurrieren mit dem Bedarf der Möbel- und Papierindustrie. Das belebt den Holzmarkt. Und mancher gut betuchte Ofenbesitzer hätte am liebsten einen eigenen Wald, um seinen Energiebedarf zu sichern, weiß Förster Matthias Schulte Everding.
"Ich werde häufig angesprochen, häufig von Leuten, von Privatpersonen, die vorher noch nie mit Wald was zu tun hatten, ob ich nicht wüsste, wo so zwei, drei Hektar Wald zu kaufen seien."
Doch der Forstflächenmarkt ist stark umkämpft. Vor allem in Nordrhein-Westfalen seien Waldflächen knapp, die Preise vergleichsweise hoch, weiß Dirk Meier-Westfhoff, bundesweit agierender Land- und Forstgutvermittler aus Beckum. Es gebe enorm viele Kaufinteressenten, aber nur wenige Waldverkäufer. Doch langsam komme Bewegung in den Markt.
"In den letzten zwei, drei Monaten erleben wir eben, dass auch jetzt sich Verkäufer wieder an uns wenden, die vor einem Jahr noch kategorisch einen Verkauf abgelehnt haben. Aber die jetzt glauben, dass der Verkaufszeitpunkt sehr, sehr gut ist"
Denn mit den Holzpreisen ist auch der Wert von Waldflächen in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen - in Nordrhein-Westfalen etwa um 20 bis 40 Prozent auf 8000 bis 12.000 Euro pro Hektar, ja nach Baumart, Lage und Zustand. Das lockt vor allem Großinvestoren an, die den Finanzmärkten misstrauen und sich vom Waldbesitz beständige Renditen erhoffen. Nicht nur beim Forstgutmakler in Beckum, auch beim Waldzentrum an der Universität Münster häufen sich die Anfragen von Großanlegern. Andreas Schulte, Leiter des Waldzentrums.
"Das sind große Unternehmer, aber das sind auch institutionelle Anleger wie zum Beispiel Fondgesellschaften, die massiv Wald aufkaufen oder Versicherungsgesellschaften um eben aus der nachhaltigen Rendite zum Beispiel Lebensversicherungen auszahlen zu können. Also insbesondere solche Gesellschaften, die große Vermögen für Dritte oder aus Versicherungskapital bewirtschaften, die haben Interesse an Wald,"
...vorwiegend an großen zusammenhängenden Waldflächen ab 1000 oder 2000 Hektar. Die gebe es in Deutschland jedoch relativ selten, sagt der Professor für Waldökologie.
"Insofern wird nach Rumänien gekuckt, nach Bulgarien, nach Kroatien. Oder eben raus aus der EU nach Südamerika oder Nordamerika oder nach Asien."
Kommen hierzulande Forstflächengeschäfte zustande, geht das meist hinter verschlossen Türen vor sich. Und Makler wie Dirk Meier-Westhoff, werden zur Verschwiegenheit verpflichtet.
"Also das Ganze ist ein sehr, sehr diskretes Geschäft. Ich sag´ mal, viele Objekte werden auch weggeflüstert. Das kriegt der Markt eigentlich gar nicht mit. Viele Verkäufer wollen das überhaupt nicht, dass jemand weiß, dass Fläche verkauft wird. Selbst bei kleinen Flächen ist das so. Und auch die Käufer wollen gar nicht ihre Vermögenssituation offen legen."
Diese Erfahrung macht auch Forstwissenschaftler Andreas Schulte. Der diskrete Umgang mit Forstgeschäften hänge mit der besonderen Beziehung der Deutschen zum Wald zusammen.
"Da stecken Emotionen hinter, da hat man seine Kindheit verbracht, da ist man spazieren gegangen usw. Und das hört man dann von den Waldbesitzern, dass sie alles zuerst verkaufen, aber nicht den Wald. Wenn dann doch mal ein Waldbesitzer verkaufen will, dann hängt er es nicht an die große Glocke, weil insbesondere in der ländlichen Gemeinschaft sofort Fragen gestellt werden, ob er es denn nötig hat zu verkaufen. Insofern ist es tatsächlich etwas, was hinter verschlossenen Türen passiert, sodass wenig Zahlen zur Verfügung stehen über diese Waldgeschäfte, aber wir wissen, dass es sie gibt. "