"Das ist 100 Prozent Kunstfaser. Kunstfasern trocknen einfach viel schneller, Baumwolle trocknet nicht und transportiert die Feuchtigkeit ganz schlecht nach außen. Das heißt: Ist es einmal nass, bleibt es nass, wird kalt ... "
Textilspezialist muss Benjamin sein, wenn er seinen Kunden eine Regenjacke oder eine Wanderhose verkaufen will. Doch Unterwegs, das Outdoor-Geschäft, in dem der 27-Jährige arbeitet, führt so ziemlich alles, was man für das Überleben in der freien Natur braucht: Gaskocher, Höhenmesser, Schlafsäcke. Eine Kundin ist gerade auf der Suche nach Zeltheringen für einen Camping-Trip nach Island:
"Es kommt dann noch mal auf die Länge an, je länger natürlich, desto fester ... Das wären die typischen Alunägel, die sind bei Stück 1,80, das wäre dann eine Länge von 20 Zentimetern, das müsste eigentlich ausreichen."
Outdoor – das ist Benjamins Hobby und sein Ausgleich zum Studienalltag. Dort hat er mit Alunägeln nichts zu tun: Der Bremer studiert Mathe und Musik auf Lehramt. Auch wenn sein Nebenjob völlig fachfremd ist – ein bisschen Bezug zum späteren Beruf findet sich doch:
"Man muss dem Kunden, genau wie den Schülern, absolut klare Ansagen geben. Man muss ihn ein bisschen an die Hand nehmen, sonst wird das nichts. Wenn man die Kunden verunsichert, wenn man zu viele Möglichkeiten und selber nicht klar in der Ausdrucksweise ist, dann will er auch nichts kaufen. Dann wird er selbst unsicher und geht wieder raus und ist auch nicht zufrieden."
Neben seinem Job als Verkäufer leitet Benjamin zwei Musik-AGs an Bremer Schulen.
"Ich studiere ja auch Musik, deswegen passt das ganz gut. Das ist eine ähnliche Praxis, die ich dann auch später im Job habe. Und das ist ein sehr angenehmer Job - also es kommt natürlich immer darauf an, was man gerade für Kinder hat, mal hat man die angenehmeren Kinder, mal hat man die etwas anstrengenderen Kinder, aber prinzipiell ist das besser als im späteren Lehramt, da sitzt man da und hat die Kinder, die keine Lust haben und bei dem Job hat man eben eine Auslese. Aber man lernt schon, denen auch mal Grenzen aufzuzeigen und zu gucken, wo ist jetzt Schluss, das bringt auf jeden Fall was für den späteren Lehrerjob."
Im Outdoor-Laden muss Benjamin keine Kinder im Zaum halten und trotzdem ist das Verkäuferdasein aus seiner Sicht stressiger:
"Der Job bei Unterwegs ist auf jeden Fall anstrengender, er hat seine Vor- und Nachteile, also die Vorteile sind darin, dass er sehr flexibel ist. Der Chef ermöglicht mir, sehr flexibel die Arbeitszeiten zu wählen und das ist sehr gut, wenn ich eben mal mehr für die Uni arbeiten muss oder weniger arbeiten muss. Was nicht so ansprechend ist, ist die Bezahlung, also das ist eine Bezahlung, die eher niedrig ist. Mehr als acht Euro sind es dann im Endeffekt, wenn das bisschen an Rentenversicherung noch abgeht, nicht mehr. Das bedeutet, man muss eben auch eine ganze Weile dann da stehen, damit sich das überhaupt lohnt.""
An ein bis zwei Tagen in der Woche verkauft Benjamin Outdoor-Artikel, jeweils neuneinhalb Stunden. Hinzu kommen die zwei Musik-AG-Termine – viel Zeit bleibt da nicht:
"Ich mache den Unterwegs-Job erst seit letztem August und davor wäre es vielleicht nicht so gut möglich gewesen, weil ich jetzt in meiner Examensendphase bin, deswegen keine Veranstaltungen mehr besuche und dementsprechend auch flexibler bin, wann ich arbeite, wann ich was für die Uni mache und das gelingt mir eigentlich ganz gut, das zu schieben. Wenn ich gerade irgendwas Größeres in Mathe machen muss, dann fehlt mir manchmal schon vorne und hinten die Zeit, das ist einfach dann sehr arbeitsintensiv.""
Insgesamt ist Benjamin trotzdem froh darüber, dass ihm sein Studium den Raum lässt, nebenher gleich zwei Jobs zu haben:
"Ich finde es wichtig, verschiedene Dinge zu machen, nicht nur zum Fachidioten ausgebildet zu werden. Das ist ja eine ganz häufige Geschichte an der Uni, dass man ganz stark in eine Richtung eintaucht. Das hat mich auch am Lehramt schon immer gereizt, dass man zwei Sachen macht und nicht nur ein Fach. Und man bekommt eben auch ein Gefühl dafür, wie das ist, sich auch selber Geld zu verdienen."
