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Zwischen Sound-Dekonstruktion und melodischer Struktur

Sidsel Endresen, Jan Bang und Erik Honore haben das Punktfestival von Kristiansand von Anfang an wesentlich geprägt. Ihr Live-Remix eines Konzerts mit avantgardistischen Streichinstrumenten brachte die ganze Bandbreite dieser Musiker zum Ausdruck – zwischen radikaler Sound-Dekonstruktion und einem immensen Gespür für melodische Strukturen.

Vorgestellt von Michael Engelbrecht |
    Sidsel Endresens Art, Sprache von herkömmlichen Bedeutungen zu befreien, lässt mal an moderne Klanglaboratorien, mal an schamanistische Rituale denken. Wesentlich poporientierter dagegen war der Auftritt des Musikers und Produzenten Guy Sigsworth, der schon mit Interpretinnen wie Björk, Madonna oder Alanis Morissette im Studio war. Hier brachte er, fernab freier Improvisation, frischen Wind in die Soundwerkstätten von Kristiansand: Zusammen mit dem Trompeter Nils Petter Molvaer brannte der Engländer ein Feuerwerk ab, in dem sich die klassischen Anklänge der Celeste mit einem Hauch von Jazz mischten und fein gesponnene Melodien einhergingen mit durchaus "fetzigen" Samples der jüngeren Pophistorie. Eine hintersinnige Performance mit britischem Humor!


    Aufnahmen vom 1. und 3.9.11 beim Punktfestival in Kristiansand/Norwegen


    Sidsel Endresen/Jan Bang/Erik Honoré
    Sidsel Endresen, Gesang
    Jan Bang, Live-Sampling
    Erik Honoré, Elektronik

    Guy Sigsworth/Nils Petter Molvaer
    Guy Sigsworth, Celesta, Piano, Keyboards, Samples
    Nils Petter Molvaer, Trompete