Textilspezialist muss Benjamin sein, wenn er seinen Kunden eine Regenjacke oder eine Wanderhose verkaufen will. Doch Unterwegs, das Outdoor-Geschäft, in dem der 27-Jährige arbeitet, führt so ziemlich alles, was man für das Überleben in der freien Natur braucht: Gaskocher, Höhenmesser, Schlafsäcke. Eine Kundin ist gerade auf der Suche nach Zeltheringen für einen Camping-Trip nach Island:
"Es kommt dann noch mal auf die Länge an, je länger natürlich, desto fester ... Das wären die typischen Alunägel, die sind bei Stück 1,80, das wäre dann eine Länge von 20 Zentimetern, das müsste eigentlich ausreichen."
Outdoor – das ist Benjamins Hobby und sein Ausgleich zum Studienalltag. Dort hat er mit Alunägeln nichts zu tun: Der Bremer studiert Mathe und Musik auf Lehramt. Auch wenn sein Nebenjob völlig fachfremd ist – ein bisschen Bezug zum späteren Beruf findet sich doch:
"Man muss dem Kunden, genau wie den Schülern, absolut klare Ansagen geben. Man muss ihn ein bisschen an die Hand nehmen, sonst wird das nichts. Wenn man die Kunden verunsichert, wenn man zu viele Möglichkeiten und selber nicht klar in der Ausdrucksweise ist, dann will er auch nichts kaufen. Dann wird er selbst unsicher und geht wieder raus und ist auch nicht zufrieden."
Neben seinem Job als Verkäufer leitet Benjamin zwei Musik-AGs an Bremer Schulen.
"Ich studiere ja auch Musik, deswegen passt das ganz gut. Das ist eine ähnliche Praxis, die ich dann auch später im Job habe. Und das ist ein sehr angenehmer Job - also es kommt natürlich immer darauf an, was man gerade für Kinder hat, mal hat man die angenehmeren Kinder, mal hat man die etwas anstrengenderen Kinder, aber prinzipiell ist das besser als im späteren Lehramt, da sitzt man da und hat die Kinder, die keine Lust haben und bei dem Job hat man eben eine Auslese. Aber man lernt schon, denen auch mal Grenzen aufzuzeigen und zu gucken, wo ist jetzt Schluss, das bringt auf jeden Fall was für den späteren Lehrerjob."
Im Outdoor-Laden muss Benjamin keine Kinder im Zaum halten und trotzdem ist das Verkäuferdasein aus seiner Sicht stressiger:
"Der Job bei Unterwegs ist auf jeden Fall anstrengender, er hat seine Vor- und Nachteile, also die Vorteile sind darin, dass er sehr flexibel ist. Der Chef ermöglicht mir, sehr flexibel die Arbeitszeiten zu wählen und das ist sehr gut, wenn ich eben mal mehr für die Uni arbeiten muss oder weniger arbeiten muss. Was nicht so ansprechend ist, ist die Bezahlung, also das ist eine Bezahlung, die eher niedrig ist. Mehr als acht Euro sind es dann im Endeffekt, wenn das bisschen an Rentenversicherung noch abgeht, nicht mehr. Das bedeutet, man muss eben auch eine ganze Weile dann da stehen, damit sich das überhaupt lohnt.""
An ein bis zwei Tagen in der Woche verkauft Benjamin Outdoor-Artikel, jeweils neuneinhalb Stunden. Hinzu kommen die zwei Musik-AG-Termine – viel Zeit bleibt da nicht:
"Ich mache den Unterwegs-Job erst seit letztem August und davor wäre es vielleicht nicht so gut möglich gewesen, weil ich jetzt in meiner Examensendphase bin, deswegen keine Veranstaltungen mehr besuche und dementsprechend auch flexibler bin, wann ich arbeite, wann ich was für die Uni mache und das gelingt mir eigentlich ganz gut, das zu schieben. Wenn ich gerade irgendwas Größeres in Mathe machen muss, dann fehlt mir manchmal schon vorne und hinten die Zeit, das ist einfach dann sehr arbeitsintensiv.""
Insgesamt ist Benjamin trotzdem froh darüber, dass ihm sein Studium den Raum lässt, nebenher gleich zwei Jobs zu haben:
"Ich finde es wichtig, verschiedene Dinge zu machen, nicht nur zum Fachidioten ausgebildet zu werden. Das ist ja eine ganz häufige Geschichte an der Uni, dass man ganz stark in eine Richtung eintaucht. Das hat mich auch am Lehramt schon immer gereizt, dass man zwei Sachen macht und nicht nur ein Fach. Und man bekommt eben auch ein Gefühl dafür, wie das ist, sich auch selber Geld zu verdienen."